Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 28,14.20 Apg 1,8 - Der letzte AuftragMt 28,14.20 Apg 1,8 - Der letzte Auftrag
Aus Apg 1,9 ersehen wir, daß wir hier das letzte Wort des Herrn auf Erden haben. Die letzten Worte von Dahinscheidenden haben für die Hinterbliebenen meistens besonderen Wert. So hatten auch des Herrn letzte Worte für die Jünger bleibenden Wert, denn sie erfüllten sie genau. Der Herr hatte Sein Werk vollendet und nun sollten seine Nachfolger dieses der Menschheit bezeugen. Von Anfang an, also vor Seinem Tode, hatte der Herr seine Jünger zu Menschenfischern bestimmt. Ehe er ihnen den bestimmten Auftrag, das Werk in Angriff zu nehmen, geben konnte, bedurften sie einer gründlichen Vorbereitung. Darum betrachten wir:
1. Des Herrn Vorbereitung. Um von ihm zu zeugen, mußten sie erst wissen, wer er war. Lange währte es, bis sie erkannten, daß er der Messias sei. Als sie aber diese Grundwahrheit erkannt hatten (Mt 16,16), zeigte ihnen der Herr sofort die 2. wichtige Wahrheit (Mt 16,21), nämlich, daß der Messias Sein Reich durch Leiden, Sterben und Auferstehung einnehmen werde. Wie unverständlich ihnen das war, sagt uns das Wort in Mt 17,22 u. 23, Lk 24,20 u. 17. Petrus widerstand dem entsetzt, Mt 16,22. Wie wenig sie seine Absichten begriffen hatten, geht daraus hervor, daß sie wieder zu den Netzen zurückkehrten, vergl. Lk 5,10 u. 11 mit Joh 21,3. Der Herr hat große Mühe mit uns, bis wir seine Absichten kennen.
2. Der große Auftrag des Herrn. Der Herr sprach dieses Wort nach der Auferstehung und kurz vor der Auffahrt. Der Auftrag umfaßt jedes Land und jede Inse1. Es ist so, als ob er sagen wollte, daß all diese Länder Ihn benötigen, darum sollen seine Zeugen Ihn aller Welt bringen. Er liebt Jerusalem, Lk 19,41; 23,18, und wie betete er einst für sie, die von dort gekommen waren, um Ihn zu kreuzigen, Lk 23,34. Dann blickt er weiter nach Judäa, das Er so oft durchwandert und mit Zeichen und Wundern besät hatte. Er sieht auch Samaria, wo einst schon das Feuer brannte, Joh 4,41 und schließlich durchwandert Er die ganze Welt, die ja im Argen liegt und Ihn benötigt.
3. Die treue Erfüllung des Auftrages. Oft schauen wir die Apostel wie Götter an und doch waren sie nur Männer aus dem Volke und sehr einfacher Herkunft. Oder wenn wir von Hudson Taylor, Georg Müller oder Schwester Eva reden hören, dann stehen wir wie mit angehaltenem Atem da. Was machte diese Menschen zu so bedeutenden Zeugen? Ihr kindlicher Glaube an die Verheißung, indem sie Gott beim Wort nahmen, und ihr absoluter Gehorsam zum Worte. Diese 2 Dinge machen Zeugen von großem Wert. Die Apostel glaubten und gehorchten Jesu Auftrag, sonst wären sie nicht erst in die Mörderstadt gegangen. . . Buchstäblich erfüllten die Dünger den Auftrag, indem sie nicht nur an die genannten Orte gingen, sondern auch die vom Herrn befohlene Reihenfolge beobachteten. In Jerusalem fingen sie an, Apg 1-7. In Kap. 8 finden wir die Zeugen in Judäa und im gleichen Kap. sehen wir Philippus in Samaria inmitten einer großen Erweckung. Endlich sehen wir in den darauffolgenden Kap. Paulus und seine Mitarbeiter, wie sie den Rest des Auftrages erfüllen. Laßt uns auch jedes Wort des Herrn so genau nehmen, dann sind wir rechte Zeugen.
4. Der erstaunenswerte Erfolg. Wiederum soll die genaue Reihenfolge des Auftrages an uns vorüberziehn. Über den Erfolg von Jerusalem müssen sogar sie Feinde Zeugnis ablegen, Apg 5,28. In Judäa zündeten die Zerstreuten überall das Feuer an, Apg 8,4. In Samaria, wo einst der Herr sagte, das Feld ist weiß zur Ernte, durfte Philippus reife Garben einsammeln. Von dem, was an den Enden der Erde geschah, gehen uns die vielen neuen Gemeinden der Apostelgeschichte einen reichen Beleg. Bis in die Hauptstadt der damaligen Welt, ja bis in des Kaisers Haus hinein, brannte in hellen Flammen das Feuer.
5. Der bleibende Auftrag Auch uns gilt heute noch dieser Auftrag in unverminderter Weise. Die Kraft zu dessen Ausführung schenkt Er auch uns. Geben wir uns ihm dar und beobachten auch wir die göttliche Reihenfolge und fangen wir in unserm Jerusalem an, d. h. da, wo wir wohnen. Viele wollen Jerusalem überspringen und gleich nach China, Afrika etc gehen. Sendet uns aber der Herr nicht weiter wie Jerusalem, dann dürfen wir es wie die Philipper machen, die den am Evangelium dienenden Paulus durch Gebet und Gaben unterstützen.