Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 1,21 ‑28 - Ein erstaunliches WunderMk 1,21 ‑28 - Ein erstaunliches Wunder
Dieses Wunder ist die erste Heilung, die Markus berichtet. Es war so auffallend und gewaltig, daß es alle Aufrichtigen zum Nachdenken führen mußte. Wer ist dieser Jesus von Nazareth? Für Schriftkenner konnte Er nur der Messias sein (Jes 61). Daß ein Besessener so plötzlich von einem Dämon befreit wurde, hatten sie noch nie erlebt. Das Volk staunte nicht nur über Jesu Lehre (Mt 7,28.29), sondern über die großen Zeichen und Wunder, die Jesus unter ihnen wirkte (Joh 3,1).
Wann geschah dieses Wunder? Kurz nach der Gefangennahme Johannes des Täufers. Dieser hatte seine Mission erfüllt (Jes 40 3), dem Herrn den Weg bereitet, und nun führte Jesus das angefangene Werk fort, bis Er es am Kreuz vollendete. Jesu Botschaft war dieselbe wie die des Johannes: „Tut Buße, das Reich der Himmel ist nahe gehet ein“ (Mt 7,13).
Der Herr tat das Wunder an einem Sabbat, wofür Ihn die Pharisäer anfochten. Sie vergaßen, daß der Sabbat zum Gutestun, und Ruhen war. Heutigen Tags verbringen ihn selbst viele Christen für Reisen, Sport und Vergnügungen und vergessen, daß er uns zum Dienen gegeben ist (1Thes 1,9).
Der Ort des Wunders. Jesus, der Gott allen Trostes,
tat es in Kapernaum, d. h.: Ort des Trostes (1Pet 1,3; Apg 10,38).
Bei Ihm konnten alle Trost und Rettung finden (Lk 4,16). Wie Jesus am
Sonntag Gutes tun, das Wort hören, sollte uns allen selbstverständlich
sein. Seine Reden waren herzerquickend (Joh. I6); begreiflich denn der
verheißene Prophet war unter ihnen, zu belehren (5. Mose 18,18.19).
Hätten die Hörer die Schrift gekannt, so hätten sie bald gemerkt, wer
der Redende war. Freudig hätten sie Ihn aufgenommen (Joh 1,11). Aber
der Gott dieser Welt hat damals wie heute der Menschen Sinn verblendet,
daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums (
Ein gesegneter Gottesdienst. Das Eintreten Jesu in die Synagoge war ein besonderer Tag der Gnade, wie jener in Nazareth (Lk 4,15-18). Wer waren die Gottesdienstbesucher? Jesu Jünger, Pharisäer, Schriftgelehrte viel Volks und der Besessene. Jesu Erbarmen und Macht sollte bald alle beschäftigen, besonders den Mann, der besessen war. Wie ganz anders ist das Gotteskind. Es ist eine Behausung Gottes im Geiste. Der Besessene hier war eine Behausung Satans. Nach Eph 2,2 sind alle Menschen von Natur unter Satans Herrschaft.
Wo befand sich der Besessene? Nicht wie jener in Mk 5 in
Grabstätten, sondern in einem Gottesdienst. Viele religiöse Menschen
sind im Dienste Satans und gehen doch in Gottesdienste (
Die Furcht der Dämonen. Sie anerkennen Jesu Macht über sie und zittern (Mk 5,7; Mt 8,29; Lk 4,34; Jak 2,19).
Die Bitte des Dämons: Was haben wir mit Dir zu schaffen? Aus dem Manne sprach der Dämon. Er wollte sein Opfer nicht loslassen. Dämonen wissen, daß ihre Behausung der Abgrund ist, in den sie am Ende geworfen werden und wünschen frei zu bleiben. Lieber in Menschen oder Schweinen hausen, als im Abgrund sein müssen.
Jesus der mächtige Befreier. Er ist in die Welt gekommen, um zu retten, was verloren ist (Mt 1,21). Er ist der Retter der Verlorenen (Lk 19,10; Heb 7,21).
Der Fürst und Heiland, der Buße schenkt (Apg 5,31).
Der alleinige Heiland und Retter (Apg 4,12).
Er allein befreit, gibt Vergebung, Frieden und Ruhe (Eph 1,7; Röm 5,1).
Satan bot alles auf um weiter im Besessenen zu wohnen. Der unreine Geist zerrte den Ärmsten, aber er mußte weichen.
Die auffallende Heilung. Der Herr brachte nicht nur den unreinen Geist zum Schweigen, sondern trieb ihn aus und befreite den Gebundenen. Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören (1Joh 3,8). Der Herr sprach nur ein Wort: „Schweig, fahre aus von ihm.“ Ähnliche Worte gebot Jesus dem Sturm gegenüber (Mk 4,39) oder am Grabe: „Lazarus; komm heraus“. Jesus bringt die Unreinen zum Schweigen arid die geistlich Toten weckt Er noch heute auf (Eph 2,1-6). Der Glaube an Jesus rettet alle, die an Ihn glauben (Heb 4,12).
Der herrliche Ausgang. Das große Wunder erweckte ein ebenso großes Staunen. Doch Staunen allein genügt nicht, sondern dem Herrn und Seinem Wort glauben. Glaubten wohl einige nach dem Erlebten? Wir lesen nichts davon. Das schlichte Wort
Gottes ist bis heute die umwandelnde Kraft, neue Menschen schaffen. Alle, die an Ihn glauben, wie dieser Besessene, sind befreit von der Sündenschuld und Sündenmacht. Bekehrungen zu erleben ist viel wichtiger als die auffallendsten Wunder, nach denen man sich vielerorts sehnt. Über eine Bekehrung ist Freude im Himmel, was wir von Wundern nicht lesen.