Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 10,17-27 - Die Frage nach dem ewigen LebenMt 10,17-27 - Die Frage nach dem ewigen Leben
Hier finden wir die eine große Frage, die die meisten Menschen früher
oder später, mehr oder weniger beschäftigt. Den reichen Jüngling
beschäftigte sie in der Jugendzeit. Er war sehr reich, und hatte wie
Timotheus den Vorzug religiöser Erziehung (2Tim 3,5), denn er war
ein Oberster, Lk 18,18. Aber diese menschlichen Vorzüge vermochten
seine brennende Frage nicht zu beantworten. Er hört von Jesus, geht zu
Ihm und legt sie ihm vor. Wahrlich, hier war er an der rechten Quelle
und hätte er alles verlassen, Vers 21, und in Jesu Nachfolge getreten,
so wäre auch sofort die Sehnsucht seiner Seele gestillt gewesen,
Der reiche Jüngling glaubte an das ewige Leben, er wußte, daß mit dem Tode nicht alles aus sei. Fragen auch wir uns, was ist dieses ewige Leben?
Es entspringt aus Gott, der der Urheber dieses Lebens ist,
Es ist geoffenbart im Sohne, Joh 1,4; 11,25;
Es wird uns bei der Wiedergeburt durch den Glauben zuteil, 1Pet 1,23-25; Joh 3,16 und 36.
Es ist unter gegenwärtiges Besitztum, Joh 3,36;
Es ist unaufhörlich und ein bleibender Besitz, Joh 10,28-30.
Mit dem Eingang ins Vaterhaus gelangen wir in den vollen Genuß dieses Lebens, Joh 11,25-26; Kol 1,27; 1Thes 4,13-17.
1. Die lieblichen Züge die diese Frage verraten. Der reiche Jüngling kam nicht wie jener Kollege, den Herrn zu versuchen, Lk 10,25, sondern um Aufschluß in der allerwichtigsten Angelegenheit zu bekommen. Die Frage nach dem ewigen Leben ist wichtiger als alle Angelegenheiten dieser Welt:
Sie bezieht sich auf das höchste Gut, das ein Mensch je erlangen
kann. a) Seine Frage war eine persönliche Frage. Was soll ich tun? Ewiges
Leben zu erhalten, ist eine persönliche Sache, denn wir müssen auch
persönlich Rechenschaft ablegen. b) Er stellte sie in seiner Jugend. Viele denken erst daran, wenn sie
die Kräfte in Sünde und Welt vergeudet haben. Moses, Samuel David,
Jeremia, Timotheus schenkten Gott ihr Herz in der Jugend. c) Sie kam von einem höchst moralischen Menschen. Er war ein
vorbildlicher Mann, Vers 20, hatte eine hohe Position, Lk 18,18,
Hervorragende Liebenswürdigkeit, Vers 21. Großen Ernst, Vers 17, und
großen Mut, Vers 17. Nur wenige hätten dem Herrn auf Vers 19 antworten
können, wie er es tat, Vers 20. Dennoch war er unbefriedigt,
2. Die Prüfung des Meisters. Die Sünder schickte der Herr zum Evangelium (Matth.. 11, 28; 1Tim 1,15), aber die Gerechten zum Gesetz, so auch diesen Mann. Er hat sich zweifellos vor den Auswüchsen der Gesetzesübertretung bewahrt und das Gesetz gut beobachtet. Das Gesetz wurde gegeben, um Sündenerkenntnis zu geben, Römer 3,19,20; 7,7, aber es kann selbst nicht retten, Römer 8,3. Es ist vollkommen und heilig, Römer 7,12. Die Unterredung brachte bald an den Tag, was in ihm war. Die Liebe zum Geld, die Wurzel alles Übels steckte tief in seinem Inneren, 1Tim 6,10. Jesus hatte den tiefen Schaden aufgedeckt. Welch eine gnadenvolle Gelegenheit lag nun vor ihm. Es galt dem Lichte zu folgen, sein Zukurzkommen bezüglich der Gesetzesforderung zu erkennen und durch Gnade und Glauben an Ihn gerettet zu werden. Er sollte irdische Güter verkaufen und himmlisches erhalten, Vers 21. Er versagte und blieb ein Götzendiener, denn Habsucht ist Abgötterei, Kol 3,5; Eph 5,5. Er hätte erkennen können, daß er draußen war, Off 22,15, Denn Jesu Antwort auf seine Frage war klar und der Ruf. „Folge mir nach“ war deutlich. Der reiche Jüngling wollte nicht, der Preis war ihm zu hoch, er wollte nicht alles verkaufen. Er wollte gern ewiges Leben haben, aber auch das diesseitige behalten, jedoch niemand kann 2 Herren dienen.
3. Sein ganzes Versagen. Er war unwillig, Jesu Forderung zu entsprechen. Er verwarf das Licht, und blieb ein Götzendiener, und erfüllte nicht einmal das 1. Gebot, Mk 12,28-30. Die einzige Hoffnung ewigen Lebens und den Geber dieses Lebens ließ er stehen und ging davon. Er zog seine Güter dem ewigen Leben vor. Viele verlassen den Herrn für viel weniger.