Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mt 17,1-9 - Die Verklärung Christi (I)Mt 17,1-9 - Die Verklärung Christi (I)
Im vorhergehenden Kapitel hatte der Herr den Jüngern die Frage gestellt: „Wer sagen die Menschen, daß ich, der Sohn des Menschen, sei“,? Vers 14. Daraufhin legte Petrus das große Bekenntnis ab: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“. Diese eine große Tatsache hatten die Jünger gelernt, daß Er der Sohn Gottes sei. Nun belehrte sie der Herr sofort darüber, daß dieser Christus leiden und sterben müsse. Wir kennen Petri Antwort, Vers 22. Aber wie Petrus die eine Wahrheit gelernt hatte, so durfte er bald die 2. lernen. Der Herr ist ein sehr geduldiger Lehrer.
1. Der Zeitpunkt der Verklärung. „Nach 6 Tagen“. Die Stelle in Kap. 16, 28 macht manchem Bibelleser Mühe, aber sie ist sehr einfach. Was meint der Herr mit dem Ausspruch: „Es sind etliche hier“, damit weist Er hin auf die Verklärung. Hier sahen diese etliche den Sohn des Menschen verherrlicht. 6 Tage ließ der Herr den Jüngern Zeit, um über den Tod und die Auferstehung Christi nachzudenken.
Die Verklärung geschah auch in der Zeit, in der die Verwerfung Christi offenbar war, die Jünger verstanden dies nicht, erwarteten sie doch die baldige sichtbare Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden. Die Verklärung war ein Miniaturbild dieses kommenden Reiches, und dieses durften sie auf dem Berge sehen.
2. Der Anlaß der dazu führte. Wir lesen in
3. Der Ort Seiner Verklärung. Auf einem hohen Berge
und nach Petrus auf dem Hl. Berge, 2Pet 1,18. Manche meinen es sei
der Berg Tabor gewesen, andere aber der Hermon. Viele wichtige Dinge
sind auf Bergen geschehen. Auf solchen betete der Herr oft,
4. Die Zeugen Seiner Verklärung. Wir können sie in 2 Klassen teilen. a) Die himmlischen: Moses und Elias. Gott wählte für diesen Zweck die hervorragendsten Zeugen des alten Bundes.
1. Moses, der etwa 1500 Jahre zuvor von Gott auf dem Berge Pisga begraben worden war, der die Sehnsucht aussprach Sein Angesicht zu sehen, 2. Mose 33,18 ff., er sah es hier.
2. Elias. 900 Jahre zuvor war er in den Himmel entrückt worden, nun kommt er wieder auf diese Erde, um mit Jesus über dessen Ausgang zu reden. Gesetz und Propheten waren voll von den Weissagungen über Christus und Sein Leiben. b) Die irdischen. Petrus, Jakobus und Johannes. Diese 3 waren Seine Begleiter, die, obwohl noch schwach (Lk 9,32Mk 14,37) später Säulen genannt werden, Gal 2,9. Jesus vermag aus schwachen Menschen Säulen für Seinen Tempel zu machen, Off 3,12.
1. Petrus. Der eben dem Gedanken des Leidens und Sterbens Christi widersprach, 16, 22, der Ihn trotz reicher Erfahrungen sogar verleugnet hat, aber den einen großen Zug trug, den Jesus über alle Gaben und Dienste stellt, nämlich die Liebe, Joh 21,15-17. Die Ihn lieben, denen offenbart Er sich, Joh 14,21.
2. Jakobus. Der praktische Mann des Glaubens, der als erster unter den Aposteln sein Leben ließ, Apg 12,2. Hier mußte er von Jesus lernen, das Kreuz zu verstehen.
3. Johannes. Der geliebte Jünger, der in seinen Schriften stets die Gottheit Christi hervorhob, dem dieser Blick auf dem Berge unvergeßlich blieb, Joh 1,14.
Ein vollkommenes Bild bietet sich uns hier auf dem Berge. Es ist die Zahl 7. Der Vater, der vom Himmel her aus der Wolke redete. Der Sohn, der von der Erde kam. Die 2 Zeugen aus dem Himmel und die 3 Jünger. Wir begreifen es, wenn Petrus unbedacht ausruft: „Hier ist’s gut sein, laßt uns Hütten bauen“.