Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 3,21; 33 ‑35 - Höchste VerwandtschaftMk 3,21; 33 ‑35 - Höchste Verwandtschaft
In obigen Worten begegnen wir den leiblichen Verwandten des Herrn Jesu. Sie hatten von Seinen großen Taten und von Seiner unermüdlichen Tätigkeit gehört. Auch vernahmen sie die Urteile der Gegner, die sagten, daß Er von einem Dämon besessen sei (Mt 12,24), besonders aber, daß sie Ihn töten wollten (V. 6). Selbst sie glaubten, daß Er von Sinnen sei.
Mitten in größter Arbeit meldete man dem Herrn die Ankunft seiner Mutter und Brüder. Alle erwarteten, daß Er sogleich zu ihnen gehe. Aber Seine Praxis war „zuerst das Reich Gottes“, dann die Familie. Ist es bei Dir auch so? Auf diese Meldung hin stellte der Herr die wichtige Frage:
Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Verwandtschaft, Rang, Stand, lange Ahnenlisten sind vielen das Wichtigste. Anders ist es bei Gott (Apg 10,34). Der Herr schaute umher, sah Seine Jünger an und nannte sie Seine Mutter und Brüder (V. 34; Joh 20,17). Vielleicht sagte Petrus erstaunt zu Johannes: „Hör, wie der Meister uns nennt.“ Er schämte sich nicht, uns Brüder zu nennen (Heb 2,11). Wir stehen Ihm ja näher als Seine Familie, wir bilden die Familie Gottes. Diese Aussage Jesu erfüllte sie gewiß mit Freude. Für den Herrn aber war der Besuch seiner Familie eine neue tiefbetrübende Erfahrung. Wird nicht durch beider Seelen ‑ der des Herrn und der der Mutter ‑ ein Schwert gedrungen sein (Lk 2,35)? Jesus wurde von allen verkannt (Joh 1,11). Seine leiblichen Brüder glaubten nicht an Ihn (Joh 7,5). Seine Dorfbewohner stießen Ihn hinaus (Lk 4,29). Er war der Allerverachtetste und Unwerteste bis an das Ende (Jes 53,3). Hier ist es Seine Mutter. Hatte sie alles über Ihn vergessen, was Gabriel einst sagte (Lk 1,31-35)? Vieles ertragen wir von Außen, aber wie schmerzt uns das, was von Innen kommt und kein Daheim mehr hat (Mt 10,36).
Das und vieles mehr erlebte unser Herr, aber das mußte so sein, sonst hätte Er nicht der barmherzige Hohepriester sein können. Er wurde versucht in allem gleich wie wir (Heb 2,17). Opfert sich jemand für das Vaterland, so ist er ein gefeierter Held. Arbeitet jemand pausenlos und erreicht Großes, so erscheint sein Bild in allen Illustrierten. Gibt aber jemand um Jesu Willen seine gute Stelle auf, so ist er von Sinnen. Warum das? Er ist, wie Sein Herr, wohl noch in der Welt, aber nicht mehr von ihr, ein Ausgestoßener (Joh 17,16). Das einzige, was die Welt noch duldet, ist der Laodizäageist, Ökumene, gottlos und „fromm“ in einem Topf. Bis dahin erkannte Ihn keiner der Seinen als Sohn des Höchsten (Lk 1,32), vielmehr ärgerten sie sich an Ihm (Mk 6,3). Später aber kam es anders (Apg 1, 8j. aber dort steht Jesu Familie zuletzt, sie, die die ersten hätten sein können (Mk 10,39). So steht Maria, die Mutter Jesu, mit ihren Söhnen zuletzt in Apg 1,14. Und weder vom Tod, noch von der Himmelfahrt der Maria, steht eine Silbe in der Schrift. Sie ist eine direkte Lüge (22, 18).
Ist es heute anders? Erklärte man nicht Paulus als von Sinnen (Apg 26,24.25)? Paulus fragte dem nichts danach (1Kor 4,3). Sagte man nicht von den Aposteln, daß sie den ganzen Erdkreis verwirrten (Apg 17,6). Erklärte man nicht Männer wie John Knox, Moody, Wesley, Withfield ‑ Männer, die die ganze Welt in Bewegung setzten ‑ als reif für das Irrenhaus? Suchte man nicht Luther umzubringen? Und was erwartest Du? Etwa einen Ehrenplatz auf Erden?
Köstliche Worte. Die sprach Jesus zu Seinen Jüngern.
Wußte Er nicht daß sie Ihn allein lassen würden (Mk 14,27;
Größte und höchste Ehre. Durch die Wiedergeburt sind wir Glieder der höchsten Familie geworden (Eph 3,15)
Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater (1Pet 1,1-3) Sie ist mit Seinem Sohne Jesus Christus (1Joh 1,3)
Jesus wird der Sohn, und wir die Söhne genannt (2Kor 6,18) Er ist der Erbe und wir Miterben Christi (Eph 3,6; Röm 8,17)
Wir sind Teilhaber der göttlichen Natur (2Pet 1,4)
Er ist bekleidet mit den höchsten Wurden. Und wir? (Off 1,5)
Die Dauer dieser Verwandtschaft. Die schönste auf Erden endet am Grabe. Unsere aber ist ewig. Weil ich lebe, sollt auch ihr leben. Wir werden allezeit bei Ihm sein. Wir werden mit Ihm sein von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Wie wird man ein Verwandter des Herrn? Ähnlich wie von Natur. Wir aber sind nicht aus verweslichem Samen gezeugt (1Pet 1,23). Wir sind aus Gott geboren (1Joh 5,1)
Blutsverwandt; in uns ist Sein Blut (Joh 6,54)
Jesus war vom Heiligen Geist gezeugt, so auch wir (Joh 1,13) Der
Herr beantwortet die Frage in V. 35. Wer den Willen Gottes tut (