Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Phil 4,19 - Gott der Erfüller aller NotdurftPhil 4,19 - Gott der Erfüller aller Notdurft
In V. 15 schreibt Paulus, daß die Philipper die einzige Gemeinde waren, die der Nöte des Apostels gedachte. Sie taten das von Anfang an. Diese Tugend galt bei ihnen als Regel. Der Philipperbrief ist eigentlich zunächst ein Dankesschreiben des Apostels für eine Gabe, die er in der Gefangenschaft erhielt. Paulus sandte .. ihnen und damit auch uns gewissermaßen einen Scheck zurück, mit dem sicheren Inhalt: „Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen.“ Es scheint, als trete Paulus als Geber auf, indem er nicht sagt unser Gott, sondern mein Gott, und zwar den Gott, den Paulus so reichlich als treu erfunden hat in seinen vielseitigen Nöten. Schenken wir dieser großen Verheißung unsere ganze Aufmerksamkeit!
Moodys ermunternde Anwendung dieses Textes. Er hat diesen Vers den Scheck Gottes an Seine Kinder genannt und sagt:
Der Aussteller des Schecks: „Mein Gott.“
Die Garantie, daß er ausbezahlt wird: „Er wird erfüllen, d. h. auszahlen was Ihm vorgelegt wird“ (Phil 4,6).
Die Höhe des Betrages: „Alle eure Notdurft.“
Der Bestand der himmlischen Bank: „Nach Seinem Reichtum.“
Der Adressat, d. h. an wen der Scheck zunächst ausgestellt ist: An die Philipper, an dich und mich, sowie jeder wahrhaft Bittende darf den Betrag entgegennehmen (Ps 50,15).
Die Unterschrift des Schecks: „Jesus Christus.“ Somit ist er vollgültig. Ein Scheck muß, ehe er ausbezahlt wird, die Unterschrift des Empfängers haben. Das ist „unser Glaube“ an Gottes Zusage. Ein Zweifler erhält, nichts (Jak 1,5.6). Schecks werden nur einmal zur Zahlung vorgelegt und ausbezahlt. Dieser göttliche, Scheck aber unterscheidet sich von den andern dadurch, daß er immer wieder vorgelegt werden kann und stets ausbezahlt wird.
Die großen Bedürfnisse. Solche hat es in der Gemeinde von Anfang an gegeben (Apg 2,45). Hier sind nicht nur materielle, jede Notdurft ist gemeint, wie Trost, Weisheit,. Kraft zum Tragen. Ferner benötigen wir Sanftmut, Demut, Liebe usw. Sie alle und mehr dürfen wir vorlegen und erhalten sie. Der Gott, der sie Paulus so reichlich gab, gibt sie dir und mir.
Der große Helfer. Paulus nennt Ihn „Mein Gott“. Die
Philipper wußten viel über den helfenden Gott des Apostel. Sie hatten ja
seine Kämpfe, Nöte und Leiden miterlebt. Auch kannten sie seine reichen
Gebetserhörungen von Anfang an bis an sein Ende, als man ihn in einem
Korbe in Damaskus an einer Mauer herunter ließ. Vor allem aber hatte
Paulus Gottes Treue und Durchhilfe auf den Evangeliumsreisen erfahren,
da er einmal jener Rotte von 40 Mann entrann (Apg 23,13;
Eine volle Garantie. Paulus schreibt alle eure Notdurft. Die Schrift kennt nach der Seite gar viele Beispiele. Denken wir an 1Kön 17, an die Raben und die Witwe, die Elias versorgten, ferner an 2Kön 4. Der Herr gibt nicht nur genug, sondern es blieben 12 Körbe voll übrig. Sollte der, der Seines eingeborenen Sohnes nicht geschont hat, uns mit Ihm nicht alles schenken? Röm 8,32. Bis in alle Ewigkeiten hat Gott bereits für uns gesorgt.
Der Herr ist hingegangen, um Stätten zu bereiten. Sollte Er sich nicht auch darum für unsere alltäglichen kleinen Bedürfnisse kümmern? (Mt 6,8.32).
Der nie versiegende Quell. Die Schrift sagt, daß der
Herr nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit gibt. Ihr Philippen, ihr gabet
mir nach eurer Armut (2Kor 8,2), mein Gott aber wird euch nach
Seinem Reichtum geben. Ihr seid scheinbar in Nachteil durch euer Opfer
geraten, mein Gott aber wird diese Lücke reichlich ausfüllen. Gott. ist
nicht ungerecht und vergißt nicht, was den Heiligen getan wird (
Der wahre Lebensstrom. Er heißt: «Jesus Christus.»
Er hat die Zusicherung gegeben: «Was ihr den Vater bitten werdet in
Meinem Namen, das wird Er euch geben.» Zu Ihm hatten auch die Philippen
in ihrer inneren Not als zu ihrem Retter und Erlöser geschrien und Ihn
erfahren. Nun will der Apostel ihnen nahelegen, daß sie auch mit jeder
anderen Not, sei sie geistlicher oder anderer Art, zu diesem stets
offenen Quell Jesus Christus kommen dürfen. Gottes Brünnlein hat Wassers
die Fülle. Tue deinen Mund weit auf und ich will ihn füllen (
Dazu sei noch erwähnt, daß Phil 4,19 das letzte der drei Grundworte öder Säulen ist, in denen das in diesem Briefe zur Schau getragene Werk Gottes in den Gläubigen ruht. Die erste Stelle Kap. 1, 6 bezeichnet Gott als den Anfänger des Werkes im Gläubigen.
Die zweite Stelle Kap. 2, 13 macht Gott zum Fortsetzen des. Werkes, indem Gott das Wollen und das Vollbringen wirkt.
Die dritte Stelle Kap. 4, 19, nennt Gott den Erfüllen oder Vollender Seines Werkes, indem Er alle Notdurft der Gläubigen nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit erfüllt. Und vollends wird Er dies getan haben, wenn Kap. 3, 21 Wirklichkeit geworden ist.