Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 15,29-31 - Der große ArztMt 15,29-31 - Der große Arzt
Des Herrn öffentlicher Dienst begann mit Seiner Taufe, die Er im Jordan empfing. Der Herr stieg hinab in das Wassergrab und der Vater öffnete dem gehorsamen Sohne den Himmel, indem Er Ihn mit dem Hl. Geiste taufte und Ihn für den bevorstehenden Dienst ausrüstete. Der Herr durfte öffentlich, bezeugen: Der Geist des Herrn ist auf mir, Lk 4,18. Unser Schriftwort ist eine neue Bestätigung der Aussage des Herrn in Lk 4. Beobachten wir dabei folgende 4 Punkte.
I. Die Stellung des großen Arztes. Er ging auf einen Berg und setzte sich nieder, Vers 29. Beides, Sein Niedersitzen wie Seine Worte sind vorbildlich. Ist Er nicht hinaufgegangen, um dort zu sitzen, Heb 1,3, und ist Er nicht droben, um sich für alle Kommenden zu verwenden? Wer da will, barf kommen und empfangen, keiner wird weg- oder hinausgestoßen. Er nimmt sich aller an, ganz gleich was sie belastet. Er stellt weder Fragen noch Forderungen. Geradezu verschwenderisch offenbart Er Huld und Gnade. All die verschiedenen Kranken in Vers 30 warfen sie zu Jesu Füßen, und Er heilte sie, keiner wurde zurückgewiesen. Hier haben wir eine großartige Ermunterung mit unserem und anderer Elend und Not zu dem zu kommen, der uns von Gott zum Gnadenstuhl gesetzt ist. Er sagt: Blicket zu mir, Jes 45,22.
II. Die verschiedenen Geheilten. Unter vielen anderen werden 4 Klassen genannt, Vers 30. Machen wir von diesen 4 Klassen eine kurze praktische Anwendung.
1. Die Lahmen. Sie haben ungleiche Glieder, darum hinken sie nach rechts oder links oder gar auf beiden Seiten, 1Kön 18,21. Lahme verlieren leicht den Weg, Heb 12,13. Viele verbergen diese Schwäche, doch dies ist nicht so, beim Arzt, ihm zeigt man das Übel, um geheilt zu werden. Lahme fallen durch ihr Wandeln auf, und so fällt auch der geistlich Lahme auf, aber wirf ihn zu Jesu Füßen, dort wird er heil.
2. Die Blinden. Solche, wie sie der Herr in Off 3,17 beschreibt. Oder solche, die im Finstern wandeln, ihr Verstand ist verfinstert. Satan hat sie blenden können durch Vergängliches. Ungewiß tappen sie herum, sie sind unselbständig und auf die Hilfe anderer angewiesen. Bringe sie zu diesem Arzt, der hat die Augensalbe des H1. Geistes, Off 3,18.
3. Die Stummen. Diese Klasse kann wohl laufen und sehen, aber sie haben wie David verschlossene Lippen, Ps 51. Wohl wissen sie, daß sie zu Zeugen berufen sind, Apg 1,8, aber der Feind hat ihnen den Mund geschlossen, sie können weder Loblieder ihrem Gott singen, noch vom Herrn vor Mitmenschen zeugen, wahrlich, ein schlimmes Übel. Aber der große Arzt heilt auch sie.
4. Die Krüppel. Diese Klasse ist zahlreich. Sie haben alle Glieder, aber sie sind verkrüppelt. Sie haben Hände, Füße, Augen und Zungen. Sie wirkten einst für Gott uns lobten und bekannten ihn, aber durch Sünde sind sie verkrüppelt worden. Unaufhörlich betrübten und dämpften sie den Geist Gottes. Ihr Zeugnis ist befleckt und unmöglich können sie Gott ehren, Richter 16, 20. Aber Er heilt, Jer 3,22.
5. Die Ungenannten. Vers 30. Und viele andere. Die Schwermütigen, die Zerbrochenen und enttäuschten Herzens, die Furchtsamen, aber der Herr heilt sie alle.
III. Der Ort der Heilung. Vers 30. Zu Jesu Füßen. Hier ist der große Ort der Segnungen jeder Art und für alle Bedürfnisse. Die durchgrabenen Füße reden von Liebe und Sieg über jedes Leiden und alle Wunden. Der Weg zu Seinen Füßen ist einfach und nahe.
IV. Die herrliche Folge. Was war sie?
1. Die geheilten bezeugten es. Stumme sprachen, Lahme liefen, Blinde sahen. Jeder geheilte verherrlichte den Arzt. Welch ein Wechsel. Jesu Kraft wurde an allen und vor allen offenbar.
2. Die Volksmenge verherrlichte Gott, Vers 31. Warum geschieht dies heute nicht von der Volksmenge. Haben wir nicht noch heute den großen Arzt, um alle Übel zu beseitigen? Er mache euch vollkommen sagt Paulus. Mögen also unsere Lampen brennen, daß die Fernstehenden Gott die Ehre geben. Mt 5,16.