Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 8,12 - JesusnachfolgeJoh 8,12 - Jesusnachfolge
Wer Mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Nachdem wir den ersten Teil des Verses „Ich bin das Licht der Welt“ betrachtet haben, wollen wir kurz auf den zweiten Teil eingehen. Wer Ihm nachfolgt, wandelt in Seinem Lichte (1Joh 1,7). Aber was heißt Ihm nachfolgen. In dem umfangreichen Wort Nachfolge ist alles eingeschlossen, was zum neuen Leben gehört.
Nachfolge bedeutet: den früheren Weg verlassen. Von Natur gehen wir alle den eigenen Weg, den des Fleisches und der Vernunft. Da plötzlich tritt Jesus in unsern Weg, zeigt uns die Verkehrtheit, vor allem das Ende des breiten Weges, wir machen Halt und .kehren um. Wir verlassen wie Abraham Ur in Chaldäa und ziehen nach Kanaan. Verlassen alles, wie ein Petrus sagte: Herr, wir haben alles verlassen (Mt 10,28), verlassen selbst den Beruf, wenn Jesus es fordert (Lk 5,28) Der Schriftgelehrte merkte, wie schön es ist, dem Herrn zu .folgen, aber es sollte nichts kosten; als er aber merkte, was er drangeben sollte, blieb er fern (Mt 8,19.20): Nachfolge bedeutet in vielen Fällen: Acker und Häuser, vor allem die eigenen Pläne aufgeben. Davor schrecken viele zurück, Vergessen aber den herrlichen Lohn, der allen winkt, die Jesus nachfolgen (Mt 19,29).
Weihe Hingabe an den Herrn. Zuerst gilt es, sich
abwenden von Welt und Sünde und dann sich hinwenden, hingeben an den,
der uns ruft. Heraus aus der Finsternis, hinein in das Licht (
Demut. Jesu Leben war ein beständiges Hinabsteigen, vom Himmel bis hinab zum Tode am Kreuz. Zu dieser Gesinnung ermahnt uns der Apostel in Phil 2,5-8 (Joh 13,4.5). Er war von Herzen demütig und sagt: lernet von Mir (Mt 11,29). Von Moses, der früher so heftig war, daß er einen Ägypter erschlug, lesen wir, daß er der sanftmütigste Mensch wurde (4. Mose 12,3).
Wir sollen Demut anziehen wie ein Kleid (Kol 3,12.13). Demut ist kostbar vor dem Herrn (1Pet 3,4).
Demut ist unerläßlich zum christlichen Wandel (Eph 4,1.2). Demütige werden am Ende vom Herrn erhöht (1Pet 5,6).
Teilnahme, Erbarmen. Diese Eigenschaft tritt beständig beim Herrn hervor. Er war innerlich bewegt, übersetzt die Elberf. Bibel. Beim Anblick der Menschenmengen (Mt 9,36; 14,14), beim Anblick der Kranken und Leidenden, und er half ihnen. Er nahm Teil am Leid und sagte: „Weine nicht“, stand am Grabe und weinte mit den Weinenden, so daß die Umstehenden Seine Teilnahme sahen (Röm 12,15). Vergessen wir nicht Sein Mitfühlen an den Hungrigen (Mt 15,32), vor allem nicht Sein Erbarmen über Sünder (Lk 8,38 ff.).
Arbeiten. Ich muß wirken (9, 4). Das war Jesu Devise. Er diente bei Tage und bei Nacht, auf den Straßen und in den Synagogen ( Joh 3,2; Mk 1,32-34). Ich muß wirken die Werke dessen, der mich gesandt hat. Alle gingen nach dem Tagewerk nach Hause, Er aber auf den Berg, um zu beten (Mt 14,23; Joh 7,53; 8, I). Müdigkeit war bei Ihm keine Entschuldigung .(4, 6). Er war stets voll Mitgefühl (Heb 4,15). Arbeiten wir auch für Jesus, etwa wie die Thessalonicher (1Thes 1,8) oder wie jene durch die Verfolgung Vertriebenen, die überall Jesus verkündigten (Apg 11,19; 8,4). Vergessen wir nicht, daß wir zum Dienen berufen sind (Eph 2,10). Nur die, die Jesus .dienen, für Ihn wirken, sind rechte Nachahmer Christi. Tabea diente dem Herrn mit ihrer Nadel (Apg 9,39) und die alte Anna von 84 Jahren mit Fasten und Beten (Lk 2,37), die Frauen in Lk 8,3 dienten dem Herrn mit ihrem Besitz.
Lieben. Jesus lebte, um zu lieben. Sein Leben und Sterben waren Liebe. Er bewies Seine Liebe gegen uns dadurch, daß Er für uns starb, da wir noch Feinde waren (Röm 5,10), und die Seinen liebt Er bis ans Ende (13,1). Aus Liebe wusch Er uns von unsern Sünden (Off 1,5). Aus Liebe gab Er sich für uns dahin (Gal 2,20). Aus Liebe kam Er, um Sünder zu suchen (Lk 19,10). Aus Liebe verließ Er des Vaters Schoß, um am Kreuz für unsere Sünde zu sterben. Größere Liebe hat niemand, als daß er sein Leben für seine Freunde lasse, Er aber tat mehr, Er liebte Seine Feinde und betete für sie (Lk 23,34). In diesen Fußstapfen wandelte Paulus, sonst hätte er nie 1Kor 13 schreiben dürfen.
Ausharren. Jesus harrte aus lies zum Tode am Kreuz. Wer beharret bis ans Ende, der wird gerettet (Mt 10,22; 24,13).
Wir, harren aus in guten Werken (Röm 2,7; Gal 6,9;
Wir harren aus in Trübsalen wie Hiob (Jak. 5, l 1; Hiob 1,21).