Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Hos 14,5-7 - WiederherstellungHos 14,5-7 - Wiederherstellung
Rückkehr zu Gott ist die Grundbedingung, die jeder Abtrünnige, besonders über das abtrünnige Israel, erfüllen muß, wenn ihm Gottes Gnade und Liebe zugewandt werden soll. In dem Abschnitt, den wir betrachten wollen, zeigt uns der Herr, was Er dem rückkehrenden Volke sein will.
1. Erfrischung. In Elias Tagen fiel weder Tau noch Regen herab auf das Land. Welch einen Anblick der Dürre bot doch damals das Land. Ähnlich ist es bei Israel auf innerem Gebiete seit den Tagen seines Abweichens von Gott bis in unsere jüngste Zeit hinein. Der Not Israels, die sich in unsern Tagen wieder besonders geltend macht, geht Israels Sünde voraus, 5. Mose 4,26-28. Nach Israels Buße und Umkehr zu Gott, nicht früher, wird Gott dem Volke das sein, was ein milder Tau dem dürren Lande ist. Der still herabfallende Tau ist ein Bild des hl. Geistes, der am Ende der Tage auf Israel herab kommen wird, Joel 3,1 ; Sach 12,10.
Der Tau ist sehr wohltuend auf Flur und Feld, er erfrischt, reinigt u. erneuert. Durch sein Herniederkommen bewirkt er große Fruchtbarkeit. All dies und mehr soll Israel innerlich erfahren. Und uns sind diese Dinge zur Anreizung und Belehrung gegeben. Wenn ganze Rückkehr zu Gott solche Segnungen bewirkt, dann sollten wir buchstäblich hastig zu Ihm hin eilen, um Teilhaber solcher Segnungen zu werden.
2. Schönheit. Wie die Lilie (Luther übersetzt Rose). Was der Tau bringt, empfängt die Lilie und macht sie so herrlich. Die Lilie muß erst aufnehmen, ehe sie ihren Duft und ihre Schönheit ausströmen und zeigen kann. Salomos Herrlichkeit reichte an ihre Schönheit nicht heran, Mt 6. 29. Sie ist auch ein Bild der Geradheit. Gleichmäßig wächst sie in die Höhe. Gott möchte uns gern sehr schön machen und die Tugenden Christi in uns sehen. Unbesorgt wie die Lilie sollen wir die Verheißungen Gottes nehmen und Leben. Sie gleicht darum nicht wie viele Gläubige dem Weihnachtsbaum, der allerlei Schönes trägt, das aber nicht aus ihm selber kommt.
3. Festigkeit. Gewurzelt wie der Libanon. Heute befindet sich dieses Volk unter allen Nationen, sie sind wie Bäume, die aus ihrem natürlichen Boden durch die gewaltige Hand Gottes entwurzelt und in fremdes Erdreich verpflanzt sind. Sie sehen weder schön aus wie eine Lilie, noch sind sie fest wie der Libanon, vielmehr geben sie der Welt ein trauriges Schauspiel. Jedoch dereinst nach den Tagen ihrer Buße, wenn Er ihr Tau sein wird, dann werden sie für immer fest sein.
4. Ausbreitung. Es wird seine Zweige ausbreiten. Alles wird unter dem Schatten Israels wohnen. Die Zweige sind zum Schutz und Schatten, dies wird Israel allen Völkern sein. Aber auch unsere Ausbreitung kann nicht verborgen bleiben, man denke an 1Thes 1. 8.
5. Pracht. Prächtig wie der Olivenbaum. Dieser ist das Bild der Fettigkeit. In der großen Trübsalszeit lesen wir von 2 Ölbäumen und wir wissen, wer diese sind Off 11. Wunderbares werden sie wirken, hier aber ist ganz Israel so ein fetter Ölbaum, der der ganzen Erde von seiner Fettigkeit geben wird. Heute darf dies der einzelne Gläubige sein, von Ihm sollen Ströme fließen.
6. Wohlgeruch. Sein Geruch wird sein wie der Libanon. Heute ist Israel unter den Völkern ein Gestank, Klgl 3,45, dann aber wird es der Erde Ruhm sein. Paulus sagt, wir sind ein Wohlgeruch Christi, 2Kor 2,15. Wie Maria verbreiten wir zu Jesu Ergötzung die kostbare Narde. Unsere Unterhaltung ist erquickend, unsere Gebete sind erhebend Off 5. 5, 8 und unsere Taten verherrlichen Gott, Tit 2,12; Phil 4,18; Hohl. 4, 10. Durch den Tau von oben sind wir befähigt, solchen Duft auszugeben. Der Tau kommt während der Nacht und diese war bei Jesus und vielen Seinen Nachfolgern die Zeit der Erquickung, Ps 134,1.
Weiter ist dann noch die Rede vom Wein und dem Getreide, doch es wäre zu viel hier auf all die Bedeutungen einzugehen. Kurz, der Wein ist das Bild der Freude, Ps 104,15 und das Getreide redet wohl von Nahrung. Israel wird ja dann aller Welt das Brot des Lebens, das Evangelium des Reiches, bringen.
Wahre Rückkehr zu Gott hat also überwältigende Segnungen zur Folge. Gott antwortet darauf mit dem Tau des Geistes Gottes, der all die genannten Segnungen und Freuden bewirkt.