Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 22 - Die Prüfung des Glaubens1Mo 22 - Die Prüfung des Glaubens
Abraham ist durch vielerlei Prüfungen hindurchgegangen.
Gleich die erste lag in seiner Berufung, alles zu verlassen. Die zweite war gewiß jene, als er viele Jahre in Haran stecken geblieben ist, aufgehalten durch seinen Vater Tara; aber sobald dieser starb, zog Abrahm weiter. F. B. Meyer schreibt, daß sich Abraham etwa 15 Jahre aufhalten ließ. Das sind verlorene Jahre. Kurz nach seinem Einzug wurde er durch eine Hungersnot geprüft, so daß er nach Ägypten zog und schmerzliche Erfahrungen machte (Kap. 12, 10‑20). Bald wurde er durch die Selbstsucht Lots geprüft (1. Mose 13,14-18), aus der er reich gesegnet hervorging (Kap. 13, 14‑18). Lange Jahre verzog sich die Verheißung Isaaks. Aus Ungeduld tat er jenen falschen Schritt mit Hagar. Dann gab es eine längere Pause. Plötzlich aber kommt die schwerste aller Prüfungen, die der Opferung ödes Isaak.
Die Kostbarkeit des Glaubens. Kostbar nennt Petrus
den Glauben. Er selbst hat diese Kostbarkeit viel erlebt (
Die Opfer des Glaubens: „Nimm Isaak, deinen
Einzigen, den du lieb hast, und opfere ihn mir“ (V. 2). Dieses Opfer
bedeutet mir als sein großer Reichtum. Des Herrn Forderung nimmt alles
(1Kön 17,11-13). Alles muß Ihm gegeben werden (Mt 19,21;
Der Gehorsam des Glaubens. Abraham ist gewiß über diese größte Forderung Gottes nicht eingeschlafen. Kaum brach der Morgen an, so bereitete er alles vor, mit Isaak nach Morija zu gehen, um den Auftrag Gottes zu erfüllen. In Johannes 2,5 lesen wir das schöne Wort: „Was Er euch sagt, das tut.“ So handelte Abraham. Liebe und Gehorsam zum Herrn siegte über alle Kindesliebe (Joh 14,23). Abraham besprach sich auch nicht mit Fleisch und Blut, der Sara. Das klare Wort genügte ihm. Viele Kinder Gottes fehlen hier. Wenn ein unbequemer Auftrag Gottes an sie herantritt, erfüllen sie ihn nicht (Mk 10,21). Sie suchen da und dort Rat, anstatt dem schlichten Wort Gottes zu gehorchen.
Die Erwartung seines Glaubens. Abraham sagt: „Ich und der Knabe wollen dorthin gehen und wiederkommen“ (V. 5). Nach Hebräer 11,19 glaubte er, daß Gott ihn aus den Toten auferwecken werde. Die Verheißung, daß Isaak der Erbe sein werde, mußte erfüllt werden (Röm 4,13). Von Gott aus gesehen war Isaak geopfert, denn Abraham zog bereits das Messer. Die Worte in Vers 5 waren nicht etwa Ausflucht vor den Knechten, sondern überwältigender Glaube. Die Verheißung «in Isaak soll dein Same sein» genügte Abraham auch über den Tod hinaus.
Das Werk des Glaubens. Abraham selbst legte das Holz
des Brandopfers auf seinen geliebten Sohn. Denken wir dabei nicht an
eine wett schwerere Last, die der Vater im Himmel auf Seinen geliebten
Sohn legte: unsere Sünde (Jes 53,6; 1Pet 2 24). Isaaks Last war
tragbar; die des Herrn aber unerträglich, so daß Er nicht nur unter dem
Kreuz selbst zusammenbrach, sondern in Todesschweiß sein Leben gab.
Jesus trug unser aller Sünde an Seinem Leibe auf das Holz (
Die Gewißheit des Glaubens: Abraham mußte auf die
Frage seines Sohnes: „Vater, wo ist das Schaf zum Brandopfer?“
antworten: „Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer“ (V. 8). Auf
dem Gehorsamswege tauchen oft viele Fragen auf, aber nur der Glaube
vermag sie zu beantworten. Das erlebte Paulus auf dem Wege nach Rom.
Einerseits drohte der Untergang des Schiffes, zugleich aber stand das
Wort des Herrn vor ihm: „Du wirst vor dem Kaiser stehen.“ Mancherlei
bewegte ihn, aber sein Glaube wurde durch einen Engel gestärkt (
Das Ausharren im Glauben. Viele glauben lange, wird aber ihr Glaube auf die Spitze getrieben, so geben sie nach. Nicht so Abraham; er blieb treu. Der Glaube, der in der Stunde der Prüfung versagt, ist kein Glaube (Mk 4,20). Abraham baute den Altar, schichtete das Holz. Endlich mußte er Isaak sägen, was geschehen werde, daß er nach dem Befehl Gottes das Opfer sein müsse. Er nahm seinen Sohn, band ihn auf den Altar, wie das der Psalmist in Psalm 118,27 sagt: «Bindet das Festopfer mit Stecken auf den Altarg (Elberf. Übers.). Hier sehen wir nebenbei etwas von dem, was Gott über Abraham in Kapitel 18 19 sagte in der völligen Unterwerfung des Isaak. Abraham befiehlt und Isaak gehorcht. Der Herr sagte: „Ich tue allezeit, was meinem Vater wohlgefällt“ (Joh 8,29).
Der Sieg des Glaubens. Gott selbst bestätigt ihn. „Nun weiß ich daß du Gott fürchtest“ (V. 12). Beide, Vater und Sohn, sind gerettet. Wahrer Glaube siegt selbst im Tode.
Der Lohn des Glaubens. Er wird sogar mit einem Schwur Gottes bestätigt. Weil Abraham den einen gab, seinen geliebten Sohn, gab ihm Gott Nachkommen, zahlreicher als die Sterne am Himmel (V. 17. 18).