Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 11 Lk 10,39 ‑42 - MariaJoh 11 Lk 10,39 ‑42 - Maria
Es sei erlaubt die zwei Schwestern Maria und Martha als ein Bild zweier Gotteskinder hinzustellen, die ungleich im Glaubensleben gewachsen sind. Beide gehörten dem Herrn an, liebten Ihn, waren aber innerlich ungleich. Der Unterschied war nicht etwa so kraß wie zwischen Abram und Lot. Woher kommt der Unterschied? Maria nahm sich neben ihrer Arbeit Zeit zu Jesu Füßen zu sitzen, was Martha unterließ, etwa wie Lot den Altar mied (1. Mose 13). Martha ging, wie viele, in der Arbeit auf. Maria tat beides. Martha brachte Frucht, Maria aber brachte mehr, ja viel Frucht (15, 2. 5). Maria war
Ausgeglichen. Sie war sogar damals unter allen
Nachfolgern Christi die gereifteste. Keinem der Jünger hat Jesus ein
Zeugnis ausgestellt wie ihr (Mk 14,8; Mt 26,10.13). Keiner der
Apostel besaß die Erkenntnis über den Zweck der Menschwerdung Christi
wie sie. Petrus wollte sogar den Herrn vor dem Kreuz hindern (
Zu Jesu Füßen. Maria lernte die Worte in
Ein Ort des Lernens. Das sagt Jesus in
Ein Ort des Wachstums. Maria wuchs, Martha blieb zurück, aber sie machte später gute Fortschritte. Alle, die nicht in Christo bleiben, bleiben Kindlein. Längst sollten sie Lehrer sein (Hehr. 5, 12). Maria gab, wie Lydia, acht auf das Gehörte (Apg 16,14).
Ein Ort wahrer Befriedigung. Maria hatte das Eine
und das allein gibt wahre Befriedigung, Leben und volle Genüge. Martha
beschäftigte sich mit vielem und war dabei unbefriedigt. Maria sann über
Sein Wort wie Josua (Jos 1,8). Sie begehrte, wie Paulus, die
Gemeinschaft Seiner Leiden und Auferstehung tiefer zu erfassen (
Ein Ort der Speisung. Hier sammelte Maria das tägliche Manna. Mit David durfte sie sagen: „Mir wird nichts mangeln“.
Martha wollte den Herrn mit einem guten Mahl befriedigen, Maria aber
ließ sich sättigen mit den reichen Gütern Seines Hauses. Sie erlebte die
Seligpreisung in Matthäus 5,6. Zu Jesu Füßen wurde sie so gestärkt, daß
sie, wie ihr Herr, zu allen Vorwürfen schweigen konnte (
Ein Ort der Ruhe. Maria erlebte Jesu Wort „Ihr werdet Ruhe finden für eure. Seelen“. Lukas zeigt uns, wie unruhig und aufgeregt Martha war und ihrer Schwester weh tat. Maria dagegen wurde vom Herrn getröstet. Jesus hatte an Marias Ruhe größeren Gefallen als an Marthas hastigen Diensten.
Marias gute Wahl. Sie hat das gute Teil erwählt. Was ist das gute Teil? Gemeinschaft mit. Jesus. Diese Wahl gilt es täglich zu treffen, weil Satan durch vielerlei Geschäfte uns davon abhalten will. Das war so bei Martha und daher ihre Unzufriedenheit.
Maria wählte den besten. Berater und Lehrer. Zu Jesu Füßen weilte sie gern und lernte himmlische Weisheit. Martha dagegen wählte die Arbeit. Andere wählen Ehre und Ansehen (12, 43). Wieder, andere wählen noch schlechter, das Geld und das macht sie nur traurig (Lk 18,23). Was wählst du? Die fetten Weiden wie Lot die nach Sodom ins Verderben führen; oder überlässest du, wie Abraham, Gott die Wahl. Gottseligkeit ist die beste Wahl, der größte Gewinn (1Tim 6,6).
Auch wir haben beständig zwischen zweien zu wählen; den vielen Dingen der Welt oder dem Einen Jesus.
Lob oder Tadel. Der Herr lobte die Maria über ihre Wahl, `Martha dagegen mußte Er tadeln. Sie rügte nicht nur ihre Schwester und verklagte sie; sondern schrieb sogar dem Herrn vor, was Er tun solle. Wo man Fehler sieht, da ist die Liebe dünn gesät.
Maria erhielt ein vielseitiges Lob. vom Herrn, das sagen Stellen wie Matthäus 26,10-13; Markus 14,8. Fragen wir uns, was wir an jenem Tage erhalten werden. Eine Krone, wie Paulus, (2Tim 4,8) oder vor Ihm entblößt stehen (2Kor 5,3).