Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 3,1 ‑6 - Ein überzeugendes WunderMk 3,1 ‑6 - Ein überzeugendes Wunder
Der Herr ehrte die Schrift in allem, auch im Sabbatgebot. Er war ein treuer Synagogenbesucher (Lk 4,16). Heute dagegen benützt man den Sonntag für Sport und Vergnügen. Gott hat ihn uns zur Anbetung, zur inneren Erbauung und zum Ruhen gegeben. Er wird 'in der Schrift der erste Tag der Woche genannt, und das Erste gehört stets dem Herrn. Wo bist du am Sonntag (Mt 18,20)? Hier finden wir den Herrn wieder in der Synagoge, beachten wir was Jesus sah. Allerlei: a) Die Gedanken und Beweggründe der Menschen. b) Den Mann mit der verdorrten Hand, der vielleicht nur kam, um zu betteln (Apg 3,2). Er war sehr behindert. Wie würden wir die rechte Hand vermissen, wenn wir nur einen Tag ohne sie wären. Wir brauchen sie zur Arbeit, zum Verdienst, zum Gutestun (Eph 4,28). Die verdorrte Hand mag der andern äußerlich ähnlich gewesen sein, aber sie war kraftlos. Sie ist ein Bild vieler innerlich Verdorrter (2Tim 3,5).
Auflaurer. Der Herr sah auch die Pharisäer mit ihren verdorrten Herzen. Aus welchen Beweggründen gehen wir zum Gottesdienst? Wie Kornelius (Apg 10,33), oder aus bloßer Pflicht, oder gar mit unreinen Absichten, wie die Pharisäer? Die Auflaurer hatten kein Erbarmen mit dem Bedürftigen. Anstatt für ihn vor dem Herrn einzustehen, wollten sie den Herrn an der Heilung hindern. Wir finden sie bis heute (Dan 6,5).
Eine Gewissensfrage. Der Herr kam den Kritikern mit der Frage zuvor (V. 6) und grub ihnen damit das Wasser ab. Er wollte sie zum Nachdenken zwingen, und wenn möglich ihre verdorrten Herzen heilen. Sie schwiegen aus Bosheit. Der Herr fragte: Tut nicht Gott selbst Gutes am Sabbat, indem er Regen und Sonnenschein gibt? Sie schwiegen, weil sie nicht zugeben wollten, daß der Herr Recht habe. Das Wort hatte sie durchbohrt, wie jene in Apg 5,33; 7,54, aber sie verwarfen es.
Ein strafender Blick. Der Herr blickte ob ihrer Verstocktheit in heiligem Zorn umher. Menschen, die in Ablehnung verharren, ertragen Jesu Gegenwart nicht. Sie gingen den Irrweg weiter wie ihre Väter und kamen um wie jene (1Kor 10,5; Joh 8,21). Ähnlich wird der Herr alle Jesusverachter heimsuchen; sie werden schreien, wenn es zu spät ist (Off 6,16.17). Der schrecklichste Zustand ist der, wenn sich Menschen nicht mehr ;von Gottes Geist strafen lassen (1. M. 6, 3). Nun folgte:
Ein Befehl. Des Herrn zurechthelfenden Worte an die Pharisäer blieben wirkungslos. Nun überführte er sie mit Seinem Allmachtswort, dadurch waren sie in jeder Weise ohne Entschuldigung; sie wollten nicht sehen (Joh 5,40). Der Herr fordert den Patienten auf, nach vorne zu kommen.
Bei seinem Anblick hätten alle voll Erbarmen sein sollen, besonders die Pharisäer, die die Hirten der Schafe sein wollten. Beachtenswert ist:
Der Gehorsam des Mannes. Furchtlos kam er vor der
Menge zu Jesus; damit bezeugte er Glauben an Ihn. Nach vorne kommen
konnte er, denn Jesus verlangte nichts Unmögliches (Lk 5,4; 17,14).
Nun aber befahl der Herr etwas, das er nicht konnte, die Hand
auszustrecken, aber er gehorchte, wie einst Petrus in Ketten (
Ein glorreiches Ergebnis. Im Augenblick, da der Mann seine Hand ausstreckte, ward sie heil. Er konnte sie brauchen wie die andere. Er erlebte eine Heilung wie der König Jerobeam (1Kön 13). Der Mann erlebte, daß des Herrn Worte Kraft hatten (Heb 4,12) .Noch nie hatte er die Synagoge so gesegnet verlassen, wie an jenem Sabbat. Folge dem Herrn und Seinen Befehlen, so erlebst du noch Größeres. Lebst du auch Gottes Befehle vor andern aus, wie dieser Mann, auch Angesichts der Gegner? Wäre der Mann in seiner Bank sitzen geblieben, so wäre er nicht geheilt worden. Wo der Glaube die dargebotene Hand ergreift, fließen ungeahnte Segnungen (Jes 55,1.2). Mit großer Freude kehrte er heim, um den Seinen sein Erlebnis mit Jesus zu erzählen.
Freude erfüllte gewiß auch die Zuhörer, als sie diesen geheilten Mann fröhlich heimgehen sahen. Die Pharisäer aber gerieten ob dieser Heilung in Wut (2Kor 2,16).
Und was machen wir mit geheilten Gliedern? Dient die Hand zum Gutestun (Gal 6,9), die Füße, um gute Botschaft zu verkündigen (Hab 3,18.19), die Zunge zum Lobe des Herrn (Ps 119,164), kurz gesagt: Der Leib dem Herrn (Röm 12,1)?
Betrübend ist die scheußliche Allianz. Einstige Feinde verbinden sich, den Herrn zu töten (V. 6). In der Verwerfung Christi sind sich alle Parteien eins. Der bloße religiöse Mensch bleibt ein Feind Gottes, auch wenn er sich zu Abrahams Samen zählt (Joh 8,33) .Viele möchten gern neutral bleiben, aber niemand kann auf beiden Seiten hinken. (Mt 6,24; 1Kön 18,21).