Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 20,21 - Gesandte für ChristusJoh 20,21 - Gesandte für Christus
Wer obigen Text aufmerksam. liest, gerät über sein Vorrecht, ein Gesandter Christi zu sein, ins Staunen und betet an. Der Herr sagt: „Gleich wie Du Mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.“ Der Herr selbst nennt sich der Gesandte des Vaters und uns Seine Gesandten. Jesu Werk war vollendet. Er wurde nun wie ein Botschafter abberufen, weil Seine Mission erfüllt war. Nun ließ Er die Seinen an Seiner Statt zurück. Sie sollen die Interessen des Reiches Gottes auf Erden vertreten. Welch würdiger und hoher Auftrag?
Die Worte: „Gleich wie Mich der Vater gesandt, also sende Ich euch“
sind ein kaum zu erfassendes Vorrecht. Wer das wahrhaft erkannt hat, an
Christi Platz stehen zu dürfen, achtet alles Irdische für Kot (
Jesu war in die Welt gesandt als einer, der nicht von ihr
war. Er hat sie geschaffen und erhält sie (Kol 1,16;
Jesus ward aus Liebe in die Welt gesandt (3, 16). Unaussprechlich groß war des Vaters Liebe, daß Er Seinen Sohn nicht schonte, sondern ihn für uns dahingab (Röm 8,32; 1Joh 3,16). Gleich wie der Vater den Sohn aus Liebe in die Welt sandte, so sendet uns der Sohn (Mk 16,15). Wir predigen nicht aus Berufswahl, sondern als Berufene Christi. Er hat Seine Liebe in unsere Herzen ausgegossen (Röm 5,5), sie treibt uns (2Kor 5,14): Wie Jesu Liebe mit Haß belohnt wurde, so ergeht es den Seinen. Wie die Apostel freuen wir uns, Seinetwegen zu leiden .(Apg 5,41). Sie wollten Seinem Tode gleichgestaltet sein (Phil 3,10) .
Jesus kam in die Welt, um den Vater zu offenbaren (V. 6). Er sagte: „Wer Mich sieht, sieht den Vater.“ Er offenbarte den Vater durch Seinen hl. Wandel, Worte, Zeichen und Wunder.
Gleich wie Er‑ so wir. Paulus schreibt in Eph 5,1: „Wandelt wie Christus.“ Wir sind Briefe Christi an die Welt (2Kor 3,3). In Apg 1,1 lesen wir vom Herrn, „was Jesus tat und lehrte“ (Apg 10,38). So merkt die Welt bald, ob wir wandeln wie Er. Wir schelten nicht, wenn wir gescholten werden, drohen nicht, wenn wir leiden (1Pet 2,23). Noch vergelten wir Böses mit Bösem (Mt 5,16). In allem soll die Welt Jesu Bild in uns sehen, Ihn durch uns kennen lernen.
Der Herr wurde in die Welt gesandt, um des Vaters Wort zu verkündigen (V. 14). Jesus bezeugte, daß die Worte, die Er verkündigte nicht Sein, sondern des Vaters wären (14, 10) und daß sie Geist und Leben seien (6, 63).
Gleich wie Er ‑ so wir. In 1Pet 4 11 lesen wir: „Wer da redet der rede als Aussprüche Gottes.“ Und wir ermahnen an Christi Statt, lasset euch versöhnen mit Gott (2Kor 5,20). Wir sagen ihr, daß wer an den Sohn glaubt, das ewige Leben habe. Wir bezeugen ihr aber ebenso ernstlich, daß sie ohne Jesus verloren geht (Apg 2,40; 4 12). Wie Paulus verkündigen wir ihr den ganzen Ratschluß Gottes (Apg 20,21) und zwar bei jeder Gelegenheit (2Tim 4,2).
Der Herr wurde in die Welt gesandt, ausgerüstet mit dem Heiligen Geist. Er wurde vom Hl. Geiste gezeugt (Lk 1,35). Bei Seiner Taufe kam der Heilige Geist auf Ihn (Mt 3,16). Und in Lk 4,18 bezeugt der Herr: „Der Geist des Herrn ist auf mir.“ In dieser Kraft ging Er einher (Apg 10,38).
Gleich wie Er ‑ so wir. Als der Herr Sein Werk vollendet hatte und zurück zum Vater ging, verhieß Er den Seinen dieselbe Ausrüstung: „Ihr werdet Kraft empfangene ‑ um Meine Zeugen zu sein“ (Apg 1,8). Das geschah an Pfingsten. Die Jünger wurden alle erfüllt mit dem Heiligen Geiste und zeugten mächtig vom Herrn und Seiner Auferstehung. In 1Joh 2,27 lesen wir, daß auch wir die Salbung haben. In dieser Salbung, Ausrüstung sollen wir nun bleiben und wirken wie Er, ja, Größeres tun, wie z. B. Petrus, der 3000 an einem Tage zum Herrn führte (14, 12).
Der Herr ward zum Dienen in die Welt gesandt (Joh 20,21). Ja mehr um Sein Leben zu geben. Seinen größten Dienst vollbrachte Er am Kreuz. Niemand hat größere Liebe, als daß er sein Leben lasse für seine Freunde (15, 13). Jesus aber starb für uns, da wir noch Feinde waren (Röm 5,8-10). Er kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen. Das tat Er bei jeder Gelegenheit an allen, die Seiner Hilfe bedurften. Auffallend diente Er den Jüngern bei der Fußwaschung. Er umgürtete sich mit einem Tuch, goß Wasser in ein Becken und Er selbst wusch den Jüngern die Füße (13, 4). Schon bei Seinem ersten öffentlichen Auftreten diente Er und so fuhr Er fort (2, 7‑11); bis zuletzt, da Er am Kreuze hing (Lk 23,34.43; Joh 19,27).
Gleich wie Er ‑ so wir. Wir sind von Ihm in der Welt zurückgelassen, um zu dienen (Gal 5,13b; 1Pet 4,10). Wir legen unser Leben zum Dienst auf Seinen Altar (Röm 12,1). Wir sind schuldig, unser Leben für andere zu lassen (1Joh 3,16). Wie Paulus sind wir bereit Seinetwegen zu sterben. Wie Er in dieser Welt war, so sind auch wir in dieser Welt