Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Phil 3,17; 4,9 - Seid meine NachahmerPhil 3,17; 4,9 - Seid meine Nachahmer
Ein Sprichwort sagt: „Das Beispiel erzieht Kinder.“ Nichts beeinflußt
das Leben mehr als das Beispiel. Was nützt alle Belehrung an Kindern,
wenn das Vorbild der Erzieher fehlt; und was nützt alles Predigen, wenn
der Redner das Wort nicht auslebt. Sei ein Vorbild, schrieb Paulus an
Timotheus (1Tim 4,12). Paulus durfte andere auffordern, seinem
Beispiel zu folgen (1Kor 41,1; Phil 4,9;
Das erste Beispiel; das die Schrift anführt, ist in 1. Mose 18,19.
Es betrifft Abraham, dem Gott das Zeugnis ausstellte; daß er seinem
Hause wohl vorstehe und seine Familie Recht und Gerechtigkeit lehre. Aus
diesem Grunde wurde Abraham zum Vertrauten Gottes (1. M..18, 17). Wenn
der Herr später dem Paulus so große Geheimnisse anvertraute, so ist das
seinem vorbildlichen Leben zuzuschreiben (1Tim 3,9.16;
Das Evangelium. Paulus hatte ihnen nebst anderen Dienern das Evangelium gebracht. Die Philipper hatten es nicht nur gehört, sondern angenommen, sie waren Täter des Wortes. Das Beste, was wir einer friedlosen Menschheit bringen können, ist die Botschaft des Friedens (Kol 1,20). Wie brachte er es ihnen? Unter vielen Mühen und Beschwerden. Paulus war kein bloßer Berufsprediger, sondern von der Liebe Christi getrieben (2Kor 5,14).
Seine Liebe zu allen Heiligen. Liebe ist die vollkommenste Gabe, sie ist aus Gott. Gott ist Liebe. Alles hört auf Zungen, Sprachen, Erkenntnis, aber die Liebe bleibt. Wie groß die des Apostels war, beweisen seine Briefe. Unterstreichen wir das Wörtlein „alle“. Paulus liebte nicht allein die Philipper, die viel für ihn getan hatten, sondern sogar die, welche das Wort aus Neid verkündigten (Kap. 1, 15‑20). Er liebte selbst die Feinde, das beweisen seine Tränen (Kp. 3, 18). Ziert uns solche Liebe?
Seine Gebete. Paulus war ein seltener Beter. Er glich in diesem Stück sehr dem Herrn (Kol 4,12). Er betete allezeit für die Philipper aber das tat er nicht nur für sie, sondern wie andere Briefe es beweisen, für alle Gemeinden. Die Philipper hatten in den Gebeten der Fürbitte des Paulus ein seltenes Beispiel. Deshalb entstand wohl ein so liebliches Verhältnis zwischen ihm und den Gemeinden. Bei ihm lernten sie wie man beten soll; daher kam auch seine außergewöhnliche Kraft. Wer nicht betet, ist kraftlos. Kennen uns unsere Mitgläubigen als Beter?
Seine Selbstlosigkeit. Paulos hätte, wie viele andere, ein behagliches Dasein führen können, denn er war ‑ein Mann von Ansehen. Seine Bekehrung und die damit verbundene Berufung änderten alles. Er verzichtete auf das, was ihm Gewinn war. Den Philipperbrief schrieb er aus dem Gefängnis, Sein Los war Not und Trübsal. Ständige Leiden und der Märtyrertod waren seine weitere .Aussicht, und Mitgläubige vermehrten sie ihm (Kp. 1, 7). Selbst in seiner Wahl, abzuscheiden und bei Christo zu sein oder zu bleiben, tritt seine Selbstlosigkeit hervor. Das Abscheiden und bei Christo zu sein, wäre für ihn viel besser gewesen.
Seine Bereitschaft, als Märtyrer zu sterben (Kp. 2, 17 ).Sie ist eine Belehrung für diejenigen die aus Menschenfurcht den Herrn nickt bekennen. Paulos sehnte sich vielmehr danach, Jesu Tode gleichgestellt zu werden. Paulos war nicht nur bereit, gebunden zu werden, sondern für den Namen des Herrn zu sterben. (Apg 21,13).
Seine Demut. Paulos war in jeder Hinsicht äußerst
bescheiden. Seine großen Vorzüge hatte er um Jesu willen als Kot
geachtet. Der große Apostel war ein Bruder unter Brüdern. Paulos war in
seiner Demut dem Herrn sehr ähnlich, darum durfte er auch sagen: «Seid
meine Nachahmer gleich wie ich Christi.» Er ist der Einladung in
Seine Freude. Paulos war bei allen Leiden ein freudiger Christ. Das hat er selbst inmitten größter Schmerzen bewiesen (Apg 16,23-25). Einen Agripa bewegte seine Freude zu dem Bekenntnis, ein Christ zu werden (Apg 26,28). Der Philipperbrief wird der Brief der Freude genannt. Ein fröhlicher Christ ist die beste Reklame für das Evangelium.
Seine Dankbarkeit. Der Philipperbrief ist eigentlich ein Dankesschreiben für eine empfangene Gabe. Paulos nahm sie als erstes aus Gottes Hand und dankte beiden. Dem Herrn für alles zu danken, verherrlicht ihn.
Sein Glaube. Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen. Paulos war kein Theoretiker, sondern ein Mann lebendigen und kindlichen Glaubens. Das besagt schon sein Ausspruch: Ich vermag alles. Paulos hat nie gebettelt, weder direkt noch indirekt. Man. könnte sich nicht denken daß er seine persönlichen Bedürfnisse im Gebet vor fremden Ohren ausgesprochen hätte. In all diesen Dingen war Paulos den Philippern ein Beispiel und durfte ihnen zurufen: Seid meine Nachahmer! Den Herrn selbst erfreute nichts so sehr, als kindlicher Glaube. So war Er hoch erfreut über den Glauben des Hauptmanns zu Kapernaum sowie über den des Kananäischen Weibes. Je mehr wir dem Herrn und Seinen Verheißungen glauben, umso mehr erfahren wir Ihn und verherrlichen Seinen Namen.