Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 4,14 - Mein Becher fließt überJoh 4,14 - Mein Becher fließt über
Jesus, die lang verheißene Lebensquelle, ist erschienen (Jes 12). Alle Dürstenden dürfen kommen und trinken (7, 37). Auch die Samariterin hörte von diesem Lebenswasser, kam und trank zum Überfließen, so daß es von ihr auf andere floß. Die Regel heißt: kommen, trinken und andere befriedigen.
Das Lebenswasser. Kein Bild ist in der Schrift so viel genannt wie das Wasser, um geistliche Segnungen zu illustrieren. Man denke an den Früh‑ und Spätregen und seine geistliche Anwendung (Joel 2,23.24; Jak 5,7.8), und andere Stellen (Jes 35,6; 6,55.1). Die Segnungen des Evangeliums sind also mit Wasser verglichen.
Wasser ist das Nötigste für das Leben. Das ist das Evangelium für das geistliche Leben. Wie wir überall, in allen Häusern, Wasser finden, so wird heute auf alle Weise das Lebenswasser angeboten, durch Wort, Schrift und Radio. Und alle, die davon trinken, sind befriedigt wie die Samariterin und bieten es andern an (V. 28. 39. 40; Apg 4,20).
Wasser ist ein Spiegel (Spr 27,19). Im Wasser hat uns die Natur
einen schönen Spiegel gegeben. Wer hätte nicht in Flüssen oder Seen die
schönsten Landschaften gesehen. So ist auch das Lebenswasser, das Wort,
ein Spiegel, in dem wir sehen können, wie wir gestaltet sind ‑(
Das Wasser reinigt (13, 4.9.10; Eph 5,25.26; Joh 15,3;
Wasser erfrischt und befruchtet. Es wird auch ein Bad genannt (Tit 3,5). Es befruchtet (Jes 55,10.11). Wie das Wasser, der erfrischende Regen, das dürre Land erquickt und fruchtbar macht, so wird die Seele durchs Lebenswasser ein Paradies.
Die Quelle. In Jer 2,13 nennt sielt der Herr selbst die lebendige Quelle. Durch Ihn fließt uns das Lebenswasser, der Heilige Geist, zu (Kol 2,9). Die Samariterin und auch Israel hatten diese lebendige Quelle verlassen und aus den löchrigen Brunnen getrunken und sielt dabei verunreinigt. Aber jedermann darf zur Quelle Jesus kommen und sein werden. Er stößt niemand hinaus. Sie ließt umsonst, denn sie ist eine Gabe Gottes (V. 10; 3,16). Wie einst Isaak grub und lebendiges Wasser fand (1. Mose, 26, 19), so wurde die Quelle Jesus auf Golgatha aufgedeckt ( Joh 19,34). Niemand muß mehr mühsam graben wie Isaak, sondern nur kommen und trinken.
Schöpfen und trinken. Das Weib redet von einem Schöpfgefäß (V. 11). Dieses gesegnete Schöpfen ist schon in Jes 12,3 verheißen. Was verstehen wir darunter?
Zur Quelle hinzunahen. Wie der Dürstende zum Wasser geht und sich satt trinkt, so darf der Sünder zu Jesus, dem Lebensborn, kommen und zuversichtlich schöpfen. Etwa wie der verlorene Sohn kam, trank und fröhlich wurde (Lk 15). Oder trinken wie jener verschmachtende Jüngling, den Davids Knechte fanden, tränkten und ihn zum Leben brachten (1Sam 30,11.12). Auch von ihm floß bald Segen und Sieg.
Die Samariterin trank in vollen Zügen und löschte damit ihren
Seelendurst für immer. Nun war sie befriedigt wie Hagar (
Der Segen, der sich durch das Trinken ergibt. Jesus hatte der Samariterin diesen Segen zugesichert, der sie heilsdürstend machte, sie kam und trank.
Die Folge war: kein Durst mehr. Jesus sagte: Trinkende werden in Ewigkeit nicht dürsten. Hätte der reiche Mann davon getrunken, so hätte er nicht in der Hölle Durst leiden müssen. Jesus gibt Leben zur Genüge (Mt 16,16.17; Joh 6,68.69).
Ewiges Leben. Die Welt hat nichts ebenbürtiges (10, 28). Sie hat nur Brunnen ohne Wasser (2Pet 2,17). Diese Gabe wird uns recht groß, wenn wir sie mit dem Gegenteil Tod, Feuersee vergleichen. Unser Strom aber fließt in alle Ewigkeit und wird nie versiegen (Off 22,1).
Die Quelle, die ewiglich fließt. Den Trinkenden wird nie mehr dürsten. Wir müssen dereinst nicht betteln wie der reiche Mann oder borgen wollen wie die törichten Jungfrauen (Lk 16,24; Mt 25,8), vielmehr dürfen, wir andern geben.
Von ihrem Leibe flossen Ströme lebendigen Wassers. Sie rüttelte ganz Sidiar auf. Ströme lebendigen Wassers sollen von uns fließen. Unser Leib ist mit einem Tempel verglichen (1Kor 6,19), und aus ihm sollen beständig Ströme lebendigen Wassers fließen. Der Strom des Hesekiel entsprang unter dem Altar, begann ganz seicht, wurde aber tiefer und tiefer, bis kein Grund mehr war (Hes 47). Das Bild vom Strom hat wohl der Herr aus Jes 44,3 entnommen. Wir sehen, wie diese Ströme Pfingsten und durch die ganze Apostelzeit hindurch flossen. Fließt es von dir, und rufst du auch andere zu dieser Quelle? Schweigen wir, so wird uns Schuld treffen (2Kön 7,9).