Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 9 - Der Bund mit Noah.1Mo 9 - Der Bund mit Noah.
Die furchtbaren Verheerungen der Flut müssen auf Noah erschütternd gewirkt haben. Da das menschliche Herz ganz, gleich ge blieben ist, denn Katastrophen ändern das Herz nicht (8, 21), mag Noah die Wiederholung ähnlicher Gerichte gefürchtet haben und Sehnsucht nach Sicherheit gehabt haben. Dieser Sehnsucht kommt Gott nun entgegen mit dem Bunde. Was ist ein Bund? Gewöhnlich ein Übereinkommen zwischen 2 Parteien, wobei jede Seite Rechte u. Pflichten auf sich nimmt. In diesem Bunde hier bindet sich allein Gott, gang gleich wie sich der Mensch dazu stellt, ob er treu oder untreu ist. Dies ist übrigens Gottes Stellung zu den meisten Verheißungen. Der Mensch kann in jedem Falle auf Gottes Treue rechnen, 2Tim 2,13; Mt 5,45. In diesem Bunde hier, der, so lange die Erde steht, gilt, hat der Mensch nur Rechte und Gott die Pflichten.
1. Die Ursachen des Bundes. Ein neuer 2tnfang mußte gemacht werden und den machte Gott mit Noah, der sozusagen das 2. Haupt der Schöpfung war. Adam das 1. Haupt hatte versagt, Hosea 6,7. Wie der 1. Bund mit Adam mit Segnungen begann. 1, 28, so auch der 2. durch Noah, 9, 1 f f.
Der Ursprung des Bundes war Gott, Kap. 9, 9; 11, 12, 17. Seine freie Gnade machte ihn ohne jede Gegenleistung des Menschen. Noah durfte getrost an den Wiederaufbau der Erde gehen.
Der Umfang des Bundes. Er umfaßt Menschen und Tiere, ja die ganze Schöpfung. Im kommenden Reiche Jesus Christi wird er erst seine ganze Auswirkung zeigen, Jes 11,6-9, Röm 8,19-22.
Der Zweck des Bundes. Die Erhaltung des Lebens. Wie zeitgemäß war diese Offenbarung Gottes an Noah, der gewiß tief erschüttert war, und so sagt ihm Gott Kap8, 21, Nicht mehr werde ich ‑ ‑. Der, der mit Seiner Macht alles hält, gibt hier große Zusicherungen.
2. Die Grundlage des Bundes. Dieter war das im 8. Kap. gebrachte Opfer. Gott roch den lieblichen Geruch des Opfers Noah, der den Herzensentschluß Gottes, den Menschen zu segnen, darstellte. Noahs Opfer war ein Vorbild auf das Opfer Christi, Eph 5,2. Sämtliche Verheißungen und Segnungen Gottes fließen aus Seiner Liebe, die allein auf dem Opfer ruht. Je mehr wir das Opfer Christi in den Vordergrund stellen, destomehr gehen wir im Genusse der Segensfülle Gottes. Der neue Bund, den der Herr mit Seinem eigenen Blute gemacht hat, hat noch eine weit größere Folge. Er hat die völlige Austilgung aller Sünde u. die Gemeinschaft mit Gott zur Folge. Bei Noah's, aber besonders bei Jesus Opfer sehen wir, daß jede geistliche Segnung im Opfer ruht. Das9Kreuz ist der Zentralpunkt aller Segnungen.
3. Der Inhalt des Bundes. Wir sehen regelmäßig seine Erfüllung in Saat u. Ernte, Frost u. Hitze, Tag u. Nacht. Dann wiederum in der Milderung des Fluches, 8, 21 u. in der Verheißung neuer Segnungen, 9, 1. Hinter den Naturgesetzen steht der Herr, der das Weltall leitet, was zwar der stolze Mensch mißachtet. Der Mensch meint alles zu können, aber Brot kann er nicht machen. Es ist eine Gabe Gottes u. nicht ein Produkt menschlichen Willens u. Könnens.
4. Die Erfordernisse des Bundes. Die Schrift nennt hier drei Erfordernisse: a) Die Enthaltung von Blut, lies Kap. 9, 4; 3. Mose 17,10; Apg 15,20. Das Blut ist dem Herrn heilig u. soll nicht vom Menschen genossen werden. Wichtig ist, daß diese Verordnung vor dem Gesetz gegeben worden ist u. durch das Gesetz auch den Gläubigen der Jetztzeit, Apg 15,20, aber gleichzeitig werben ihm die Tiere zur Nahrung gegeben. Der Mensch darf das genießen, was das Resultat des Todes ist. Also der Tod soll dem Menschen Nahrung geben. Nach Joh 6,53-54 soll jeder durch Jesu Tod leben und Nahrung empfangen. Wir leben also von Christi Tod. b) Die menschliche Verantwortlichkeit. Gott gibt dem Menschen dar Schwert zur Verwaltung in die Hand. 9, 6. Die 2 Mörder Kain u. Lamech wurden nicht gerichtet, nun aber verlangt Gott unter Grundangabe, daß der Mörder gerichtet werben soll. c) Die Fruchtbarkeit des Menschen. (9, 7). Dies ist eine direkte Wiederholung der Worte, die Gott zu Adam sprach, Kap. 1, 28. In Gottes Schöpfung herrscht ein allgemeiner Grund. Es ist der Grundsatz der Vermehrung. Jedes Ding hat seinen Samen in sich. Alles soll fruchtbar sein. Diesen Grundsatz wendet Paulus auch aufs Geistliche an, Röm 7,4b.