Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Ps 50,15 - Ein zeitgemäßes WortPs 50,15 - Ein zeitgemäßes Wort
Es gibt Tage der Not, so tagt uns hier Gottes Wort. Pau1us redet in Eph 6,13 vom bösen Tage. Gegenwärtig gehen wir durch eine ernste Notzeit, darum ist unsre Betrachtung von besonderem Nutzen. Möchten die folgenden Zeilen vielen wieder den Weg aus der Not heraus zeigen. Obwohl die Welt keinen Ausweg aus ihr weiß, so ist doch der Gläubige nicht ohne Ausweg gelassen. Gerade in solchen Zeiten soll sich beim Gläubigen der Wert seines Vertrauens vor der Welt offenbaren. Die Schrift ist voll von Beispielen von solchen, die in die tiefsten Nöte aller Art hinein kamen, aber göttliche Rettung erfuhren in Hinwendung unseres Wortes und dadurch Gott verherrlichten, indem ihre Umgebung Rettermacht Gottes sah.
Laßt uns kurz beachten:
1. Die Not. Mannigfaltig sind die Nöte, die an uns herantreten. In unsrer Zeit häufen sie sich immer mehr, bis sie schließlich in der großen Trübsal auslaufen werden. Unter den verschiedenen Nöten treten besonders hervor:
a) Leibliche Not. wenn wir dabei an jene Witwe in ihrer Bedrängnis (2Kön 4,1-7) oder an die Hagar in der Wüste denken (1. Mose 16), aber auch an Paulus in seinen großen Entbehrungen (2Kor 11,27), dann stehen sie vor uns wie gewappnete Männer. Wie oft tritt leibliche Not heute an uns heran. Da ist die Miete zu zahlen und andre Verpflichtungen. Was ist dann zu tun? Unser Wort gibt die Antwort.
b) Sündennot. Wenn alles um uns dunkel ist wie dort bei Saulus (Apg 9,9) oder wir wie David im Schlamme zu versinken drohen (Ps 40,1-2), wenn die Seele gepeinigt und voll von Selbstvorwürfen ist wie beim verlornen Sohn (Lk 15), wenn sie schreit wie der verschmachtende Hirsch (Ps 42), wahrlich dann ist die Not groß. Solche Not weißt uns zu dem alleinigen Retter der gesagt hat: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“.
c) Familiennot. wenn uns Berichte wie bei Eli oder Jakob zu Ohren kommen (1Sam 2,22; 1. Mose 37,2). wenn ein Bote nach dem andern zu uns kommt wie bei Hiob (Kap. 1). Wenn der Tod den Liebsten aus unserm Kreise raubt wie im Hause der Maria (Joh 11), dann sind dies Familiennöte. Aber dann machen wir es auch wie Maria, wir senden zu Jesus (Joh 11,3).
d) Sonstige Not. Wenn Satan wütet wie bei Hiob. Wenn Freunde zu Feinden werden und uns nachrufen Bluthund (2Sam 16,7; Ps 55,12-15). Wenn bas Schicksal so hart ist wie bei Josef oder der Kampf so heiß ist wie bei Jakob am Jabbok (1. Mose 32), dann ist das eine schwere Not.
2. Den herrlichen Ausweg. Wie wohltuend ist es, wenn einer in Verlegenheit die rechte Adresse erhält. Hier aber wird uns die sicherste und unfehlbarste Adresse gegeben. Gottes Adresse: „Rufe mich an“.
Er ist der mächtige Helfer (Heb 7,25).
Der Allwissende, der auch deine Not kennt (Off 2,13) und voll Güte ist (Ps 145,9; 103,13; 147,11).
Wie wir es machen sollen. Rufen! Lk 18,7; Mt 7,7. jene Witwe in 2Kön 4 ging hinter verschlossene Tür, dort erhielt sie genug für sich und die Ihren und um ihre Schulden zu zahlen. Zuversichtlich dürfen wir rufen, weil Er es hier empfiehlt.
Wann wir ihn besonders anrufen sollen. In der Not! Denn alles andre versagt, wenn kein Ausweg mehr ist. Also, wenn mir ihn am meisten benötigen.
3. Die große Verheißung. „Ich will erretten“. Wenn der Herr „ich will“ sagt, wer kann dann hindern? Er hat sich also verpflichtet den Rufenden zu retten. Das beweist die Geschichte. Er hat Israel aus Ägypten gerettet. Er hat viele Einzelne, wie Jakob, Josef, David, Daniel etc., gerettet.
Um zu retten und zu helfen ist Er in die Welt gekommen (Lk 19,10). Unerschütterlich bleibt die Verheißung Heb 13,5-6.
4. Gottes Erwarten. „Du sollst mich preisen“. Wir sollen es nicht wie jene 9 Aussätzigen machen, die dies unterliefen und damit den Herrn enttäuschten, sondern wie jener Samariter, der ihn pries.
Wir preisen ihn wie Israel und setzen unser „Eben-Ezer“ (1Sam 7,12). Wir sagen wie Jakob: „Dieser Gott soll mein Gott sein“ (1. Mose 28,21).
Wir preisen ihn durch größeren Glauben, weil wir neue Gebetserhörungen gemacht haben.
Wir preisen Ihn durch Gehorsam, indem wir wie Petrus sagen: „Aber auf dein Wort“ (Lk 5,5).
Wir greifen Ihn durch wahre, dankbare Hingabe, durch wirkliches Ausliefern unsers Lebens (Gal 2,20).
Wir preisen Ihn durch unser Zeugnis wie Debora. Laßt uns ihm allein unsre Not bringen, weil Er treu ist und zu Seinem Worte steht. Kindlich gläubig laßt uns Seine Verheißung nehmen und ihn durch Wort und Tat für die Erhörung preisen.
Allerlei Gnade.
Reiche Gnade für den größten Sünder, 1Tim 1,13-14.
Allgenugsame Gnade für alle Leiden, 2Kor 12,9.
Große Gnade für den Dienst des Meisters, Apg 4,10.
Mancherlei Gnade für alle Bedürfnisse, 1Pet 4,10.