Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
2Kön 22 - Josia, ein Vorbild für die Jugend2Kön 22 - Josia, ein Vorbild für die Jugend
Wenn wir sorgfältig die Zahlen bei Josia beachten, so merken wir, daß wir es zuerst mit einem Knaben und dann mit einem Jünglinge zu tun haben. Im Alter von 8 Jahren wurde sein Vater Amon getötet, 2Kön 21,23 ff. Als Folge davon wurde er König. Im 8. Jahre seiner Regierung, also in seinem 16. Lebensjahre, fing er an, Gott zu suchen (2Chr 34,3). Ein früher Gottsucher! Mit 20 Jahren fing er an, den Tempel zu reinigen, und wurde somit schon so früh ein hervorragender Diener Gottes. Nicht Sport, nicht Jugendfreuden, sondern das Haus Gottes fesselte ihn. Mit 26 Jahren fand er die Heilige Schrift; und diese gab seinem Leben eine ganz neue Wendung und machte aus ihm den Mann, den die biblische Geschichte den besten König nennt, 2Kön 23,25. Wer zu wahrem Segen und zu wahrer Größe gelangen will, der greife zur Schrift, Ps 1,1-3; Josua 1,8.
1. Was gab Josia die Veranlassung zu solchem Leben? Im vorigen Blatt haben wir bereits auf das Vorbild hingewiesen, das sich Josia nahm, nämlich den König David. Wir wollen noch kurz einige andre Züge herausgreifen, die ja tief auf ihn gewirkt haben müssen, nämlich der Ausdruck: „Der Gott seines Vaters David“, 2Chr 34,3. David, der 374 Jahre vor Josia starb, war sein Vater in dem Sinne, wie Abraham der Juden Vater genannt wird. Aber der Ausdruck „der Gott seines Vaters David“ erinnert uns an einige wichtige Punkte aus diesem Leben, die auch Josia wegleitend waren.
a) Der Gott, auf den David vertraute. Sehr vielseitig waren die äußeren und inneren Nöte Davids, aber er vertraute sich Gott an, Ps 91; Ps 22 und Ps 23. David durfte bekennen, daß Gott ihn aus allen Nöten errettet habe, Ps 34. Diesen Gott suchte und Ihm vertraute auch Josia.
b) Der Gott, der den David so auszeichnete. Von der Hürde bis zur Krone war ihm dieser Gott Zuflucht und Begleiter. Er leitete seine Schleuder gegen Goliath und machte ihn groß. Diesen Gott Davids suchte Josia mit 16 Jahren, fand Ihn und diente ihm und erreichte noch Größeres als David.
c) Der Gott, der des Davids Teil und Freude war, Ps 16,5-9. Nirgends als nur in diesem Gott findet die Jugend ihr Glück. Die edelsten Weltgenüsse sind nur Kot neben der Vortrefflichkeit Jesus, Phil 3,7. Auch Josia erkannte, daß nur hier Heil, Freude und Trost bleibend zu finden sind, und darum suchte und folgte er ihm, wie David. Ps 119,159+162-168.
d) Der Gott, dem David diente und den er ehrte. Einem muß der Mensch dienen, Gott oder der Welt. Josia sah, was David durch sein „Gottdienen“ erreiche und entschloß sich, Ihm auch zu dienen. Und wie David Ihn öffentlich bekannte und ehrte, so tat es auch Josia. Gott ehrt, die Ihn ehren, und macht die groß, die Ihn in der Welt groß machen. Im Bekennen des Namens des Herrn liegt großer Sieg und Segen.
2. Der Weg den Josia einschlug. Er suchte Gott. Der natürliche Mensch ist ohne Gott, er vernachlässigt Ihn, ist ihm seiner bösen Wege wegen entfernt. Aber Josia suchte ihn, dies bedeutet:
a) Daß er das tiefe Bedürfnis nach Gott empfand. Das abschreckende Beispiel seiner Väter mag dazu gedient haben. Er sah, was die Sünde in und durch sie angerichtet hatte, und so schlug er den entgegengesetzten Weg ein. Josia fühlte auch zweifellos seine Sünde, sein Elend und seine Hilflosigkeit. Der Mensch ist ja nicht nur von, sondern für Gott geschaffen und nur in ihm allein kommt sein Herz zur Ruhe.
b) Daß seine Seele unmöglich mit irdischen Gütern befriedigt werden konnte. Obwohl er als König in der Fülle irdischer Genüsse stand, erkannte er doch ihre Hohlheit. Seine Seele schrie, wie die seines Vaters Davids, Ps 40. Nach Gott spähte er, wie der Schiffbrüchige nach dem Rettungsboot.
c) Daß er die geeigneten Mittel erwählte, diesen Gott zu suchen. Er las Biographien. Er forschte eifrig in Gottes Wort, denn darin wird Gott gefunden, Joh. 5,39. Er hing auch mit ganzer Seele am Gottes Haus, und öffentlich vor allem Volk machte er mit Gott einen Bund, 2Chr 34,31-33.
O, daß wir alle Schüler und Nachahmer dieses Josia würden und seine Wege einschlügen.