Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 6,1 ‑15 - Die Speisung der FünftausendJoh 6,1 ‑15 - Die Speisung der Fünftausend
Dieses Wunder ist eins der bedeutendsten. Alle vier Evangelisten
heben seine Wichtigkeit hervor. Christi Zeichen und Wunder waren der
Ausweis Seiner göttlichen Sendung (Lk 4,18; Joh 10,37.38;
Ein Bild des Elends. Da waren 5000 Mann, ohne Weiber und Kinder, letztere bilden meistens die Mehrheit. Sie waren wohl mehr aus dem geringen Volk. Der Herr begegnete ihnen auf dem Wege zu einem Fest, Er selbst wollte ins Gebet (Mt 14,13.23). Sein Erbarmen über diese hirtenlose Herde nötigte Ihn, sie zu weiden. Ihr zuerst mit dem Lebensbrot und hernach mit dem täglichen Brot zu dienen, das führte zum Wunder der Speisung.
Dieses Wunder ist ein Vorbild auf das kommende Millennium, da Jesus als König Israels unter Seinem Volke weilen wird mit weit größeren Segnungen (Ps 132,13-18).
Millionen müder und hungriger Menschen umgeben uns, wer bricht ihnen das Brot des Lebens? Gott gab es der Welt (Joh 3,16; 6,33-35). Er nötigt auch uns wie damals die Jünger: „Gebet ihr ihnen zu essen“ (Mt 14; 16; 1Tim 2,4; 2Pet 2,9).
Das Versagen der Jünger. Einst sagte Jesus zu ihnen: „Wie lange muß ich bei euch sein?“ (Mt 17,17). Sie waren langsam im Lernen. Er benötigte Seine Jünger nicht, dieses Wunder zu tun, Er wußte, was Er tun wollte, aber Er brauchte gerne ihre Hilfe (Röm 10,14-17). Jesus prüfte den Philippus (V. 5). Er wollte seinen Glaubensstand erfahren. Wird Philippus antworten: Du bist ja da, Du, der alles vermag. Unsere Väter haben Dich in der Wüste erfahren (2. Mose 16)? Philippus versagte, obwohl er von Nathanael gehört hatte „Du bist der Sohn Gottes“ ( Joh 1,49). Auch Andreas sah die Unmöglichkeit, die Menge zu speisen. Zwar sah er einen Knaben mit fünf Gerstenbroten und einigen Fischen, aber das würde nirgends hinreichen. Der Unglaube schaut stets auf die Schwierigkeiten (4. Mose 11,21-23; Ps 78,19). Gott hat Größeres vor (5. Mose 8,16-18).
Ein Bild geringer Mittel. Es war ein Knabe da, der hatte fünf Gerstenbrote und zwei Fische (V. 9) Das war die einzige Nahrung am Platz und ungenügend für eine kleine Familie. Keiner der Jünger dachte an Abrahams Glaube (1. Mose 22,8);
Röm 4,18-21) oder an den Quell der Hagar in der Wüste (
Ein Bild der Macht des Herrn. Der kleine Knabe tat
etwas Großes. Er gab dem Herrn das Wenige, das er besaß. Der Herr
fordert, befiehlt (Mt 14,18). Gott bedient sich gern des Geringen (2Kor 10,4). So schuf Er sogar die Welt aus nichts. Die Brote für sich
zu behalten, hätte niemandem geholfen, sie gehörten in Jesu Hände. Der
Stab des Mose, von Gott dirigiert, wirkte Wunder (
Ein Bild der Fülle. „Machet, daß das Volk sich lagere.“ Welch ein Anblick. Erinnert er uns nicht an Ps 23,2 oder an Joh 10,9b? Da starke Männer versagten, diente ein kleiner Knabe. Gott liebt und ehrt das Geringe (Jes 66,2). Jesus segnete die Brote und Fische, daß sie zu. Bergen anwuchsen. Jeder durfte mit David sagen, mir mangelt nichts. Die Jünger nahmen nun aus Seiner Fülle. Sie werden sich wegen ihres Unglaubens geschämt haben. Nehmen wir nur aus Seiner Fülle, denn „Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle.“
Ein Bild des Überflusses. Der Herr befahl: „Sammelt die übrigen Brocken.“ Vieles wäre ohne diesen Befehl verlorengegangen. Das Sammeln der Brocken beweist die Größe des Wunders. Kinder ließen Stücke fallen, weil sie satt waren. Wäre nichts übriggeblieben, so hätten Kritiker gesagt, sie hätten nicht genug gehabt. Das große Wunder wäre verringert worden.
Zugleich lehrt der Befehl rechtes Haushalten. Mit dem vielen Verschwendeten unserer Zeit könnte man viele Missionare aussenden. Vergeude weder Zeit, Gaben noch Geld.
Ein Bild der Erkenntnis (V. 14). Dieser ist wahrhaftig der Prophet (5. Mose 18,15). Das Volk sah nicht weiter wie anfänglich die Samariterin (Joh 4,19), die Ihn aber bald als Messias verkündigte (Joh 4,29), das tat auch jene Menge (V. 14.15). Aber Jesus ist mehr, Er ist der Sohn Gottes (Joh 1,1; 20,31).