Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 5,28 ‑29 Off 20,11 ‑15 - Das EndgerichtJoh 5,28 ‑29 Off 20,11 ‑15 - Das Endgericht
In V. 28 lesen wir: Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden Seine Stimme hören. Hier kann nur das Endgericht gemeint sein, denn bei der Entrückung stehen nur die von den Toten auf, die in Christo entschlafen sind. Hier aber werden alle von den Tagen Adams bis zu jener Stunde, die an der ersten Auferstehung keinen Anteil hatten, auferstehen. Jesu Stimme wird den ganzen Kosmos erfassen und den Toten gebieten vor Ihm zu erscheinen. Hier wird auch der letzte Feind aufgehoben (1Kor 15,26; Off 20,14), und Satan wird in den Feuersee geworfen (Off 20,10).
Was bedeutet diese Auferstehung? Es werden alle gerichtet, von denen der Herr sagt, daß sie Übles getan haben (V. 29). Hier erscheinen alle, die auf Seine Stimme nach V. 25 nicht gehört haben (3, 36), die ohne Gott und ohne Hoffnung gestorben sind (Eph 2,12; 2Thes 1,7-10). Wie die erste Auferstehung ein Hervorgehen aus den Gräbern zum Leben und zum Regieren mit Christo ist, so ist die zweite ein Hervorgehen aus den Gräbern zum Gericht.
Der Zeitpunkt dieser Auferstehung. Er liegt kurz vor der Umgestaltung der Erde und des Himmels in die neue Erde und den neuen Himmel. Ganz am Ende, denn in Verbindung damit wird der Kosmos aufgelöst. Längst zuvor sind die Gläubigen auferstanden und haben bereits tausend Jahre mit Christo regiert..
Der Thron. Er wird groß und weiß genannt, im Gegensatz zu den Sündern, die unrein erscheinen. Weiß ist das Symbol der Reinheit, der Gerechtigkeit. Bedeutender als der Thron ist der, der auf dem Throne sitzt, Jesus, dem alles Gericht übergeben ist (V. 27). Wunderbar beschreibt Ihn Daniel in Kap. 7, 9.10. Jesus ist der geeignete Richter, .Er weiß, was im Herzen ist (2, 25; Mt 9,4). Keiner kann entfliehen. Auf Erden mögen sie dem Evangelium ausweichen, dort aber gibt es kein Entfliehen mehr (Off 20,11; Heb 2,3).
Die Angeklagten. Das sind alle die, die nicht teilhatten an der ersten Auferstehung. Zwei Klassen werden genannt: a) Die Großen. Zum Teil solche, die hier auf goldenen Thronen saßen, Kaiser und Könige, Präsidenten, vor allem aber große Sünder; auch große Professoren, die ihre Studenten zum Unglauben verführten, und alle Gottlosen, die harte Worte gegen den Herrn sprachen (Jud 15). Dort geht es nicht, wie oft bei irdischen Gerichten, nach Rang, dort werden die Großen zuerst gerichtet. b) Die Kleinen. Das sind wohl solche, die den Weg der Wahrheit kannten, sich aber Jesu schämten, Menschen, die wie Lots Weib einen Anfang machten. Auch der reiche Jüngling, der den Herrn fragte, wie er das ewige Leben erhalten könne, aber aus Liebe zum Geld dem Herrn fernblieb, gehört dazu. Menschen gläubiger Angehöriger, die oft geladen wurden, doch sich stets entschuldigten. In Mt 25,31 ff. nennt der Herr scheinbar geringfügige Unterlassungssünden als Grund zur Verdammnis.
Die Gerichtsgrundlage. Dem dreimal Heiligen ist nichts verborgen, alles ist bloß und aufgedeckt vor Ihm (Heb 4,13; 2Chr 16,9). Der Herr bedarf keiner Bücher, Er weiß, was im Menschen ist (2, 25). Dennoch lesen wir: „Und Bücher wurden aufgetan“ (V. 12). Warum schreibt der Allwissende Bücher? Angesichts der genauen Eintragungen in den Büchern werden alle Angeklagten verstummen; auf tausend können sie nicht eins antworten (Hiob 9,3; Mt 22,12). Die Bücher werden den einzelnen als Belege vorgelegt, denn darin sind die Werke eines jeden, nach den tiefsten Beweggründen, niedergelegt. Was wird dort geredeter?
Das Verborgene wird gerichtet (Röm 12,16), was in den Kammern geschehen ist, wird veröffentlicht werden (Lk 12,3).
Dort werden die Zungensünden gerichtet (Mt 12,36).
Desgleichen wird der Herr den Unglauben richten (3,18). Wer dem Sohn nicht glaubt, macht Ihn zum Lügner. Wer Sein Wort, Sein Blut verwirft, wird trotz seines moralischen Lebens verloren sein.
Das Lebensbuch. Manche Wohltäter, Philanthropen
werden sich auflehnen wollen gegen Christi Richterspruch. Daß auch sie
in den Feuersee geworfen werden, ist ihnen unfaßlich. Auf Grund guter
Werke wird niemand ins Lebensbuch eingetragen, nur wer den Herrn Jesus
im Glauben aufgenommen hat (1, 12). Ein Kirchen‑ oder
Gemeindegliederverzeichnis gilt dort nichts. Jeder aber, der aus Gott
geboren ist, weiß, daß sein Name eingetragen ist (Phil 4,3;
Das furchtbare Urteil. Der Feuersee. Hier wird jeder
ernten, was er gesät hat. Der Ausgang des Gerichts wird so geredet sein,
daß keiner gegen das gefällte Urteil protestieren wird. Niemand wird
allein wegen seiner ungerechten Taten im Feuersee enden, sondern weil er
das Angebot. der Sündenvergebung abgelehnt hat. Die Strafe wird nicht
für alle gleich sein, das zeigen folgende Stellen:
Der einzige Ausweg. Entfliehe dem kommenden Zorn Gottes (Mt 3,7.8; 2Kor 5,20.21; Apg 17,30).