Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 13,4 - Wann wird das alles geschehen?Mk 13,4 - Wann wird das alles geschehen?
Daß die Jünger diese Frage stellten, ist begreiflich. Bis heute bestehen große Unklarheiten zwischen der Entrückung und dem Erscheinen Christi in Macht und Herrlichkeit. Viele vergessen, daß der Herr die Weissagungen in Matthäus 24 und Lukas 21 aussprach, da die Gemeinde noch gar nicht bestand. Folglich können sie nicht die Gemeinde angehen, sondern allein Israel. Wer Israel und die Gemeinde nicht unterscheidet, dem muß vieles unklar sein. Unsere nächste große Erwartung ist die Entrückung und das vom Herrn hier Geweissagte. Nur die Zerstörung Jerusalems findet nachher statt. Nach der Entrückung wird wiederum Israel auf den Plan treten. Er wird das Volk in der Großen Trübsal läutern und Sein Reich aufrichten.
Des Herrn Weissagungen in unserem Kapitel haben also keine Beziehung zur Gemeinde, aber sie belehren uns über Gottes Handeln nach der Entrückung.
Ein großer Fehler ist der, den Tag der Ankunft Christi zu bestimmen. Die Jünger verfielen noch kurz vor Pfingsten in den Fehler mit der Frage in Apostelgeschichte 1,6-8. Der Herr sagt ihnen, daß es Wichtigeres für sie zu tun gebe, als sich damit zu beschäftigen, Seine Zeugen zu sein (Apg 1,8). Von dem Tage wußte selbst der Herr nichts (V. 32). Wer immer den Tag auszurechnen versucht hat, ist zuschanden geworden. Bleiben wir vielmehr bei Jesu Auftrag zu wirken, bis daß Er kommt (Lk 19,13).
Was muß zuvor geschehen, ehe sich Markus 13 erfüllt? Das Evangelium des Reiches muß verkündigt werden allen Nationen. Was das Evangelium des Reiches ist; sahen wir in Blatt 3. Das kommende Königreich Christi auf Erden verkündigen ist nicht unsere Botschaft, sondern der 144 000 und der zwei Zeugen in Offenbarung 11. In der Jetztzeit verkündigen wir das Evangelium der Gnade, des Heils. Was die Gegenwart angeht, stimmen wir mit Paulus in Römer 10,18 überein. Es ist in alle Länder ausgegangen. Noch nie ist die Heilsbotschaft so viel angeboten worden wie gegenwärtig. Durch Wort, Schrift und Radio gelangt sie bis zu den primitivsten Völkern. Keiner hat eine Entschuldigung. Der Herr erwähnt ferner den Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte, das Bildnis des Antichristen im Tempel. In jener Zeit wird nach Hesekiel der Tempel wieder erbaut sein. Im Tempel werden die frommen Juden anbeten, in ihn wird sich nach 2Thes 2,4 der Antichrist setzen. Er wird sich als Israels Messias ausgeben und Anbetung fordern. Die gläubigen Juden, die dann zahlreich in Israel wohnen, werden sie verweigern. Hier wird die große Trübsal beginnen. Alle, die dem Antichristen nicht huldigen, sind dem Tode geweiht (V. 14; Dan 9,25-27).
Der Feigenbaum muß zuvor ausschlagen. In Kapitel 11, 21 sahen wir, daß Jesus einen fruchtlosen Feigenbaum sah und verfluchte. Damit meinte Er das unfruchtbare Israel, das in alle Lande zerstreut worden ist. Hier sagt Jesus, daß er wieder ausschlagen werde (Röm. 1l, 22‑27). Heute sehen wir, wie sich. dieses Zeichen zu erfüllen beginnt: Israel ist wiederum eine Nation geworden. Was in den Tagen Josuas geschah, wird sich wiederholen, das Land wird von allen Feinden (Arabern) befreit werden.
Der Höhepunkt der Weissagung ist Christi Erscheinen
in Macht und Herrlichkeit. Nochmals sei gesagt, daß es sich hier nicht
um die Entrückung handeln kann. Von ihr reden besonders
Die Wirkung der Erartung des Herrn. Was bewirkt sie?
1. Wachsamkeit und Gebet. Beide halten uns in Gemeinschaft, in
lebendiger Verbindung mit Gott. z. Reinigung (1Joh 3,3). Bei dieser
Reinigung ist nicht die gemeint, die wir bei unserer Bekehrung erlebten,
sondern das tägliche Selbstgericht (Ps 139,23.24). Es ist die
Wesensgleichheit mit Christus (Kol 3,3; Eph 5,26.27); 3.
Gelindigkeit. Der auf den Herrn harrende Christ beweist seine Hoffnung
den Mitmenschen gegenüber Phil 4,5). Er lebt in Frieden mit jedermann.
Er will den Herrn schauen (Heb 12,14; Röm 12,18). Der in uns
wohnende Heilige Geist wirkt in uns die Früchte des Geistes (