Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 17,1-8 - Die Verklärung Christi (IV)Mt 17,1-8 - Die Verklärung Christi (IV)
Beschäftigen wir uns nun noch kurz mit der Bedeutung der Verklärung, sowie mit ihrem Vorbilde.
1. Die Bedeutung der Verklärung. Obwohl die Jünger auf dem Berge sehr tiefe Eindrücke erhielten, und in jenen Stunden mehr gelernt hatten, als sonst in Monaten, so ist offenbar dem Apostel Petrus das große Ereignis erst später zum ganzen Bewußtsein gekommen.
Die Verklärung war eine Miniaturphotographie. Sie war eine prophetische Darstellung des kommenden Reiches Jesu Christi in Macht und Herrlichkeit. Sie schattete im kleinen ab, was die Propheten über Sein Kommen in Herrlichkeit geweissagt hatten. Kurz, Petrus gibt uns die biblische Auslegung darüber, 2Pet 1,16 ff. Die Verklärung läßt uns also ahnen, wie wunderbar es auf Erden sein wird, wenn der Herr in Seinem Reich kommen wird. Wahrlich, dann werden die Menschen mit Recht sagen: Hier ist's gut sein. Doch wenn andrerseits die Intimsten des Herrn zittern (Vers 6), was wird dann Sein Kommen mit allen Seinen Heiligen für die Widersacher sein?
Die Verklärung war nicht nur Vorbild, sondern auch ein Pfand. Was die Propheten über Sein Kommen geweissagt hatten, sahen sie nun auf dem Berge im Vorbilde erfüllt. Jes 11; Jes 35; Ps 24; Ps 45; 72; 110. Wie Herrlich wird es dann mit dem verherrlichten Christus in der Mitte auf Erden sein; dann wird des Friedens kein Ende sein, wenn Er von Meer zu Meer herrschen wird.
Die Verklärung ist auch eine Garantie. Petrus jagt: „So haben wir das feste prophetische Wort, es leuchtet“. ‑ Jetzt leuchtet es wie eine Lampe am dunklen Ort. Doch bald wird die Lampe ersetzt werden durch den hellen Morgenstern. Als Petrus dies schrieb wußte er, daß er bald sterben werde, 2Pet 1,13-14. eine Säule wie er konnte gehen, aber die Gläubigen konnten dadurch nicht erschüttert werden, weil sie als Garantie das prophetische Wort hatten.
2. Die Verklärung in einem siebenfachen Vorbilde. Wie die Herrlichkeitsstrahlen Jesu vielfach waren, so ist auch die Verklärung ein mannigfaches Vorbild.
1. Sie ist ein Vorbild des verherrlichten Herrn, wenn Er kommen wird in Macht und Herrlichkeit, um Sein Reich auf Erden aufzurichten, Vers 2.
2. Sie ist ein Vorbild der entschlafenen Gläubigen. In Moses sehen wir ein Bild der Entschlafenen, die aber vom Herrn auferweckt sind, und Ihn begleiten werden bei Seinem Kommen in Herrlichkeit.
3. Sie ist ein Vorbild, der dann entrückten Gläubigen. Elias ist nicht gestorben, sondern entrückt worden, 2Kön 2. Wir werden nicht alle sterben, sondern bei Seiner Ankunft verwandelt und ihm in Wolken entgegen gerückt werden, 1Kor 15,51 ff.; 1Thes 4,13-17.
4. Sie ist ein Vorbild des Volkes Israel. Petrus, Jakobus und
Johannes weisen uns auf Israel nach dem Fleische hin, das im kommenden
Königreich Jesu Christi sein Eigentumsvolk sein wird,
5. Sie ist ein Vorbild der Völker. Die Volksmenge am Fuße des Berges, die dam Herrn sehnsüchtig entgegenkam, Lk 9,37 zeigt uns die Sehnsucht der Völker nach all den gemachten Enttäuschungen und durchlebten Gerichten der langen Drangsalszeit. Endlich kommt Er herab und bringt den Völkern Frieden und Ruhe. Die Regierungen dieser Welt haben sie mit ihrer Politik betrogen, nun haben sie Teil an dem Friedensreich Jesu Christi auf Erden, Jes 11,10.
6. Sie ist ein Vorbild der Gegenwart Gottes auf Erden. Die Wolke, das Symbol der Gegenwart Gottes, die einst auf der Stiftshütte lag, 2. Mose 40,34-35, sich aber von Israel zurückgezogen hat, wird wieder im kommenden Reiche sein, Jes 4,5-6; als Ausdruck der Gegenwart Gottes.
7. Sie ist ein Vorbild der Annahme Jesu. „Höret Ihn“, sagte die Stimme aus der Wolke. Im kommenden Reiche wird die ganze Erde der Erkenntnis des Herrn voll sein. Alle werden Ihn annehmen und auf Seine Stimme hören. Micha 4; Jes 11,1-10.