Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Jes 12,3 - Die Quellen des HeilsJes 12,3 - Die Quellen des Heils
Dieses Kapitel bezieht sich auf die kommenden Segnungen des Milleniums, da der Herr selbst Herr und König des Landes sein wird. Wir wollen aber dieses so beliebte Kapitel geistlich auf uns anwenden und beschäftigen uns in der Hauptsache mit Vers 3. Er bietet eine Fülle der Gnade für alle Zeiten an. Israel bediente sich dieses Kapitels am letzten Tage des Laubhütten‑Festes, da sie in Scharen zum Teich Siloah gingen, um Wasser zu schöpfen. Es war dasselbe Fest, auf das der Herr in Johannes 7,37 Bezug nahm, da Er alle Dürstenden zu sich rief und jeder Trinkende die Fülle erhielt, so daß durch sie Ströme lebendigen Wassers fließen. Beachten wir dabei: 1. Das Wasser, 2. die Quellen, 3. das Herzunahen, 4. die Freude.
Das Wasser. Es gibt kaum ein zweites Bild der Schrift, um die Segnungen Gottes an Sein Volk zu schildern, als das Wasser. Die Propheten brauchten es, um die Segnungen des Reiches zu schildern (Jes 35,6; 55,1; Hes 36,3; Off 21,6). Ebenso der Herr selbst (Joh 4,14). Wir wollen die Segnungen des Evangeliums mit Wasser vergleichen. Wasser bist das Lebensnotwendigste; alle, vom Größten bis zum Geringsten, benötigen es. Ohne Wasser müssen sie sterben.
Es ist in jedem Haushalt sowohl zum Genuß als auch zur Reinigung. Beachte seine erfrischend fruchtbaren Eigenschaften. Wie Wasser die dürstende Erde tränkt, so befruchtet das Wasser des Lebens die Gemeinde, es erquickt das einzelne Glied und macht es fruchtbar. Dem Lande Kanaan ist verheißen, daß die Wüsten durch die Spät‑ und Frühregen zu einem Paradies werden. Heute tun es die Israeliten durch künstliche Bewässerung und sie erzielen viel Frucht, aber was wird erst geschehen, wenn der König unter Israel wohnen wird.
Das Wasser, das der Herr gibt, wird benötigt zur täglichen Reinigung. Wasser wird zum Reinigen verwendet. Nachdem Israel den Herrn erkannt hat (Sach 12,10), wird Gott dem Volk einen Quell öffnen zur Reinigung seiner Sünden und Unreinheiten (Sach 13,17): Noch heute ist uns zur Reinigung das Wort gegeben (Eph 5,26), also nicht nur das Blut, sondern das Wasser und das Blut (1Joh 5,6). Das macht die Kinder Gottes zu einem besonderen Eigentumsvolk (Apg 20,28).
Wasser ist nötig zur Belebung des Menschen. Wo es fehlt, verschmachtet er. Das Wasser ist auch ein Bild des Wortes des Lebens. Wo das Wort in Beweisung des Geistes verkündigt wird, wirkt es neues Leben, davon zeugen uns die Erweckungen.
Oft sind die Quellen verstopft. sie müssen wieder aufgegraben werden, wie das Isaak tat und reichlich erntete (1. M. 26). Satan verstopft gern den Quell des Wortes und des Gebetes.
Die Quellen. Gott selbst ist die Quelle (
Das Schöpfen. Mit Wonne werdet ihr schöpfen (V. 3). Es muß ein persönliches Hinzunahm zur Quelle sein, wie das bei der Samariterin war. Sie schöpfte und trank aus vollen Zügen. Laßt uns hinzutreten zum Thron der Gnade. Vom ersten Wasserschöpfen lesen wir in 1. M. 24 die Geschichte der Brautwerbung der Rebekka. Sie schöpfte viel Wasser für die Knechte und die Kamele. Der Ausgang dieses Schöpfens ist unbeschreiblich groß (1. M. 24, 30). Oft gilt es, große Hindernisse zu durchbrechen, um zur Quelle zu kommen, wie bei dm drei Helden Davids (2Sam 23,14-17). Der große Hinderer des Schöpfens ist Satan und unsere Bequemlichkeit. Das Schöpfen muß beständig sein. Wir trinken öfters im Tage. So dürfen wir auch öfters das Lebenswasser genießen.
Die Freude. Mit Wonne werdet ihr das Wasser schöpfen aus dm Quellen des Heils. Dies führt zu bleibender Freude. Dieser Quell versiegt nie, er ist auch stets frisch und erquickt. Das merken wir beim Lesen des Wortes, wie es unser Herz mit Freude erfüllt. Wer so kommt, für den sind die Gottesdienste kein Muß, sondern Wonne. Wer da will, der komme und nehme das Wasser des Lebens umsonst (Off 22,17).