Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
In welchen Sprachen redet Gott?In welchen Sprachen redet Gott?
Gott hat geredet! So beginnt der lehrreiche Hebräerbrief. Wenn Gott redet, so haben wir viel zu hören und viel zu erwarten, sei es Güte oder Strenge. Er redet durch Sein Wort in allen Sprachen und Zungen. Der Schreiber des Briefes ist unbekannt. Ob ihn Paulus oder Barnabas geschrieben hat, ist unwesentlich, die Hauptsache ist, daß Gott selbst geredet hat (2Tim 3,15). Freuen wir uns, daß Gott überhaupt redet, der so viel Grund hätte, in Zorn und Gericht mit uns zu handeln. Und wie der Mensch ist, besagt:
Der Schluß des Briefes (Kap. 12, 25). Er spricht von Verächtern Seines liebevollen Redens, das ist erschütternd. Da Gott auf mancherlei Weise redet, wollen wir einiges Seiner Art des Redens beachten, zumal Er wie ein Vater zu Kindern spricht. Wie und wann hat Gott geredet? Ehemals:
Durch die Propheten. Mächtige Männer wie Henoch (Jud 14), Mose, der in 5 Büchern zu uns redet. Ferner Männer wie Elia, Elisa und bis auf Johannes den Täufer, den letzten und größten aller Propheten (Mt 11,11) hat Gott gewaltig geredet, so daß ganze Städte in Sack und Asche Buße taten (Jona 3; Mk 1,5). Ferner
Durch den Sohn (Kap. 1, 1). Durch niemanden hat Gott
so geredet als durch den Sohn. Wer nur einwenig an das große Opfer
denkt, das uns der Vater im Sohne gab, und an die Erniedrigung des
Sohnes uns zugut und was Er unserer Sünde wegen gelitten hat, sollte auf
diese liebevolle Sprache hin, wie Paulus, seine Knie beugen und anbeten
(Eph 3,14). Staunend verließen viele die Reden des Sohnes (
Durch die Schöpfung (V. 2). Sie ist Seiner Finger Werk (Ps 8,4). Wir selbst sind auf eine erstaunliche Weise gemacht worden (Ps 139,14). Die Schöpfung ist die Bibel an die Welt, wenn sie schon so schön ist, wie groß und herrlich muß ihr Schöpfer sein. Durch sie, sagt Röm 1,20, sollen wir den Schöpfer erkennen, Ihm danken und anbeten. Jede Blume und ihr Duft sind Gottes Sprache, Gottes Geschenke an uns, abgesehen von dem, was sie uns täglich an Nahrung bietet. Er spricht
Durch den Heiligen Geist. Deshalb wie der Heilige Geist spricht (Kap. 3, 7). Er wehte einst über die wüste Erde und brachte Erstaunliches hervor (1. Mose 1). Er wehte über die Totengebeine und belebte sie (Hes 37). Er blies die Jünger an und erquickte sie (Joh 20,22). Machtvoll überführte Er Tausende an Pfingsten und seither redet Er zu vielen auf mancherlei Weise. Betrübt und traurig ermahnt Er die Hebräer, die in der Gefahr standen, zum Alten zurückzukehren wegen den andauernden Verfolgungen. Der Schreiber bittet sie, Jesum zu betrachten, damit sie nicht ermatten (Kap. 12, 3). Er will sie davor bewahren, daß sich nicht die Geschichte Israels bei ihnen wiederhole (Kap. 3, 8‑11; lies dazu 1Kor 10). Alle, die dem Heiligen Geist widerstrebten, ihr Herz verhärteten, kamen um. Wir alle wollen die Ermahnungen in Eph 4,30 und 1Thes 5,19 beachten. Er redet
Durch das Wort. Kap. 4, 12. Dieses zweischneidige Schwert dringt noch heute durch, wie schon in den ersten Kap. der Bibel (s. Mose 3, 10; 4, 9). Es durchstach einen David (2Sam 12 13) und warf Josia zu Boden (2Chr 34,19). Zart und mächtig zugleich drang es durch einzelne Herzen (Apg 16,14.27-31). Andere Male durchbohrte es Tausende (Apg 2,37). Nimm das Schwert des Geistes, brauche es (Eph 6,17). (Lies dazu Blatt 21: Die Kraft des Wortes Gottes.)
Durch die Vorsehung. Wir staunen über die
unbeschriebenen Blätter der Vorsehung. Man denke nur an die Geschichte
des Joseph in Psalm 105,17-22. Sie predigt laut die Vorsehung Gottes.
War es Zufall, daß die Tochter Pharaos das weinende Knäblein erblickte
und der Mutter zur Erziehung zurückgab? (2. Mose 2.) War es Zufall, daß
Esther Königin wurde und auf erstaunliche Weise zur Retterin ihres
Volkes wurde? Läßt Gott nicht absichtlich lange Krankheiten zu, oder
andere ins Gefängnis werfen, in Ketten legen ihrer Sünden wegen, aber
die Gnade brachte sie wieder heraus (2Chr 33,11-13;
Durch Katastrophen. Man denke an die der Flut und an Sodom. Redet Gott nicht zu einzelnen Familien durch die täglichen Unfälle? Zu ganzen Völkern durch Erdbeben, Sturmfluten und ähnliche Katastrophen? Bei allem Reden Gottes müssen wir mit dem Herrn sagen: „ . . . sie aßen, tranken, freiten . . . und sie achtetens nicht, bis die Flut kam“ (Mt 24,38.39). Weit Schlimmeres steht noch aus (2Pet 3,5-7). Die Zeit ist nahe (Röm 13,11-14).
Durch das Blut Jesu (Kap. 12, 24). Lies dazu das Blatt Nr. 23 über das Blut. Kaum redet etwas so eindringlich zu uns als das Blut Jesu. Betrachte Jesus in Gethsemane, vor Pilatus und siehe das Blut, das uns zugut floß. Jeder Geißelhieb, die Dornenkrone, die Nägel an Händen und Füßen und der Lanzenstich in Jesu Seite sind uns zur segensreichen Flut geworden. Dieses kostbare Blut redet droben für uns. Gott sieht das Blut und darauf kommt es an (2. Mose 12,13). Warnen wir ernstlich alle Verächter des Blutes (Kap. 12, 25; Heb 10,29).