Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 12,35 ‑40; Mt 22,41 ‑46 - Was dünkt euch von ChristoMk 12,35 ‑40; Mt 22,41 ‑46 - Was dünkt euch von Christo
Die zahlreichen Gegner des Herrn waren am Ende ihres Wissens. Alle ihre Anstrengungen, den Herrn mit List zu fangen, waren mißlungen. Pharisäer, Sadduzäer, Herodianer mußten sich alle geschlagen geben. Sie konnten den Herrn in keiner Weise mit ihren verfänglichen Fragen überlisten. Der Herr selbst hatte sie beschämt in ihrer Bosheit. Nach Vers 40 scheint es, daß die Begegnung der Pharisäer mit dem Herrn die letzte war. Die Gelegenheit benützte Jesus, den Männern, die sich berufen fühlten, andere zu lehren, die wichtigste aller Fragen zu stellen: Wer ist Christus? Die Gegner hatten Ihn mit allerlei Fragen im Gesetz versucht. Nun fragte Er sie über Psalm 110 und überführte sie so gründlich, daß keiner mehr wagte, Ihn auch nur noch um ein Wort zu befragen, bis Er vor Kaiphas stand (Mt 26. 57). Das Passahfest war nahe, das Passahlamm mußte jedoch 14 Tage auf seine Fehlerlosigkeit hin geprüft werden, ehe es geschlachtet wurde (2. Mose 12,5), aber an dem wahren Passahlamm war kein Gebrechen. Jesus durfte fragen: „Welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen“ (Joh 8,46) .
In der Frage des Herrn: „Was dünkt euch um Christo, wessen Sohn Er ist?“ liegt der Schwerpunkt. Das zeigt auch die gleiche Frage in Mt 16,15. Die Pharisäer gaben die Antwort, indem sie sagten: „Davids Sohn.“ Ihre Antwort war nach der Heiligen Schrift richtig. Sie berührten jedoch nur die eine Seite über Christus, nicht aber den Kern. Darum fragte sie Jesus auch, wieso Er dann zugleich Davids Herr sein könne (Mt 22,43). Es war zu allen Zeiten die Art des religiösen und natürlichen Menschen, sich um den Kern der Christusfrage zu drücken. Darum bleibt ihnen die Tatsache ein unlösbares Rätsel, daß Christus beides, Sohn und Herr ist. Für die Pharisäer blieb sie eine ungelöste Frage. Die Jünger aber, die von den Pharisäern als Laien und ungelehrte Leute betrachtet wurden, durften aus göttlicher Offenbarung sagen: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Diese Antwort durfte der Herr auch von den Pharisäern erwarten, da sie die Schrift kannten. (Ps 2,7; 1Chr 17,13). Doch sie wollten nicht an Ihn glauben, Ihn nicht als Messias, Sohn des Davids dem Fleische nach und Davids „Herr“ dem Geiste nach anerkennen.
Doch Er ist es in Bezug auf Seine Person. Wir
wissen, daß der Herr Davids Sohn und Herr ist, beides in einer Person.
a) Jesus Davids Sohn. Dieses nachzuweisen war nicht schwer. Das bezeugt
das Geschlechtsregister, die Volksmenge und Kinder hatten es eben auf
offener Straße und im Tempel besungen (Mt 21,9.15). Es war also kein
Geheimnis. Der Herr war Mensch, durch Seine Geburt vom Weibe (
In Bezug auf Seinen Namen. Der Name Christus heißt
Gesalbte (Jes 61,3; Mt 3,16; Apg 10,38 ). Der Name Christus ist
meistens mit dem andern Namen „Jesus“ verbunden, und als dieser kam Er
zu retten (1Tim 1,15 ).Unter diesem mächtigen Namen wird Er
verkündigt (2Kor 4,5; 1Joh 1,2). Der Immanuel Gott mit uns (Jes 7,14; Mt 1,23). Er heißt auch Gott über alles (Röm 9,5). In
In Bezug auf Sein Werk. Mit dem herrlichen Namen
Jesus Christus ist auch Sein Werk verbunden, Sein Retterwerk (Mt 1,21Joh 3 17). Noch andere Namen oder Titel zeigen Sein Werk, Seine Größe
und Seine Macht. Er ist der König (Ps 2,6), der bald von Pol zu Pol
herrschen wird, wenn Er auf dem Ölberg erscheinen wird (
Was dünkt euch um Christus? Dieser große, mächtige Herr hat Forderungen an alle. Israel erkannte Ihn damals nicht und nahm Ihn nicht auf (Joh 1,11.12).Wir nehmen Ihn nicht nur als Retter, sondern als Herr, der über alles Leben verfügt, auf. Viele vergessen die Forderungen an uns. Ist Er unser alleiniger Lehrer (Jes 48,17)? Erweisen wir uns dankbar als Seine teuer Erkauften (1Kor 6,19.20)? Die Pharisäer verweigerten Ihm diese Rechte. Viele Christen in unserer Zeit haben wohl den Herrn Jesus als ihren einzigen Retter erkannt. Sie wissen: Es ist in keinem andern das Heil.