Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 9,25 - Eins weiß ichJoh 9,25 - Eins weiß ich
So bestimmt antwortete der Blindgeborene den Pharisäern auf ihre Fragen. Jesus hatte ein großes Wunder an ihm vollbracht, das die ganze Umgebung in Staunen versetzte, aber die Pharisäer verdroß. Hart nahmen sie den Geheilten ins Verhör. Er kannte den Herrn noch wenig, sagte aber ganz freimütig, was er durch Jesus erlebt hatte. Er wußte nicht viel, und doch die Hauptsache, daß er jetzt sehend sei.
Volle Gewißheit haben ist etwas Wichtiges. Menschen haben sie gern. Über ihre Gesundheit, ihre Ersparnisse, ihre Existenz, sogar über Kleinigkeiten, z. B. die Abfahrt des Zuges; aber volle Heilsgewißheit haben leider nur wenige. Beständig treffe ich fromme Menschen, aber die volle Gewißheit des Heils fehlt ihnen und somit auch die Freude. Aber wie jubilieren sie, nachdem sie zur vollen Gewißheit gelangt sind (Ps 32,11). Dreimal redet das Neue Testament von voller Gewißheit.
1. Volle Gewißheit des Glaubens. (lies
Die volle Gewißheit des Verständnisses (Kol 2,2). Der Glaube überzeugt den Verstand, daß Gott selbst die Schuldfrage geregelt hat. Hier reden nicht mehr Gefühle, die so schnell wechseln, sondern Sein Geist gibt Zeugnis meinem Geiste, daß ich ein Gotteskind bin. Der Verstand wie der Glaube ruhen:
Auf dem vollbrachten Opfer Christi. In Jes 53,4-6 lesen wir, daß Gott unser aller Sünde auf Jesus gelegt hat, also ist sie nicht mehr auf uns, sondern auf Jesus, der bereitwillig unsere Strafe erduldete und uns gerecht gesprochen hat (Röm 5,1).
Auf dem Ausspruch des Herrn am Kreuz. „Es ist vollbracht“ (
Auf Grund der Reinigung durch das Blut (Heb 1,3). Jesus hat die Reinigung unserer Sünde vollbracht. Weil Gott selbst es sagt, kann es nicht anders sein (1Joh 1,7-9).
Auf Grund des Glaubens an den Namen des Herrn Jesu (Apg 10,43). Sein Name heißt Seligmacher (Mt 1,21). Also nicht auf Grund von Werken, wie Kornelius meinte, sondern auf Grund des Glaubens an die Person Christi und Sein Opfer.
Auf Grund des gegenwärtigen Wirkens Christi. Ist Seinem Opfer noch etwas hinzuzufügen? Gewiß nicht! Aber wir lesen, daß der Herr jetzt für uns erscheint vor dem Angesichte Gottes (Heb 7,25). Er legt uns in die sicheren Hände des Vaters (Joh 10,29; 17,11). Er tritt für uns ein, wenn wir gefehlt haben, als Priester und Advokat (1Joh 2,1). Am Kreuz starb Er für uns, und droben lebt Er für uns.
Auf Grund Seiner Verheißungen. Jesu. Worte garantieren uns ewige Sicherheit und volle Gewißheit ( Joh 3,16.36). Alle, die an Ihn glauben, gehen nicht verloren (Joh 20,27-29). Für die, die an Jesu Wort glauben, gibt es keine Verdammnis (Röm 8,1). Paulus fußte allein auf dieser Grundlage (2Tim 1,12).
Die volle Gewißheit der Hoffnung (Heb 6,11). Die wolle Gewißheit
der Hoffnung redet vom Ende (Röm 8,25). Schon in Ps 39,5 bittet
David: Herr, lehre mich, daß es ein Ende mit mir hat, daß mein Leben ein
Ziel hat und ich davon muß. Wir wissen, daß, wenn Er erscheinen wird,
wir in den vollen Besitz der Erlösung eintreten werden (1Joh 3,2).
Das war die Hoffnung eines Stephanus (Apg 7,58.59), so die des
Paulus, der seine Krone vor sich sah (2Tim 4,7.8). Dort empfangen
'wir unser Erbteil, das uns im Himmel aufbewahrt ist (
Was ist die Frucht solcher Gewißheit? Wir sehen sie am Blindgeborenen. Er wußte recht wenig, aber doch die Hauptsache, daß er blind war, nun aber sehend geworden war, und er bezeugte es:
In seinem persönlichen Glauben. Jesus befahl ihm, hinzugehen und sich zu waschen. Er glaubte dem Befehl, wusch sich und ward rein. Er handelte ähnlich wie die zehn Aussätzigen (Lk 17).
Vor seinen Eltern. Sie, die ihn nur als Blinden kannten, sahen nun die große Veränderung an ihm. Unser Zeugnis muß daheim anfangen. Das befahl der Herr dem Geheilten in Mk 5,19.
Vor den Nachbarn (V. 8). Auch sie kannten ihn zuvor, wußten, daß er blind war, und staunten über das große Wunder. .
Vor den Gegnern. Ohne Scheu verkündigte der Geheilte den Pharisäern, was Jesus an ihm getan hatte und sägte, daß sein Erlebnis ein Wunder sei (V. 30), und er rühmte des Herrn Heiligkeit (V. 31). Schließlich bezeugte er, daß Jesus der Sohn Gottes sei.