Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 3,14 ‑16; 4. Mose 21,4 ‑9 - Ein altes Vorbild der WiedergeburtJoh 3,14 ‑16; 4. Mose 21,4 ‑9 - Ein altes Vorbild der Wiedergeburt
Die wunderbare Rettung Gottes an Israel durch die Erhöhung der ehernen Schlange benützte Jesus als Illustration für Seine Antwort auf die Frage des Nikodemus: Wie kann ich von neuem geboren werden? Nikodemus sehnte sich nach der Wiedergeburt. Jesus belehrte ihn an einem Heilserlebnis Israels, das Nikodemus gut kannte. Daß aber die Erhöhung der Schlange auf den Herrn hinwies, konnte er nicht wissen (V. 14). Hier lernte Nikodemus:
Die Notwendigkeit des Todes Christi. Dieses Erhöhtwerden Christi am Kreuz erinnert uns an Kapitel 8, 28 und besonders Kapitel 12, 32.33. In beiden Worten weist Jesus auf Sein Sterben am Kreuz hin. In Gal 3,13 lesen wir, daß Jesus erhöht wurde, um den Fluch unserer Sünde zu tragen, um ein Fluch für uns zu werden. Dort starb der Gerechte für uns, die Ungerechten (1Pet 3,18).
Die Heiligkeit Gottes erfordert dieses Erhöhtwerden Christi am Kreuz. Gott befiehlt: Ihr sollt heilig sein (3. Mose 19,2; 1Pet 1,15-17). Aber wo ist diese Heiligkeit bei uns Menschen? Gottes Auge sieht nur Unreines, Verdammungswürdiges. Wie kann ein Unreiner dem Heiligen Gott begegnen? Der Heilige legte unsere Unheiligkeit auf Jesus und strafte Ihn (Jes 53,4). Christi Heiligkeit wird nun uns angerechnet (2Kor 5,21).
Die Gerechtigkeit Gottes erfordert es (Röm 3,10; Jes 64,6). Der Mensdt lebt in Auflehnung gegen Gott. Empörer gegen den Staat werden bestraft. Sünde erfordert Sühne, den Tod, die Hölle; aber Jesus selbst nahm unsere Strafe auf sich.
Die Art des Sterbens Christi für uns. Gleichwie Mose die Schlange erhöhte. Wir erkennen zugleich, warum die Erhöhung der Schlange und Christi geschah.
Auf göttliche Anordnung. Gott befahl es Mose (4. Mose 21,8). Der
Befehl war das Erbarmen Gottes. Und ebenso hat Gott die Welt geliebt,
daß . . . (V. 16). Gott legte unser aller Sünde auf Jesus (
Die eherne Schlange wurde öffentlich erhöht. Ganz Israel sah dieser Erhöhung zu. So litt unser Herr öffentlich. Juden und Heiden sahen diesem Schauspiel zu (Lk 23,27.47-49). Durch diesen Anblick wurden viele in Israel errettet, und einige direkt unter dem Kreuz, z. B. der Hauptmann und andere, die an ihre Brust schlugen, als ob sie erkannten: für mich gab Er Sein Leben hin. Uns, den Seinen, befiehlt der Herr heute wie damals dem Mose, diese große Tat Gottes allen zu verkündigen, die von der alten Schlange, dem Satan, gebissen wurden sind (Kol 1,28; 2Kor 5,20.21).
Die eherne Schlange wurde als das einzige Heilmittel gegen das Schlangengift aufgerichtet (4. Mose 21,6.8). Dieses lehrreelle Vorbild ist in Christus erfüllt. Wie dort die eherne Schlange allein half, so ist der Blick aufs Kreuz die einzige Rettung aus der Sünde (Apg 4,12). Jesus hat uns durch Sein Sterben vom Tode befreit und uns neues Leben gebracht (Joh 11,25.26). Satan kam, um zu schlachten, zu verderben; Jesus aber kam, um Leben und volles Genüge zu geben ( Joh 10,11; Röm 6,23). Der Vergleich, den Jesus vor Nikodemus aussprach, ist überführend schön und darf jedem von Sünde Gebissenen genügen.
Die eherne Schlange war ein vollkommenes Heilmittel.
Viele Gebissene werden allerlei versucht haben, aber sie starben
dennoch. Wer hingegen Gott glaubte und auf die Schlange blickte, blieb
am Leben. Gott kann Sünde vergeben auf Grund des Todes Christi (
Mose erhöhte die Schlange als einziges Heilmittel. So fand auch Gott
keinen andern Ausweg aus unserer Sünde als Jesu Sterben am Kreuz.
Niemand kommt zum Vater denn durch mich (Joh 14,6; Heb 10,26).
Jesus allein ist der Mittler zwischen Gott und dem Menschen (
Die göttliche Absicht des Todes Jesu. Uns vom ewigen, Verderben zu retten. Das Wort redet von größter Gefahr, vom Verlorengehen. Wer vermag auszudenken, was die Folgen der Sünde für die Verlorenen bedeuten. Es werden unabänderliche Qualen für Geist, Seele und Leib sein. Man lese Worte wie Lk 16,19-31: „Ich leide Pein in dieser Flamme.“ Und wiederum:
Es ist eine große Kluft befestigt." Der Mensch mag in der Hölle beten wie der reiche Mann oder sich auflehnen, aber die große Kluft bleibt dennoch.
Mose errichtete die eherne Schlange, damit Israel in das Land der Verheißung komme. Jesus wurde erhöht, um uns in das obere Kanaan zu bringen, wie Er den Schächer ins Paradies brachte. Der Blick auf die eherne Schlange gab dem Gebissenen nur zeitliches Leben, wer aber an Jesus glaubt, wird leben, ob er gleich stürbe. Unser wartet sogar ein unbeflecktes und unverwesliches Erbteil droben (1Pet 1,4).