Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Apg 17,30.31 - Paulus in AthenApg 17,30.31 - Paulus in Athen
Wie ein von Hunden gehetztes Wild floh Paulus von Stadt zu Stadt
(lies z. Kor. 11). In Athen fühlte er sich einsam und sehnte sich nach
seinen Mitarbeitern. Paulus durchschritt die Stadt und erschrak über die
vielen Götter. Auf einem derselben fand er die Inschrift: „Dem
unbekannten Gott.“ Hier knüpfte Paulus an, stieg auf den Aeropag und
verkündigte ihnen den unbekannten Gott. Er lief nicht Sturm gegen die
Götter, sondern belehrte die Zuhörer in sachlicher Weise über das Dasein
Gottes und am Schluß über die Verantwortung derer, die das Wort gehört
haben und fordert sie auf, Buße zu tun. Warum fordert das Wort zur Buße
auf? Weil nach diesem Leben ein Tag der Abrechnung folgt (
Was sagt das Wort Gottes von diesem Gerichtstag? Mit
göttlicher Vollmacht sagt Paulus, daß dieser große Gott, den er ihnen
verkündigt hat, selbst den Tag festgesetzt hat und ausführen werde. Auch
Mal 3,2.3; 4,1 reden davon. Besserwisser haben Tage ausgerechnet wie
z. B. die Wiederkunft Christi, der Herr aber sagt das Gegenteil (
Ähnlich verhält es sich mit dem Gericht über Sodom. Lot wußte, daß sein Weg nach Sodom Gott mißfiel, bekam es auch in 1. Mose 14 zu spüren. Nun kamen Engel und zeigten Lot die Gerichtsstunde an, daß er rechtzeitig fliehe (1. Mose 19).
Ebenso traf der über Ägypten gesprochene Gerichtstag ein. Trotzig sagte Pharao: „Wer ist der Herr, des Stimme ich hören sollte?“ Nach vielen fruchtlosen Mahnungen, Zeichen und Wundern kam der Tag, an dem er und sein Volk umkamen (2. Mose 14). So mochte sich auch Jericho verschanzen gegen Israel, aber zur bestimmten Zeit fielen die Mauern Jerichos (Josua 6).
Und wenn wir erst an die vielen Weissagungen der Propheten gegen Israel und Juda denken, die Gottes Gerichtsansagen mißachteten so kam doch für beide die Gefangenschaft.
Erwähnen wir noch Ninive. Mit aller göttlichen Vollmacht rief Jona den Bewohnern die harte Botschaft zu: „Noch 40 Tage, und Ninive wird untergehen“ (Jona 3,4). Jene aber glaubten und wurden vor dem Gericht verschont.
Der Herr sagte in Seinen Tagen zu Israel, „Tage werden kommen», damit meinte er die Zerstörung Jerusalems (Mt 20,27). Im Jahre 70 mußten sie unter Titus die Tage hart erfahren. Wie sich alle die geweissagten Tage erfüllt haben, so wird sich gewiß auch der in unseren Versen angekündigte Tag erfüllen.
Was sagt das Wort vom Richter jenes Tages? Gott hat beide, den Tag und den Richter, bestimmt (V. 31; Joh 5,25). Es ist der Mensch Christus Jesus, Der, der die Herzen der Menschen kennt, der da weiß was in ihnen ist (Job. 2, 25; Mt 9,4). Er ist derselbe, der die Menschen durch Worte, Zeichen und Wunder in großer Liebe ermahnte, der an ihrem Ach und Weh teilnahm, aber meistens abgewiesen wurde dieser wird Gericht halten, derselbe, den sie so oft abwiesen (Job. 1, 11). Vor Ihm wird sich jedes Knie beugen müssen (Phil 2,10; Röm 14,11; Jes 45,23).
Was sagt das Wort über die Grundlage dieses Gerichtes? Dem dreimal heiligen Gott bleibt nichts verborgen (Mattb. 10, 26; Hehr. 4, 13; z. Chron. 16, 9). Seine Allwissenheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit werden die Grundlage Seines gerechten Urteils an jenem Tage bilden. Was wird der Herr richten?
Das Verborgene der Menschen (Röm 2,16). Er sieht in das Verborgene. Auch werden Bücher aufgetan (Off 20,12). Der, der um Kains Bluttat wußte, Achans Versteck aufdeckte, Ananias und Saphiras Lügen offenbarte, wird an jenem Tage alle Sünden offenbar machen (Ps 90,8).
Dieser Richter wird auch die Zungensünden richten (Mt 12,36). Lies recht oft Jak 3,3-12. Verleumdungen, Lügen, Fluchen; alles kommt an den Tag. Bring jetzt ins Reine was du noch kannst (Lk 19,8).
Desgleichen wird der Herr den Unglauben richten (Job. 3, 18). Wer dem Sohne nicht glaubt, macht Ihn zum Lügner. Der Ungläubige verwirft damit seinen einzigen Retter, Gottes unendliche Liebe, das Kreuz, den Himmel und wählt die Hölle (Hehr. 11, 6).
Was sagt das Wort über das Gerichtsergebnis? Ein Prozeß wird entweder gewonnen oder verloren. So wird es an jenem Tage nur ein Rechts oder ein Links geben, ein Drinnen oder ein Draußen. Entweder steht der Mensch im Lebensbuch und ist gerettet oder nicht und geht in den Feuersee (Off 20,15). Dort gibt es kein Heilsangebot mehr (Lk 16,25), vielmehr ein „Gehe von mir, Verfluchtere.
Zuletzt zeigt das Wort einen Ausweg. Wie heißt er?
Gott gebietet allen Menschen an allen Orten, Buße zu tun. Das
verkündigte Joh. der Täufer (Mt 3,7.8), ebenso der Herr (
Unter den Zuhörern der Apostel waren etliche, die glaubten, andere spotteten. Sie werden am jenem Tage erfahren, was das heißt, das göttliche Gnadenangebot abzulehnen.