Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 12,32 - Die Anziehungskraft des GekreuzigtenJoh 12,32 - Die Anziehungskraft des Gekreuzigten
Die Menschen werden von zwei Mächten gezogen, von Christus oder Belial. Die zwei stehen einander entgegen wie Feuer und Wasser, Licht oder Finsternis. Satan benützt viele Mittel um Menschen an sich zu ziehen, oft erscheinen sie noch harmlos, besonders wenn er als Engel des Lichts kommt. Einige Beispiele:
Er lockte Eva durch süße Frucht und zog sie ins Verderben. Kain erfüllte er mit Neid und Eifersucht und zog ihn vom Angesicht des Herrn weg (1. Mose 4,16). Den verlorenen Sohn betrog er durch die Lust der Welt in ein fernes Land bis zum Rande der Verzweiflung (Lk 15,17). Wieder andere, wie Pharao, erfüllte er mit Auflehnung gegen Gott (2. Mose 5,2).
Was zieht uns zum Herrn? Nach obigem Text ist es nichts Anziehendes für das Auge. Wer Ihn aber als für sich gekreuzigt betrachtet, dem wird Er sein einziger Ruhm (Gal 6,14).
Was war Jesu Veranlassung zu obigem Text? Etliche Griechen, die aufs Fest gekommen waren, fühlten sich zu Ihm gezogen. Wie Nikodemus, wünschten sie eine Unterredung mit Ihm. Sie mögen Jesu Einzug in Jerusalem gesehen haben und werden von der Auferweckung des Lazarus gehört haben. Vielleicht bewunderten sie Seine Vollmacht in der Tempelreinigung. Er erschien ihnen größer als ihre berühmten Philosophen. Jesus beantwortete ihr Verlangen mit dem Bild des Weizenkorns. Damit wollte er wohl sagen: Erst wenn ich am Kreuz gestorben sein werde, werdet auch ihr Griechen zum wahren Passahfest kommen.
Wer ist dieser Erhöhte? Darüber gibt Johannes in Kapitel 1 Auskunft. Er schildert das großartigste Bild, das jemals über einen Menschen entworfen worden ist. Er nennt Ihn: Das Wort Vers 1, das Leben Vers 4, das Licht Vers 4. 9, den Sohn Gottes Vers 18. 34. 49, das Lamm Gottes Vers 29. 36, den Täufer mit Heiligem Geist Vers 33, den Messias Vers 41, den König Israels Vers 49. Wer dazu Hebräer 1 und Kolosser 1 liest gerät in höchstes Erstaunen. Und dieser Erhabene wurde arm (2Kor 8,9).
Was ist unter Jesu Erhöhung zu verstehen? Nicht Sein Thron, vielmehr Sein Kreuzestod. Es ist jene Erhöhung von der Er schon in Kapitel 3, 14‑16 zu Nikodemus sprach. Er mußte, wie die eherne Schlange, erhoben werden, um die in Sünden sterbende Welt zu retten. Jesu Erhöhung ist Sein qualvolles Sterben am Kreuz, die Stunde vor der Ihm bangte (Lk 12,50; Mt 26,38). Am Kreuz hat Er Seine Liebe zu uns völlig enthüllt, Sühnung für unsere Sünde getan. Dort hin dürfen nun Juden und Griechen blicken und gerettet werden.
Welches sind die Mittel, die Menschen zum Erhöhten zu ziehen?
Am, stärksten zieht Sein Blut, Seine Wunden (Heb 12,24;
Worin liegt die Anziehungskraft des Gekreuzigten?
Bei vielen im bloßen Blick wie zum Beispiel beim Hauptmann (
Weil allein Sein Kreuz unserm tiefsten Bedürfnis entspricht. Nur Er
vermag aus der Grube zu retten (Ps 40). Nur Er konnte vom Fluch des
Gesetzes befreien (Gal 3,13). Er allein kann die Gebundenen lösen
(Lk 4,18) und die Gottlosen gerecht sprechen (1Pet 3,18;
Wohin zieht dieser Erhöhte? Nicht zu frommen Systemen, zu feierlichen Zeremonien, herrlichen Dogmen berühmten Rednern oder schönen Gesängen. Das alles können Mittel sein, der Herr aber sagt „zu Mir“.
Er zieht uns mit Seilen der Liebe (Hosea 11,4).
Er zieht aus der Tiefe in die Höhe (Ps 40,1-3).
Von Hoffnungslosigkeit zu lebendiger Hoffnung (1Pet 1,3)‑.
Vom Ichleben. zum wahren Gottleben (Gal 2,20).
Er zieht, zu ganzer Opferbereitschaft (Apg 20,19.20).
Was erleben alle diejenigen, die sich vom Gekreuzigten ziehen
lassen? Unaussprechlich viel Vergebung (Eph 1,7). Frieden
durch Sein Blut (Kol 1,19.20). Ein reines Herz (Apg 15,9). Sie
empfangen den Heiligen Geist, das ewige Leben (Apg 2,37;
Was ist die Wirkung solchen Ziehens? Wir sehen und hören etwas davon, wenn wir nach Golgatha blicken. Da ist: .
Der Schächer. Schuldbeladen hängt er am Kreuz. Plötzlich erkennt er im Mitgekreuzigten den von dem Jesaja geweissagt hat. Er zieht ihn an und zugleich. ins Paradies (Lk 23,34).
Der Hauptmann. Obwohl er die Kreuzigung vollziehen mußte, ruhten seine Augen auf dem Gekreuzigten. Überwältigt von diesem Anblick, bekennt er Ihn als Sohn Gottes (Mt 27,54).
Die Volksmenge (Luka 23, 48). Viele aus ihr blicken auf den Gekreuzigten schlugen an ihre Brust und es ist, als bekannten sie damit: Wir sind schuld an Seinem Tode. Und wie gewaltig dieser Erhöhte an Pfingsten zog, ist uns bekannt.