Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 3,14 ‑21 - Der Weg zum ewigen LebenJoh 3,14 ‑21 - Der Weg zum ewigen Leben
Im Hause eines Bekannten sah ich ein Buch der Bibelforscher mit dem schönen Titel „Leben“. Ich sagte dem Freund: Wenn du den Inhalt dieses Buches wissen willst, so lies nur den Titel rückwärts, dann hast du ihn. Vieles, was die Welt Leben nennt, ist nur Nebel, Tod. Wir aber wollen das Gegenteil.
Schlicht und leicht verständlich antwortete Jesus dem Nikodemus auf die Frage „wie kann das geschehen?“ Aber nicht nur ihm, sondern uns allen. Jesu Antwort enthält
Ein Bild unseres verlorenen Zustandes. Die von den Schlangen Gebissenen in Israel erduldeten nicht nur heftige Schmerzen, sondern gingen dem sicheren Tode entgegen (4. Mose 21,6). Wir sind ausnahmslos von Satan, der alten Schlange, gebissen und gingen dem ewigen Tode entgegen. In den Sünden sterben ist das Schrecklichste, was wir uns denken können. Jesus bezeugt es in Joh 8,21. Es bedeutet: mit seinen Sünden auferstehen, vor dem Richter stehen und in die ewige Pein eingehen.
Der einzige Ausweg aus dem verlorenen Zustande. Wie der Glaubensblick der Gebissenen auf die eherne Schlange das einzige Heilmittel war, so ist der am Kreuz Erhöhte unsere einzige Rettung (Joh 12,32; Apg 4,12; Joh 10,9). Nur Jesu Blut bringt uns in das obere Kanaan in die Herrlichkeit (Off 7,14.15).
Eine Enthüllung der unaussprechlichen Liebe Gottes. Es gibt kaum einen zweiten Vers der Schrift, der die Liebe, das Heil Gottes, so schön darstellt wie V. 16. Wo immer die Bibel in eine fremde Sprache übersetzt wurde, begann man mit Joh 3,16. Die lieben, welche uns lieben, ist einfach Gott aber hat uns geliebt, da wir noch Feinde waren (Röm 5,8.10; 1Joh 4,10). Er ist reell an Liebe (Eph 2,4), liebt nicht in Worten wie wir, sondern in der Tat (1Joh 3,18), indem Er Jesus für uns alle dahingab (Röm 8,32). Er hat weit mehr getan, Er hat Ihn für uns zur Sünde gemacht und uns dadurch die Gerechtigkeit Gottes geschenkt (1Kor 1,30; 2Kor 5,21). Unser Wort ist ferner:
Eine Offenbarung größter Leiden. Der Weg zum ewigen Leben war nur durch das qualvolle Leiden und Sterben Christi möglich. Weder Zunge noch Feder vermögen es zu beschreiben. Schon von Ewigkeit her ist Er das geschlachtete Lamm (Off 13,8). Das Erhöhtwerden der ehernen Schlange war einfach, aber wer erfaßt das Erhöhtwerden des Sohnes (Joh 8,28)? Sünde ist für Gott unerträglich. Er vermag sie nicht anzuschauen (Habak. 1,13). Er muß sie richten und hat sie gerichtet in Seinem Sohne. Doch wer vermag Jesu Qualen in Gethsemane und Golgatha zu beschreiben? Gab es wohl je größere Schmerzen als die des Herrn (Klagelieder 1,12). Der Höhepunkt war, als Er ausrief: „Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?“
Eine Bekundung herrlichster Absichten. „Nicht verloren gehen“ (V. 16). Wer kann ergründen, was es heißt, ewig verloren zu gehen? Wir stöhnen wegen vorübergehender Schmerzen, aber wer vermag das Heulen und Zähneklappern derer, die in ewiger Qual sind, zu erdenken? Der Herr selbst bezeugt es ernstlich (Mt 25,46; 9,44).
Petrus beschwor nicht umsonst seine Zuhörer, sich retten zu lassen (Apg 2,40). Dasselbe tat Paulus (2Kor 5,11). Verschweigen wir nie Worte wie Lk 16,19 ff.; Apg 17,30.31; Off 20,11-20. Gott erwartet, daß wir die ganze Wahrheit verkündigen und nichts zurückhalten, sonst sind wir untreue Verwalter (Apg 20,20.27).
Eine Belehrung größter Vorrechte. „Das ewige Leben haben.“ Christusgläubige haben Vergebung ihrer Sünde (Eph 1,7). Sie sind eine neue Kreatur geworden (1'. Kor. 15, 17). Ihre ganze Vergangenheit ist vor Gott geordnet, sie stehen im Buche des Lebens. Sie sind, wie Johannes schreibt, nun Kinder Gottes, und wenn unser Herr erscheinen wird, dann werden sie Ihm gleich sein (1Joh 3,2). Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, wartet ihrer (1Kor 2,9). Das Lamm inmitten des Thrones wird sie weiden (Off 7,17), sie werden die Früchte des Paradieses genießen und mit Christus herrschen (Off 22). Wir genießen jetzt schon die köstliche Gemeinschaft mit dem Vater und Seinem Sohne. Wir sind Seine Kinder, Jesus nennt uns Seine Freunde, und solche haben allezeit Zutritt zum Gnadenthron (Heb 10,19).
Wie gelangt der Sünder zu diesen Vorrechten, was muß er tun? (Apg 16,31) Dasselbe, was einst die von Schlangen Gebissenen in der Wüste taten und geheilt wurden.
Das herrliche ewige Heil ist umsonst und umfaßt
Befreiung vom gegenwärtigen Sündenelend.
Befreiung vom kommenden Zorn Gottes, vom Gericht (V. 18).
Zusicherung des ewigen Lebens (V. 16). Wer an den Sohn Gottes glaubt, besitzt das ewige Leben und ist bereit auf Jesu Kommen. Es ist nichts Verdammliches mehr in ihm (Röm 8,1).
Eine Enthüllung ernstester Verantwortung (V. 19‑21). Weil Jesus, das Licht, m die Welt gekommen ist, haben erleuchtete Hörer eine große Verantwortung. So werden große Männer wie Herodes, Pilatus, Festus, Agrippa die Folgen ihrer Verwerfung des Wortes schwer büßen müssen (Mk 6,14 ff.; Joh 19,8-12; Apg 24,25; 26,28). Sie alle zogen die Finsternis dem Lichte vor und werden in der ewigen Finsternis enden (Heb 2,3).