Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Heb 4,12.13 - Die Kraft des Wortes GottesHeb 4,12.13 - Die Kraft des Wortes Gottes
Der wahre Christ glaubt, vertraut der Schrift und beurteilt alles in ihrem Lichte. Sie ist ihm Wegweiser, Trost und Zuflucht in allen Lagen. Er liebt den Herrn und hält Sein Wort (Joh 14,21.23). Gott selbst redet durch dasselbe zu uns (Heb 1,1). Es ist uns stets nahe (Röm 10,8). Die Verheißungen stehen zu unserer Verfügung (Spr 6,22). Vergessen wir nie beim Lesen, daß es Gottes eigene Worte sind, die wir lesen.
Beachten wir den Wert unseres Textes, was das Wort ist.
Es ist lebendig. Es lebt und wirkt Leben. Gott selbst wird das Wort genannt (Joh 1,1). Das Wort wird mit einem unscheinbaren Samenkorn verglichen, das Leben in sich hat. Fällt es in die Erde, so sproßt es und bringt Frucht. So ist es mit dem Wort Gottes, fällt es ins Herz, so bewirkt es Leben. Es fiel in unsere toten Herzen und machte sie lebendig (Eph 2,1.12). Es schafft neue Kreaturen. So unterscheidet sich das Wort Gottes, die Bibel, von allen andern Büchern. Kein Buch besitzt die umgestaltende Kraft, das Licht und das Leben wie die Bibel. Sie ist das Buch der Bücher. Vor ihr stehen wir wie vor einer unvergleichlichen Majestät.
Es macht lebendig. Es ruft den geistlich Toten ein «Lazarus, komm heraus“ zu. Wir, die Seinen, sind der kräftigste Beweis dafür. Es belebt den Hoffnungslosesten. Niemand in Jerusalem wollte an die Bekehrung des Saulus glauben (Apg 9,26,27). Das Wort machte aus dem Verfolger einen Apostel.
Es ist kräftig, wirksam. Es besitzt dynamische
Kraft. Es wirft den protzenden Sünder zu Boden (Apg 16,27 f) und legt
die Masse in Sack und Asche (Jona 3,5; Apg 2,37). Es bewirkt die
Wiedergeburt im Menschen (1Pet 1,23). Es heiligt und befruchtet den
Gläubigen (Joh 17,17). Es richtet die Niedergebeugten auf (
Ein einziger Vers wirkt oft mehr als Bände anderer Bücher. Wir zitieren nur 2 Stellen: Joh 3,16 und 1Joh 4,8. Gott ist Liebe. Diese zwei Verse haben Scharen zu Gott gezogen.
Zwei Worte genügten oft, um große Wunder zu wirken: «Ich bin's», und
die Feinde lagen am Boden (Joh 18,6). „Schweig verstumme“, und das
unruhige Meer schwieg (Mk 4,39), „Gehet hin“ und die Dämonen mußten
ausfahren (Mt 8,32). „Talitha kumi“ und die Tote stand auf (
Herr Professor, warum lassen Sie die Bibel nicht in Ruhe?, antwortete er: Weil sie mich nicht in Ruh läßt. Das Wort ist kräftig und wirksam.
Es ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert.
Als David auf der Flucht vor Saul war, erbat er sich von Abimelech ein
Schwert. Abimelech bot ihm das des Goliath an, welches David sich
erkämpft hatte. David nahm es mit der Bemerkung: „Seinesgleichen gibt es
nicht.“ (1Sam 21,9.) Das ist vor allem zutreffend für das Schwert
des Geistes, das uns befohlen ist zu nehmen und stets zu tragen (
Der Herr führte dieses Schwert stets mit sich und überwand jeden Feind (Mt 4,4.7. 10), beschämt verließen sie Ihn (Mt 12 3; 12, 26. 27). Mit diesem Schwert richtet und züchtigt Er Seine Gemeinde (Off 1,16). Mit einem Schwert wird Er wiederkommen und alle Feinde schlagen (Off 19,15). Ergreife dieses Schwert und der Sieg ist sicher (Josua 1,8).
Die Kraft des Schwertes. Es scheidet und schneidet. Es dringt bis in das verborgenste Innere hinein. Es trifft das Mark, das bekanntlich in den Knochen eingebettet ist. Wie das Wort scheidet, sehen wir gleich in 1. Mose 1,4: Gott schied das Licht von der Finsternis, „es werde Licht“. Dieses Schwert scheidet jede Sünde und Unreinheit aus. Es schreckt vor Königen nicht zurück. Es deckte die verborgene Sünde Davids auf. Das gleiche Wort, das verwundet, wird auch Balsam genannt, heilt die Wunde, die das Schwert geschlagen hat und bewirkt große Freude (vergl. Ps 32, Vers 4 mit Vers 11 und Ps 51). Das Schwert schnitt auch tief in das Herz des Petrus, als ihn der Herr dreimal fragte: „Hast du mich lieb?“ Warum fragte Er dreimal? Weil er Ihn dreimal verleugnet hatte, um ihn wiederherzustellen (Joh 21). Auch der König Josia wurde tief verletzt, er ließ sich sein Verborgenes aufdecken, wurde gereinigt und zum großen Segen (2Chr 34).
Das Schwert hat eine Spitze. Mit einer solchen durchstach ein Soldat die Seite Jesu. Er ahnte nicht, was er tat. Aus dieser Wunde floß das letzte, was der Herr noch hatte, Blut und Wasser (Joh 19,33.34). An Pfingsten fand die durch das Wort durchbohrte Menge Heil durch das Blut (Apg 2).
Es ist ein Beurteilter der Gedanken und Sinne des Herzens. (Ps 139,4; Lk 9,46.47). Wir sehen das praktisch illustriert in 1Kön 3 24, dort offenbarte das Schwert das Verborgene. Es gibt auch Unterscheidungsvermögen (Phil 2,10).
Eine Warnung! Oft decken Menschen die Sünden anderer auf; das tat Hamm an seinem Vater Noah. Die Folge war ein Fluch (1. Mose 9,22). Seine Brüder, die das Gegenteil taten, ernteten den Segen ihres Vaters (1. Mose 9,26.27).