Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 11 Lk 10,38 ‑42 - MarthaJoh 11 Lk 10,38 ‑42 - Martha
Die drei Geschwister Martha, Maria und Lazarus wohnten in Bethanien. Sie lebten in herzlicher Verbundenheit mit dem Herrn. Während den jüdischen Festen in Jerusalem war Jesus mit Seinen Jüngern ihr Gast. Wir haben drei Berichte darüber in Lukas 10; Johannes Kapitel 11 und 12 und wohl auch noch in Lukas 24,50. Vielleicht daß Jesus dieser Familie vor Seiner Himmelfahrt noch einen Abschiedsbesuch machte. Beschäftigen wir uns zunächst mit Martha, sie wird zuerst genannt.
Martha war eine Jesusnachfolgerin. Wann, wo und wie sie das geworden ist, wissen wir nicht. Von vielen andern, die zu Jesus kamen, wissen wir ihre Vorgeschichte. So zum Beispiel von Maria Magdalena, die von sieben Dämonen besessen war, aber geheilt wurde und Jesus treu diente (Lk 8,2). Zachäus war ein Betrüger, aber er erkannte seine Sünde und ordnete seine Vergangenheit. Von .Saulus wissen wir, daß er einst ein Verfolger und Lästerer war, aber nachher treu Gott diente. Unser aller Vorgeschichte bezeichnet die Schrift mit „Sünder“ und das war auch die der Martha. Als solche ist sie zu Jesus gekommen. Wie geschieht das?
Durch Buße. Sie ist die Eingangstür zum neuen Leben. Buße ist ein innerer Zusammenbruch wie bei David, mit dem Bekenntnis: „Ich habe gesündigt.“ Sie ist jene Bitte: „Gott, sei mir Sünder gnädig.“ Ein eindrucksvolles Bild bietet uns auch der König Josia. Seine Buße war echt, denn Gott anerkannte sie (2Chr 34,24; Lk 13,3). Buße hat eine Schwester, sie heißt:
Glaube. In Apostelgeschichte 20,21 sagt Paulus: „Buße zu Gott und Glauben an den. Herrn Jesus.“ Der Heilige Geist führt durch das Wort den Sünder zur Erkenntnis der Sünde, zur Buße. Im Glauben blickt der Sünder aufs Kreuz wie einst die Gebissenen in Israel auf die eherne Schlange, und heil wurden (4. Mose 21,. 4‑9). Das Blut Jesu deckt jede bekannte Sünde zu (1Joh 1,9). Die Folge ist, Friede mit Gott (Röm 5,1), volle Gewißheit des Heils. (Heb 10,22). Der nächste Schritt heißt:
Hingabe an Gott. Mit Gott wandeln wie einst Henoch und von. Ihm zu zeugen (1. Mose 5,24, Judas 14). Hingabe an Gott ist der Beweis der Echtheit der Bekehrung. Der Bekehrte stellt nun seine Glieder Gott dar (Röm 6,13; 12,1).
Martha war eine Liebende. Und Jesus liebte sie (Vers
5). Sie hatte nicht, wie die Apostel, alles verlassen (Mt 19,27),
aber Ihn in gleicher Weise aufgenommen (1, 12). Jesu Liebe war auch in
ihr Herz ausgegossen worden und Christi Geist wohnte in ihr (
Martha diente dem Herrn. O selig Haus, da man dich aufgenommen. Das hat Martha getan. Sie nahm Jesus in ihr Haus auf (Lk 10,38). Sie diente Ihm mit der Gabe, die sie empfangen hatte (1Pet 4,10). Petrus stellte dem Herrn sein Boot zur Verfügung und jener Knabe die fünf Brote. Diene mit dem was du hast. Hast du ein Auto, so führe die Alten und Schwachen. Hast du ein Haus, so übe Gastfreundschaft wie Abraham (1. Mose 18). Besitzest du Geld, so diene damit dem Werk des Herrn und den Armen (Apg 4,36.37).
Martha diente durch Beherbergung. Was ihr großer Dienst bedeutet,
weiß jede Hausfrau. Dreizehn Männer zu Gast haben, erfordert ungeheuer
viel. In solchem Betrieb hätte sich noch manche andere Martha aufgeregt.
Wir wollen mit unserm Urteil zurückhaltend sein. Die Schrift gedenkt oft
derer, die beherbergen oder ihr Haus zu Gottesdiensten bereit stellen.
Und du und ich dürfen ähnliche Dienste tun (Mt 25,37;
Martha diente mit ihrem Besitz (Lk 10,38; Lk 8,3). Dreizehn Männer während den langen Festtagen aufnehmen gibt viel Arbeit und kostet viel. Andere weichen darum solchen Diensten aus. Nicht so Martha, obwohl die Arbeit über ihre Kräfte ging. Schaue aufs Ende, dann bekommst du Kraft (Heb 11,26; Mal 3,16).
Martha, eine Sorgende. Sie meinte, alles laste auf ihr, da Maria sie allein dienen ließ, weil sie Wichtigeres zu tun hatte. Die Jünger hätten ihr gewiß gern geholfen.
Martha war mit vielen Dingen beschäftigt. Dabei wurde sie recht aufgeregt. Martha nahm sich keine Zeit zur Stille und wer diese versäumt, verfällt in Unruhe und Aufregung. Bis heute machen sich Hausfrauen bei Besuchen viel zu viel Mühe.
Martha bekümmerte sich um vieles. Selten trifft das ein, worum wir sorgen. Sorgengeist betrübt den Heiligen Geist. Martha kannte Philipper 4,6 noch nicht. Kennst du es aus Erfahrung? Jesus verbietet das Sorgen (Mt 6,25-34). Marthas Dienst führte zur Überanstrengung. Ein müder Leib ist schnell gereizt.
Der tadelnde Gast. Das tat Jesus gewiß ungern, aber
wir nötigen Ihn dazu. Er ist betrübt über unsern Sorgengeist (
Martha, eine Lernende. Nach Kapitel 12 diente sie wieder, da‑. bei ging es ohne Reibung ab, Martha hatte gelernt. Nun wohnte die Familie in herzlichster Gemeinschaft und jedes diente dem Herrn in seinem Teil. Regst du dich noch auf (Mt 11,29) ?