Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 9,12-17 - Der Bogen1Mo 9,12-17 - Der Bogen
Es ist tief ergreifend, das 9. Kap. zu lesen, das vom Segen Gottes, von seinem allen Geschlechtern geltenden Bunde und dessen Zeichen spricht. Es zeigt uns Gott in seinem unendlichen Interesse an der Erde und Ihren Bewohnern. Um ihnen jede Furcht und jeden Zweifel an der Zuverlässigkeit Seines Bundes zu nehmen und ihnen das Vertrauen auf Seine Worte leicht zu machen, setzt er den Bogen als sichtbares Zeichen in die Wolken. der Bogen ist also Zeuge jener Gottesabmachungen mit den Menschen. Er ist ein Gotteszeichen.
1. Ein Zeichen der Gnade Gottes. Er redet von Gnade nach Gericht. Der Bogen beseitigt nicht die dunklen Wolken, sondern macht sie herrlich. Wir machen aus den Wolken zu viel Wesen, dabei sind sie Seiner Füße Staub, Nahum 1,3. Sie müssen ihm dienen wie einst dem Herrn die Wasser, über die er ging, Mt 14,25. Der Zogen ist das große offene Tor zwischen Himmel und Erde, gleich dem zerrissenen Vorhang durch den mir freimütiglich eingehen, Heb 10,19. Wie Jakobs Leiter verbindet er den Himmel mit der Erde. Ja, in allen Handlungen Gottes mit den Menschen setzt er Seinen Bogen, Jes 54,9-10. Er ist das, wunderbare Symbol unsers großen Mittlers, denn Gott und Mensch sind eins gemacht durch Sein wohlriechendes Opfer.
2. Ein Zeichen der Treue Gottes. Ich setze meinen Zogen. Gott sieht also den Bogen und gedenkt des Bundes. Selbst in der kommenden großen Trübsal sieht Gott den Bogen, Off 4,3; 10,1. Sonst wären überhaupt die Gerichte jener kommenden Zeit unerträglich, Klgl 3,31-32. Es ist also Gott, der des Bundes gedenkt, 9, 15‑16. Wenn aber das Setzen des Bogens solche Sicherheit gibt, wievielmehr gibt dann Christi Sitzen zur Rechten Gottes, der treu ist, ewige Sicherheit. Ja, je dicker die Wolken erscheinen, desto klarer leuchtet uns der Bogen entgegen, 2Kor 1,5. Jede Sorge, Angst, Not, Verkennung etc., die über uns kommen und uns zur Niedergeschlagenheit reizen möchten, schwinden darum völlig in dem Moment, da wir den Bogen erblicken. Wenn immer Wolken kommen und wohin ihr Weg auch gehen mag, so sind sie unter göttlicher Leitung. Wir blicken nicht auf sie, sondern auf den Bogen Christus, der uns zum Gnadenstuhl gesetzt ist, Röm 3,25.
3. Ein Zeichen der Herrlichkeit Gottes. Hes 1,28. Die Schönheit des Bogens zeugt von der Herrlichkeit des Schöpfers.
In der siebenfachen Farbenfülle des Bogens sehen wir ein Bild Seiner
vollkommenen Herrlichkeit. Die Farben sind auch ein Bild Seiner für uns
aufbewahrten Herrlichkeit. Gott gibt uns nicht nur Gnade und Treue, Er
gibt uns Seine Herrlichkeit, Joh 17,24. Wie wir hienieden den Bogen
nur zur Hälfte sehen können (droben sieht man ihn rund um den Thron,
Off 10,1), so erkennen wir jetzt alles nur stückweise,
4. Ein Zeichen göttlicher Segnungen. Wenn Gott Wolken sendet, so sind sie ein Zeichen von Segensströmen. Woher sollte auch der Früh- u. Spätregen kommen, wenn keine Wolken wären, Joel 2,28; Apg 2. Gehen Wolken der Trübsal über den G1äubigen oder gar über die Gemeinde selbst, so sind sie dazu, um die Gemeinde zu segnen. Als über dem Herrn am Kreuz die Wolken am dicksten hingen, da strahlte der Bogen der Herrlichkeit uns am hellsten entgegen. Wohl uns, wenn der Glaube über die Wolken schaut. Der Bogen ist dazu da, daß wir auf Ihn blicken, Heb 12,2. Wolken der Trübsal haben noch immer gezeigt, daß sie voll Segnungen für uns waren.
Möge uns in allen Wegen der Herr das sein, was der Bogen der Menschheit ist in Zeiten der Gefahr.