Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Apg 16,31 - Rettender GlaubeApg 16,31 - Rettender Glaube
Paulus und Silos kamen nach Philippi und verkündigten das Evangelium. Bald brach eine heftige Verfolgung aus. Nach schweren Schlägen warf man sie ins Gefängnis. Dort erlebten sie himmlischen Trost, so daß sie Loblieder ihrem Gott sangen. Gott bekannte sich außerdem noch sichtlich zu den Aposteln, indem er ein schweres Erdbeben über die Stadt kommen ließ, wodurch Er auf diese Weise nochmals redete (Heb 1,1). Der Kerkermeister, der sich vor Schreck töten wollte, wurde durch die Worte des Apostels nicht nur vom Selbstmord bewahrt, sondern gerettet. Sein ganzes Inneres wurde aufgewühlt und er stellte die Frage: „Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich selig werde?“ Die Antwort ist uns wohlbekannt: „Glaubet“
Der Glaube kommt aus der Predigt. Ehe Glaube das Herz erfüllen kann, muß zuvor das Wort gepredigt werden. Alle voran gegangenen Dinge mögen den Kerkermeister zum Nachdenken führt haben aber die Hauptsache zur Rettung ist:
Das Evangelium. Es offenbart die Liebe Gottes zum Sünder. Es ist das Zeugnis Gottes über Seinen Sohn und über Sein für uns vergossenes Blut zur Rettung des Sünders (Heb 9,22). Paulus hat gewiß mehr als den einen Satz gesagt, obwohl bei Gott nur ein Wort genügt (Mt 8,8). Um zum Glauben zu kommen, Bedarf es der:
Erkenntnis. Der Glaube kommt durch Hören (Röm 10,17). Der Sünder wird vom Hl. Geist durch das Wort von seiner Sünde überführt. Oft ist er lange beunruhigt (Ps 32,4; Apg 9,9) darf aber erfahren, daß der Glaube, das Annehmen des Herrn, ihn zum Gotteskinde macht (Joh 1,12). Der Sünder erkennt, daß Gott ihn liebt.
Der Gegenstand des Glaubens. Das ist unser Herr Jesus Christus. Paulus gibt ihm beide Namen. Jesus und Christus.
Jesus, Retter, Seligmacher. Dieser herrliche Name wurde Ihm schon vor
Seiner Geburt gegeben (Mt 1,21). Der Name sagt uns, wofür der Herr
gekommen ist (Lk 19,10; 5,32; 1Tim 1 15). Er vermag den
Schlimmsten zu retten. Das beweisen uns Bilder wie das der Grube (Ps 40,3) oder des Netzes (Ps 25,15; Jes 51,20) oder des Vogelstellers
(Ps 124,7), oder von vielen, die Er aus allen Nöten rettete. Unser
Verlorensein ist sogar mit dem Tode verglichen aber Er macht lebendig
(Eph 2,1). Er rettet die Verkommensten, wie das eine Samariterin
beweist, aber den „Braven“, daß sie genau so das Heil benötigen, wie
Zöllner und Huren (Mt 21,31). Ein Beispiel haben wir in Philippi, da
ist die suchende Purpurkrämerin und daneben ein harter Mann, der die
Apostel quälte (V. 24), beide aber ergreifen das Heil und wurden durch
den Glauben gerettet. Jesus ist ein Retter aller und rettet bei Tag und
Nacht (Joh 3,2; 4,6) ja selbst noch am Kreuz (Lk 23 43). Wer sich
Ihm anvertraut, dem sagt Er: „Dein Glaube hat dich gerettet“ (
Christus, d. h. der Gesalbte. Ja, Er ist mächtig zu retten, denn Er wurde mit der ganzen Gottesfülle gesalbt (Lk 3,22) und bezeugt es selbst (Lk 4,18). Schon als Knabe trat etwas von dieser Salbung hervor (Lk 2,36). Christus ein König. Könige sind mächtig. Aber der Apostel braucht noch das Wort „Herr: Glaube an den „Herrn“ Jesus Christus. Er ist also noch mehr. Er ist:
Der Herr. Ihn hat Gott zum Herrn und Christus gemacht (Apg 2,36). Als Jesus ist Er der Retter, als Christus der Gesalbte mit uneingeschränkter Macht ausgerüstet und als Herr mit unbeschreiblicher Herrlichkeit bekleidet. Der Name Jesu ist geschmäht his heute, Gott aber hat Ihn hoch erhoben und den Namen über alle Namen gegeben (Phil 2 9). Bald wird Er erscheinen in Macht und Herrlichkeit (Off 19,16). Seine Namen sind den Glaubenden himmlische Musik, sie sind wie ein Magnet, der alle anzieht (Joh 12 21; Mk 5,28; Lk 15,1). Seine Namen erfüllen den Sünder mit Hoffnung und bringen ihm Friede und Freude. Darum glaube an diesen Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig.
Die Wirkung des Glaubens. Das ist die Rettung des Menschen aus aller Schuld, Sünde und Gebundenheit. Glaube und du bist gerettet. Diese Rettung ist
Von der Schuld der ganzen Vergangenheit. Die Sünde ist wohl in jenen
Augenblicken dem Kerkermeister unerträglich geworden. Paulus mag gesagt
haben, mich quälte sie drei Tage und Nächte, bis Ananias kam und mir
sagte: „Glaube.“ So glaube auch du und er tat es. Jener Sünderin zu Jesu
Füßen brach fast das Herz ob ihrer schweren Vergangenheit (Lk 7,38),
aber was sagte ihr der Herr: Dein Glaube hat dir geholfen (Lk 7,50).
Es ist jener Glaube, der alle rettet, die Christus als ihren
Stellvertreter im Gericht erkennen (Jes 53 6; 1. Pet, 2, 24;
Sei los von deinen Sündenketten. Als z. B. Petrus sich erhob, da
fielen die Ketten (Apg 12,7). Also nicht nur die Schuld ist beseitigt,
sondern der Glaubende ist frei. Er öffnet die Türen des Gefängnisses.
Die Sünde regiert nicht länger. Jesus schafft neue Herzen (
Er tilgt auch das Gedächtnis an die Sünde aus. Er gedenkt ihrer nicht mehr, vielmehr erfüllt Er das Herz mit Friede und Freude im Heiligen Geiste.
Er befreit auch vor der Angst des Richters, weil Er unser Freund und Bruder geworden ist.
Diese Rettung bringt uns zum Höchsten, zum Eintritt in das Heiligtum (Heb 10,19 ff).