Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 10,13 ‑16 - Lasset die Kindlein zu mir kommenMk 10,13 ‑16 - Lasset die Kindlein zu mir kommen
Wir sahen den Herrn als Beschützer der Frau, die gering geachtet und oft kleiner Dinge wegen verstoßen und geschieden wurde. Der Herr stellte die Ehescheidung in das Licht der Bibel.
Hier zeigt Er auch das Recht des Kindes. Mädchen waren besonders benachteiligt. Der Herr ging nicht an den sozialen Nöten vorüber. Er war stets ein Freund der Kinder, weil Er ihren Ehrenplatz aus der Schrift kannte (5. Mose 6,6.7; 31,12.13; Joel 2,16). Der, der Kraft genannt wird, hält das schwache Schäfchen in Seinen Armen und segnet es.
Und sie brachten Kindlein zu Ihm. Die Mütter, die offenbar viel vom Herrn empfangen hatten und an Ihn glaubten, wünschten denselben Segen, den sie empfangen hatten, auch ihren Kindern. Heute erziehen viele Eltern ihre Kinder für die Welt, zur Hoffart. Diese aber brachten sie zu Jesus. Warum? Auf daß Er sie segne. Jakob segnete seine Söhne auf seinem Sterbelager, und Joseph bat seinen Vater, die Hände auf seine zwei Söhne zu legen (1. Mose 48,1 ff; 49, 1‑28). Wie Jesus die Hände auf Kranke legte und sie gesund werden ließ, so wünschten die Mütter Seine segnenden Hände auch auf ihren Kindern. Denken wir aber hierbei ja nicht an die Kindertaufe. Sie hat nichts zu tun mit der Handauflegung auf Kinder, obwohl die Stelle bei den Kindertaufen stets zitiert wird.
Die Jünger aber verwiesen sie. Sie ließen sich von
ihrer Vernunft fetten und meinten, Kinder seien noch zu jung, um
geistliche Segnungen zu empfangen, so wie viele nicht an
Kinderbekehrungen glauben wollen. Die Absicht der Jünger war ein Mangel
an Erkenntnis. Gottlob erleben viele Kinder den Herrn früh (
Er nahm sie auf Seine Arme. Er selbst wurde als Kindlein in die Arme des greisen Simeons genommen (Lk 2,28) und starb in Vaterhänden (Lk 23,46). Wie schön ist das Bild „In Vaterarmen“. In Seinen Armen liegen heißt Schutz und Geborgenheit genießen. Nichts haben unsere Kinder nötiger in dieser argen Welt der Verführung, als des Herrn Schutz.
Er legte die Hände auf sie. Handauflegung geschah in mannigfaltiger Weise. Man legte sie auf das Opfertier. Schlage eine Konkordanz nach, sie gibt reichlich Auskunft. Er herzte sie (V. 16); schloß sie an Seine Brust. Er segnete sie. Aus Seinen Händen flossen Ströme lebendigen Wassers. Denken wir an die Speisungen. Mit segnenden Händen ist Er gen Himmel gefahren und schüttet Segen auf uns herab (Lk 24).
Dreierlei gab der Herr den Kindern: Sicherheit, indem Er sie in Seine
Arme schloß und niemand sie aus Seiner noch aus des Vaters Hand reißen
kann (Joh 10,28-30). Gemeinschaft. Durch das Auflegen Seiner Hände
machte Er sich eins mit ihnen, sie sollten für Ihn da sein (Apg 13, z.
3), Ihm dienen wie der junge Samuel (1Sam 3). Allgenügsamkeit. Der
Segen des Herrn macht reich ohne Mühe. „Wahrlich Ich sage euch.“ So leitete der Herr die
Belehrung Seiner Jünger durch diese Kindlein ein. Wer das Reich Gottes
nicht aufnimmt wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen. Um ein
Gotteskind zu werden, muß ein Mensch klein und von neuem geboren werden.
Ein Gotteskind wird man nur durch die Wiedergeburt (Joh 1,12; 3,5).
Nikodemus kam zum Herrn, um mit Ihm über theologische Fragen zu reden.
Der Herr zeigte ihm den Beginn aller Theologie: klein werden wie ein
Kind, von neuem geboren werden. Ewiges Leben ist nur im Sohne (