Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Ps 27,4 - Sehnsucht nach dem Hause Gottes.Ps 27,4 - Sehnsucht nach dem Hause Gottes.
Verschiedentlich tritt beim Psalmisten die Sehnsucht im Hause Gottes zu wohnen hervor; z. B. in Ps 26,8 und 65,5; 84 11. In Ps 42 vergleicht er sie mit dem Schreien des Hirsches nach frischem Wasser. Gottes Haus in unsern Tagen besteht nicht mehr in einem sichtbaren Gebäude, sondern aus Seinen Gläubigen, aus Seiner Gemeinde, 1Pet 2,5; Mt 18,29. So wie der Psalmist das Haus Gottes liebte und darin zu wohnen begehrte, so war auch den ersten Christen das Haus Gottes im geistlichen Sinne wertvoll, sie blieben beständig darin, Apg 2,42-47. Aus unserm Wort beachten wir folgendes:
1. Des Psalmisten Sehnsucht. Nach dem Hause Gottes verlangte er, das in seinen Tagen die Stiftshütte war. Dort wohnte Gott zwischen den Cherubim, 2. Mose 25,1 ff. Hier zu wohnen, das war das „Eine“, was David sich erbeten hatte. Zu den Füßen des Herrn zu sitzen, war das „Eine" was Maria erwählt hatte, Lk 10,41-42. Nach diesem unübertroffnen Gute zu streben war das „Eine“, was Paulus begehrte, Phil 3,14. Allem zu entsagen und in Jesu Nachfolge zu treten, war das „Eine“, das dem reichen Jüngling fehlte, Mk 10,21.
a) Der Grund seiner Sehnsucht. „ Zu wohnen im Hause Gottes“. David hatte es nicht wie viele andre, die nur dann gehen, wenn sie nichts anderes vorhaben, Heb 10,25. Alle Reichtümer sagten ihm nichts, im Gegenteil, diese gab er her für das Haus Gottes, 1Chr 29,1-9. Diesem Hause wünschte er Wohlfahrt, Ps 122.
b) Die Dauer seines Aufenthalts. „Alle Tage seines Lebens“. Ein Tag darin war ihm mehr wert als sonst tausend, Ps 84,10. Hier fand auch Asaph Erleichterung seiner großen Last, Ps 73,17.
c) Der Zweck seiner Sehnsucht: „zu wohnen im Hause Gottes“. Ein doppelter Zweck wird hier genannt:
Um anzuschauen die Lieblichkeiten des Herrn, denn dort offenbart sich deine Liebe und Gnade, dort ist auch Trost und Freude die Fülle und wahre Sicherheit.
Um zu forschen, zu verstehen die Wege und Ziele Gottes, Ps 32,8. Auf daß ihr prüfen möget, heißt es in Röm 12,2.
d) Der feste Entschluß da zu wohnen. „Danach trachte ich“ Saul, sein Vorgänger, trachtete nach Ehre, 1Sam 15,30. David aber allein nach Gott und Seinem Hause. In diesem Sinne ermahnt uns auch der Apostel Kol 3,2.
e) Dies war sein ständiger Gebetsgegenstand. „Eins habe ich mir von Jehova erbeten“. David trachtete also nach dem Reiche Gottes allein und erlebte die Wahrheit von Mt 6,33.
2. Der Psalmist ein Vorbild für uns. Unsre laue Zeit, die voll ist von Fruchtlosigkeit und Lieblosigkeit unter den Gläubigen, wird allein im Heiligtume Heilung finden. Wie David, der Mann nach dem Herzen Gottes, und Abraham, der Freund Gottes genannt wurden und die vielsagenden Benennungen im Heiligtume fanden, so werden auch wir nur dort erneuert und bereichert werden. Dann muß einmal unsre Vielseitigkeit aufhören und auch wir müssen dahin kommen und sagen: „eins ersehne ich“, aber auch nur „Eins“.
Das Wohnen im Hause Gottes ist vor allem ein Abbild von dem Umgang mit dem Herrn und von dem Wandel und Stehen vor Ihm, 1Joh 1,7. Wenn in Ps 84,4 die Söhne Korahs die, die im Hause des Herrn wohnen, glücklich nennen, dann sind die, die Gott in die Gemeinschaft seines Sohnes berufen hat, 1Kor 1,9, weit mehr glückselig zu preisen. Sind sie doch Hausgenossen Gottes, Eph 2,19. Daraus ergeben sich für uns unvergleichliche Rechte:
1. Das freimütige Hinzutreten zum Throne der Gnade, Heb 4,16; 10,19, um Barmherzigkeit, Gnade und Hilfe zu empfangen, Heb 4,16.
2. Das Sitzen an Seinem Tische, Ps 23,5; 1Kor 10,21. Da leiden wir keinen Mangel, weil der Herr voll einschenkt. Da werden auch unsre Herzen erquickt und getröstet, Ps 23,3-4.
3. Das Bleiben im Hause des Herrn, Ps 23,6.
Möge der Heilige Geist auch in uns diese Sehnsucht wirken, damit auch wir Teilhaber der Segnungen des Hauses Gottes seien.
Daniel.
Ein großer Beter, 4, 11.
Ein allezeit Dankender, 4, 11.
Ein hart Verfolgter, 4, 16.
Ein von Gott Bewahrter, 4, 23.
Ein von Gott Geehrter (schickte Engel), 4, 23.
Ein Tadelloser vor Gott und Menschen, 4, 23.
Ein gesegneter Mann, 4, 29.
Völliger Sieg des Gläubigen.
Sieg über die Sünde durch die Gnade, Röm 6,14.
Sieg über Satan durch das Wort Gottes, 1Joh 2,14.
Sieg über die Welt durch den Glauben, 1Joh 5,4;
Sieg über allerlei Lagen durch Christum, 1Kor 15,57; 2Kor 2,14.