Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Ps 81,10 - Ein segensreicher BefehlPs 81,10 - Ein segensreicher Befehl
Gott selbst ist es, der uns zum Gebet auffordert und die Zusicherung der Erhörung gewährt. Doch nicht nur hier, sondern in zahllosen Verheißungen und Beispielen ermuntert Er uns zum Gebet. Gebet ist das Atmen der Seele und das Kennzeichen neuen Lebens. Im Gebet unterhält die Seele Gemeinschaft mit Gott und stillt ihre Bedürfnisse (Ps 42). Im Gebet werden uns Zuflüsse aus dem Heiligtum zuteil. Es ist Gottes Wille, daß wir beten, Er selbst hat es uns gelehrt (Lk 11,1) und unterstützt es mit Seinem Heiligen Geiste (Röm 8,26).
1. Die Art des Betens. Tue deinen Mund weit auf. Beten wird mit verschiedenen körperlichen Handlungen verglichen, z. B. Heilige Hände auflegen. Die Knie beugen. Die Augen aufheben. Vor Gott liegen. Die Arme ausbreiten usw. Hier den Mund weit öffnen. Der Psalmist mag vor einem Vogelnest gestanden sein und zugesehen haben, wie die Jungen weit den Schnabel öffnen beim Herannahen der Vogelmutter, die mit einem Wurm kommt. Wir beten: a) Im Bewußtsein unserer Bedürfnisse. Unsere Seele hungert und dürstet nach Gott (Ps 42). Ein Leib ohne Appetit ist krank, dasselbe ist wahr von einem gebetslosen Christen. b) Wir kommen in tiefer Demut. Im Bewußtsein unserer Unwürdigkeit (Mt 8,8 und Abhängigkeit (Joh 15,5). Wir kommen tief gebeugt wie der Zöllner (Lk 18,13). Und in Zeiten innerer Not in Sack und Aschs wie das folgende Beispiele zeigen: Jona 3,5; Daniel 9,3; Nehemia 9,1. c) Andere Male stehen wir in heißem Ringen vor Gott, wie Abraham in 1. Mose 18,22-33, in schwerem Kampf wie Jakob (1. Mose 32,24). Mit ausgebreiteten Händen wie Salomo am Altar (1Kön 8). In Fürbitte wie das kanaanäische Weib (Mt 15,22) oder wir fallen in allergrößter Not auf unser Angesicht wie unser Herr (Lk 22,42), liegen wie ein Wurm vor Ihm wie Elia (1Kön 18,42; Jak 5,16). Wer seinen Mund weit öffnet, wie die genannten Beispiele, macht noch heute herrliche Erlebnisse.
Wir beten in festem Glauben an Seine Verheißungen. Wir halten sie Gott vor wie Jakob (1. Mose 31,3.13; 332,9). Echtes Glaubensgebet erfreut Gott (Mt 8,10; 15,28). Glaube verleiht dem Gebet die Kraft in Gottes Allvermögen. Reiche Bestätigungen bietet dafür Heb 11.
2. Beachte den uneingeschränkten Umfang der Verheißung.
Den Mund weit öffnen, um vieles, um die ganze Segensfülle flehen, weil Gottes Reichtum unerschöpflich ist. Ihn um vieles bitten, macht Ihn nicht ärmer. Wir kommen mit Gewißheit zum Vater im Namen Jesu, daß Er uns erhört (Joh 16,24). Bitte, du ermüdest Ihn nie (Lk 18,1-8). Gebet ist Ihm die liebste Melodie. Flehe um Ströme, Er gibt sie überall (Jes 41,18).
3. Der einfache Weg, die Erhörung zu erfahren. Den
Mund öffnen. Gott befiehlt öffnen, und Seine Zusage lautet: Ich will
füllen. Das Bild ist so schlicht und doch so alleesagend. Er kann und
will füllen (Eph 3,20.21). Es ist gemäß Seiner Natur, Seine Geschöpfe
zu befriedigen. Er erbarmt sich Seiner Kinder wie ein Vater (
Gott hat sich sogar durch einen Bund verpflichtet, für uns da zu sein. Wie ein Ehegatte für seine Gattin da ist, für sie sorgt, sie nährt und pflegt, so sorgt der Vater für Seine Kinder (Eph 5,28.29). Beide stehen in einem Bunde und wir im Bunde des Blutes Christi (Lk 22,20). Männer werden leider oft untreu, Er aber nie (2Tim 2,13).
Gott hat auch noch nie Beter enttäuscht. Wer Ihm vertraut, wird nicht zuschanden. Im Gegenteil, Er tut mehr, als wir von Ihm erbitten mögen. Salomo bat um Weisheit und ein gehorsames Herz, Gott aber gab Ihm noch Reichtum, langes Leben und Ehre dazu (1. Könige 3,12.13). Der Gelähmte bat um Heilung und der Herr gab ihm noch weit Größeres, Sündenvergebung (Mt 9,2). Der Schächer bat um Aufnahme in das kommende Reich, aber der Herr gab ihm gleichentags das Paradies (Lk 23,43). Maria und Martha flehten den Herrn um Heilung des kranken Bruders an, der Herr tat mehr, weckte ihn aus den Toten auf (Joh 11). Gott hat in Seinem Wort Seinen Mund uns gegenüber weit geöffnet, nun wollen wir den unsern zu Ihm hin öffnen, damit Er ihn füllen kann.
Beachte die weitere Zusicherung der Erhörung. Er
führt zwei unfehlbare Beweise an. a) Seine unveränderliche Person (Heb 13,8). Ich bin der Herr, dein
Gott. Er ist dir Herr Himmels und der Erde, der Gott, der nicht lügen
kann. Ich habe euch das Beste, meinen Sohn gegeben, Ich, derselbe Gott,
halte was Ich zusage. Also folge, öffne deinen Mund und Ich werde ihn
füllen. Mein Name ist Jehova, Ich bin unbegrenzt in meinen Handlungen.
Sollte Er denen, die Er so teuer erkauft hat, etwas versagen? (