Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
2Mo 3,2-6 - Dornbusch2Mo 3,2-6 - Dornbusch
Gott hat vielfach und auf mancherlei Weise zu den Menschen geredet, Heb 1,1 Hier in unserm Wort redet Gott zu Mose durch den Dornbusch. Ob Er durch einen Dornbusch oder gar wie bei Bileam durch ein stummes Lasttier redet, 4. Mose 22, die Hauptsache ist, daß wir Seine Stimme hören und merken, was Er uns zu jagen hat. Moses merkte bald Gottes Reden, ging darauf ein und erfüllte den Zweck der göttlichen Offenbarung. Schauen auch wir, wie Moses, das große Wunder etwas näher an.
1. Diese Offenbarung Gottes war ein Wunder. Der Busch brannte und wurde nicht verzehrt. Dazu gesellte sich das 2. Wunder, daß aus dem Busch eine Stimme redete. Gott erwählte sich als Mittel Seiner Offenbarung einen Dornbusch, nicht die schöne Palme oder starke Eiche. Gott hat sich stets des Unscheinbaren bedient. Dies sehen wir am deutlichsten bei der größten Offenbarung Gottes in Seinem Sohne. Der wurde als Zimmermannssohn in einem Stall geboren. Unser Gott ist ein sich offenbarender Gott, dem unsere Lage nicht gleichgültig ist, sondern wie bei Israel unser Elend sieht und sich unser annimmt.
2. Dieses Wunder geschah zur rechten Zeit. Gott handelt stets, wenn die Zeit erfüllet ist, Gal 4,4. Gottes Wort an Abraham mußte erfüllt werden. 1. Mose 14,13 ff. Israel war in bitterer Not, aber die Leiden mußten den Auszug vorbereiten. Sie wären wohl sonst gern in Ägypten geblieben, wenn es ihnen gut gegangen wäre wie in Josefs Tagen. So müssen oft Leidenstage bei Gläubigen einen neuen Lebensabschnitt anheben. Israel wäre gewiß im Götzendienst Ägyptens aufgegangen, wenn Gott nicht die Trübsal geschickt hätte, Jos 24,14. So benützt Gott oft Leiden zur Rettung des einen und zur Reinigung des andern, und stets ist es ein Wunder, wenn Er das Ziel mit uns erreicht.
3. Dieses Wunder war symbolischer Natur. Der Busch stellt uns gewiß Israel im Bilde dar, das oft widerstrebend und wehtuend wie ein Dornbusch war.
Das Wunder stellt uns Gottes Absicht mit dem Volke dar, Er wollte den Dornbusch zu höherem brauchen. Wie nämlich der Busch das Mittel göttlicher Offenbarung war, so sollte es nun Israel sein. 2. Mose 19,6. Mußte nicht auch der große Verfolger Saul das auserwählte Rüstzeug Gottes werden? Apg 9,15.
Es ist wiederum ein Bild der göttlichen Gegenwart. Wie Gott im Busch wohnte, so wollte Er fortan im Volke Israel wohnen. Der Busch verbrannte nicht, im Gegenteil, das Feuer im Busch verschönerte ihn.
Das Feuer ist in der Hl. Schrift der Ausdruck der göttlichen Natur (Heb 12,29; 5. Mose 4,24). Es bedeutet aber auch Leiden. Petrus redet von der Hitze der Trübsal, 1Pet 4,12. viele sind buchstäblich zum Leiden berufen.
4. Der Zweck dieses Wunders. Worin bestand er?
Es machte Moses aufmerksam, nachfragend. Aber um diese große Offenbarung zu verstehen, mußte Mose 2 Dinge tun.
1. Er mußte hinzunahen. Ich will doch hingehen und sehen dieses große Gesicht. Wollen wir den Herrn erleben, so müssen wir uns wie Moses wegwenden von dem Bisherigen.
Wegwenden von der Welt und ihrer Lust, 1Joh 2,15; 2Kor 6,17.
Wegwenden von menschlichen Erwägungen, 1Kor 2,14; Johannes 3,9.
Wegwenden von jeher erkannten Sünde, (Eph 4,17: 2. Petrus 1,9 und:
Hinwenden zu dem Redenden. Doch wie hinwenden?
2. Ziehe deine Schuhe aus. Nackt und bloß komm ich zu Dir. Wie wir von Natur sind, müssen wir kommen. Viele ziehen nur einen Schuh aus. Man bekennt nur halb, man geht nur halb aus, aber dies bedeutet ohne Segen, ohne Offenbarung zu sein. Doch Moses folgte und was erfuhr er dabei?
Die unendliche Treue Gottes. Ich bin der Gott des Väter, Gott hatte die Verheißung nicht vergessen, Er dachte daran, wieviel mehr, wenn sich heute Menschen zum Kreuz nahen. Die unendlich Güte Gottes: „Ich habe das Elend gesehen, Er sieht doch das Elend Seines Volkes und rettet zur rechten Zeit.
Die liebende Absicht Gottes: „ Ich will sie befreien“.
3. Ein göttlicher Auftrag. „ Ich will dich senden“. Daran hatte Mose nicht gedacht. Gott nahm ihn von seiner Arbeit weg und machte ihn zu Seinem Diener.
Wann? Sofort. „Nun gehe hin“. Wenn Gott ruft, so gilt es alles andere liegen zu lassen und zu gehen.
Warum ? Um Israel auszuführen. Um seine Pläne auszuführen, erwählt sich Gott menschliche Gefäße, solche, die wie Moses sich tief beugen vor ihm, Vers 6. Der gleiche Gott der eben im Busch wohnte, wohnt in Moses. Gott sagt: „Ich sende dich“. Im Namen und in der Kraft Gottes darf er nun gehen und der Vollstrecker der göttlichen Gedanken sein. Wie herrlich, wenn sich Gott uns naht und wir uns dann wegwenden von allem wie Moses, und uns ihm nahen, niederbeugen und Seine Befehle ausrichten.
Nr. 17 Apg 1,9-11 - Christi Himmelfahrt
Beim Durchlesen dieses Wortes gehen unsere Gedanken rückwärts bis zu jenem wunderbaren Morgen, da der Auferstandene Herr Seine Jünger zum letzten Male versammelt hatte, und sie nun hinausführte nach Bethanien, und sie nochmals unterrichtete über ihren Beruf auf Erden, ihnen den Hl. Geist verhieß, segnend Seine Hände über ihnen ausbreitete und dann auffuhr unter der Anbetung und dem Staunen der Seinen.
Aufwärts, wo Jesus ist. Wo ist dieser Himmel, in den Jesus eingegangen ist. Der Vater, zu dem Er ging, der Thron, den Er bestieg? Wo sind die Engel, die ihm dienen? Droben, sagt die Schrift.
Vorwärts auf künftige Ereignisse, denn wir wissen und fühlen, daß mit dem Verschwinden der Person Christi am Himmelfahrtstage sein persönliches ja sichtbares Wirken nie beendigt ist. Es stehen noch andere sichtbare Ereignisse bevor, die mit Seiner Himmelfahrt verknüpft sind oder vielmehr durch dieselbe angebahnt sind. Darum wollen wir Christi Himmelfahrt von 3 Gesichtspunkten betrachten.
1. Christi sichtbare Arbeit auf Erden ist beendet. a) Es war ein wunderbares, großes, schweres und einzigartiges Werk; für dieses war Er in die Welt gekommen b) Es ist vollendet trotz der Hindernisse Satans, trotz des Widerstandes der Welt, Joh 17,4. c) Es ist für uns getan, und wir dürfen jetzt die Früchte davon genießen. Die Segnungen des scheidenden Herrn sind noch da.
2. Christi unsichtbares himmlisches Wirken. a) In Seiner Versöhnung, Heb 9,11 ff. Nicht mit leeren Händen, sondern mit dem größten aller Opfer ist Er dort für uns eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. b) In Seiner Fürbitte, Heb 7,24 ff.; 9, 24; 1Joh 2,1 c) In Seiner Austeilung von Segnungen, Eph 4,7 ff d) In Seinem prophetischen Wirken. Ex hat uns vom Himmel her die Offenbarung gegeben, Off 1,1. Dadurch haben wir die Lampe am dunklen Ort, 2. Petrus 1,19. e) In Seiner Regierung. Er sitzt auf Seinem Throne und führt das Zepter des Universums, Heb 1,3: Er ist aber auch um jedes Einzelne der Seinen so besorgt, daß selbst das scheinbar Nachteilige zu ihrem Besten dienen muß, Römer 8,28. Kein Haar fällt von unserm Haupte, ohne daß Sein regierender Wille geschieht. f) In Seiner Herzensregierung. Er lenkt sie zur Buße, Apg 5,31. g) In Seiner Tätigkeit als himmlischer Architekt. Er bereitet uns, den Seinen, Wohnungen, Joh 14,2.
3. Christi Wiederkunft ist geweissagt, vorgebildet und verbürgt. In Vers 11 bekunden es die Engel. Aber auch Er selbst hat es den Seinen vor Seinem Weggange gesagt, Johannes 14,3.
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Er muß als das Haupt Seines Leibes Seine Glieder nach sich ziehen, die zwei sind ein Fleisch, (Eph 5,31.
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Er wird alsdann den Seinen eine wirkliche Himmelfahrt bereiten, ihren Leib verklären, Phil 3,20; 1Thes 4,17 ff.
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Er wird dann die Seinen ohne Flecken und Runzeln dem Vater darstellen, Eph 5,27.
Fragen wir uns, indem wir einen Blick tun.
a) Was hat Christi irdisches Werk an uns ausgerichtet?
b) Ist Sein Wirken im Himmel unter täglicher Trost?
c) Sind wir bereit, für Seine baldige Ankunft?