Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 19,14 ‑42 - Die KreuzigungJoh 19,14 ‑42 - Die Kreuzigung
Wir wollen gemeinsam mit dem Herrn durch die Via Dolorosa gehen und ihn begleiten wie jene Frauen die Ihm folgten und bis zur Grablegung bei Ihm verharrten. Betrachtet Den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen Sich erduldet, auf daß ihr nicht ermüdet. (Heb 12,3). Wer den Herrn auf Seinem Leidensweg begleitet, unter dem Kreuz steht, vergißt alles Schwere und dankt Dem, der am Kreuz unsere Sünden trug. Denken wir an ‑
Die Person des Dulders. Wer war und ist der am Kreuz für uns starb? Die Schrift gibt uns Auskunft.
Der Herr über alles. Paulus nennt Ihn den Herrn der Herrlichkeit (1Kor 2,8). Durch Ihn wurden die Welten geschaffen, das Sichtbare und das Unsichtbare. In Heb 1 wird Er der Abglanz Gottes genannt und der Abdruck des Wesens Gottes. Als Er die Erde gründete, jauchzten die Engelfürsten (Hiob 38,7). Ein einzigartiges Bild von Seiner Größe und Schöne entwickelt Paulus in Kol 1. Jesus war Gott, verhüllt in Menschengestalt (Phil 2,6). Seine Namen:
Jesus, d. h. Retter, Seligmacher. Diesen Namen über alle Namen gab Ihm Gott selbst (Mt 1,21). Als Retter ist Er in die Welt gekommen (Mk 10,45; Joh 10,15-18), das Verlorene zu suchen.
Christus d. h. der Gesalbte. Er war der von Gott Gesalbte. (Jes 61. 1). Der. Messias (Mt 26,63.64). In Mt 3,16.17 lesen wir von dieser Salbung und der Herr selbst bestätigt sie in Lk 4,18, als Er in Nazareth in der Synagoge predigte und alle in Staunen versetzte. Dieser Hohe und Erhabene ging für uns ans Kreuz.
Der Weg ans Kreuz. Dieser schmachvolle Weg war:
Der Weg der Verwerfung (V. 14, 15). Verwerfung war Sein Los von Anfang ah. Schon ein Herodes versuchte das Kindlein zu töten. Jesus kam in Sein Eigentum (Israel), aber die Seinen nahmen Ihn nicht auf (Joh 1,11). Er war der Allerverachtetste.
Der Weg der Ergebenheit. Das sagt schon David von Ihm (Ps 40,6.8). Das bezeugt Jesus in Gethsemane und Petrus gegenüber, als er den Herrn mit dem Schwert verteidigen wollte (Mt 26,42; Joh 18,11). Widerstandslos ging der Herr freiwillig nach Golgatha um dort für uns zu sterben (Jes 53,7; 1Pet 2,21.22).
Der Weg schwerster Last. Das Kreuz war so schwer, daß Er darunter zusammenbrach. Wo war Petrus, der für Ihn sterben wollte? Die weit schwerere Last, die Jesus trug, war unsere Sünde. Der Weg physischer Leiden (V. 18). Man denke an die unerträgliche Geißelung, die Dornenkrone, an die vielen Schläge, an die Nägelmale (Jes 53,5; Sach 13,6.7; Ps 22).
Der Weg der Schmach (Mk 15,19-32). Der Hohn hatte Sein Herz gebrochen (Ps 69,4-14). Alle schüttelten den Kopf über Ihn.
Der Weg der Finsternis (Mk 15,33). Finster war die Welt für kurze Zeit als sie versuchten, das Licht des Lebens auszulöschen (Joh 8,12). In jenen Stunden der Finsternis sprach der Herr das schwerste der sieben Worte am Kreuz (Mk 14,34).
Der Weg unbeschreiblicher Leiden. Wir denken hier mehr an
die innere Schwere (Jes 53,6; 1Pet 2,24; z. Kor. 5, 21;
Der Weg der Stellvertretung (Jes 53 5). Barabbas konnte
sagen: Ich bin frei Jesus starb für mich (Gal 2,20;
Der Weg, das Werk zu vollenden. Am Ende Seiner Leiden rief
Er laut, daß alle es hörten: „Es ist vollbracht“ (V. 30). Es war die
Erlösung der Menschheit durch Sein Blut. Vom Kreuz ist das größte Wort
aller Zeiten gesprochen, die größte Erfindung gemacht worden (
Das Werk am Kreuz. Es ist das größte aller Zeiten. Jesus baute die größte Brücke der Welt von der Erde zum Himmel (1. M. 28, 12). Es ist eine historische Tatsache. Wer will verdammen? Christus ist hier der gestorben ist (Röm 8 34) auferweckt . wurde und zur Rechten Gottes sitzt und uns vertritt (Heb 7,25).
Dieses Werk war rein stellvertretend. Jesu war ohne Sünde, aber Er starb für Sünder! Lies Röm 4,25; 5,6-8; 1Kor 15,3.
Das Werk Christi auf Golgatha ist vollkommen. Nichts mehr muß der Sünder tun, um selig zu werden (Röm 6,9.10; Heb 9,12.28; 10,12). Hier ist nicht nur die Rede von Vergebung, sondern von Vollkommenheit, von Vollendung. Durch den Glauben an Seinen Tod sind wir bereit gemacht für Sein Kommen.
Das Werk auf Golgatha bringt auch nicht nur Vergebung, sondern Befreiung von der Knechtschaft der Sünde. Das Volk Israel wurde nicht nur durch das Blut des Lammes gerettet, sondern in gleicher Nacht zog es aus der Knechtschaft Pharaos. Befreite leben fortan nicht mehr sich selbst, sondern für Den, der für sie starb (2Kor 5 15). Sein Tod hat uns .zu Herrschern über die Sünde und jede Gebundenheit gemacht.
Das Werk am Kreuz ist praktisch in seinem Ziel. Er befreit von den Folgen der Sünde (1Kor 15,2-4).
Er macht frei von der Herrschaft der Sünde (Röm 6,14; Heb 2,15). Frei vom Fluch bei Seinem Kommen (Off 22,3; Gal 3 13 )