Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 19,30 - Es ist vollbrachtJoh 19,30 - Es ist vollbracht
Am sechsten Tage wurde der Mensch geschaffen und die Schöpfung beendet. Das sechste Wort am Kreuz verkündigt die Erlösung des in Knechtschaft der Sünde geratenen Menschen. Nun folgte wie dem sechsten Tage, die Ruhe, der wahre Sabbat. Jubel muß den ganzen Himmel erfüllt haben und Zittern die Unterwelt, als dieses allgewaltige: „Es ist vollbracht“ erscholl. Was Adam durch die Sünde verloren, hat der Herr durch Seinen Gehorsam wiedergewonnen. In den drei Kreuzesworten sagt der Herr mehr als alle Weisen aller Zeiten. Christus hat die größte Erfindung aller Zeiten, eine ewige Erlösung erfunden. Alles, was das Gesetz forderte, war getan. Getan war das vom Vater aufgetragene Werk (17, 4). Nennen wir nur kurz einige Hauptpunkte des vollbrachten Werkes:
Das Sündopfer war dargebracht. Um Sühnung zu tun, war Jesus gekommen (1Joh 4,10; Heb 10,5-10; Lk 19,10). Was die Millionen von Opfern nicht vermochten, vollbrachte Er durch Sein Selbstopfer. Christi Blut hat eine ganz andere Wirkung als das der Böcke und Stiere. Durch ein Opfer hat Er alle Glaubenden auf immerdar vollkommen gemacht (Heb 10,14). Alles, was nun der Sünder zu tun hat, ist, die Erlösung dankend hinzunehmen. Wer Jesum am Kreuze im Glauben erblickt, hat größere Sicherheit als Noah in der Arche. Das Wasser, das aus Seiner Seite floß, ist durststillender als das des Jakobsbrunnens.
Die göttlichen Ansprüche waren erfüllt. Alles über
Jesus in der Schrift Geweissagte war erfüllt. Das Lamm, vor Grundlegung
der Welt erwählt, war nach Gottes Ratschluß geschlachtet (
Der bittere Kelch war geleert (Lk 22,42). Weder Zunge noch Feder vermögen Seine Leiden zu beschreiben. Die Stunde, auf die Jesus öfters hinwies, lag hinter Ihm. Nie mehr sollte Er durch Sünderhände leiden. Gottes Ratschluß war erfüllt (Apg 2,23). Ja, sogar der Herr selbst ist vollendet worden (Heb 2,10; 5,9). Unter dem Kreuz machte es den Anschein, als dürften die Feinde rühmen unser Vorhaben ist gelungen und mit dem Seinen ist es aus. Im Himmel aber erschollen die Jubelklänge derer, die durch Jesu Blut gerettet sind (Off 5,9-12; Ps 32,7).
Jede Gesetzes‑ und Gewissensforderung war erfüllt. Jesus kam, um das Gesetz zu erfüllen (Mt 5,17). Er trug den auf uns lasten den Fluch indem Er ein Fluch für uns wurde (Gal 3,13; Röm 6 14; 10 4). Die Strafe für unsere Sünde lag auf Ihm (Jes 53,5). Nun kann uns unser Gewissen nicht mehr verklagen (Heb 10,22), denn wir sind durch den Glauben an Ihn gerecht geworden (Röm 5 1). Alles, was ein heiliger und gerechter Gott von uns fordert, hat Christus für uns erfüllt.
Der Fürst der Welt ist überwunden (12, 31). Satan ist ein überwundener Feind (Heb 2,14). Wir sind befreit von seiner Tyrannei und von der Macht der Finsternis (Kol 1,13). Wir widerstehen ihm im Glauben (Röm 16,20; Jak 4,7). Und wenn der Herr in‑ Herrlichkeit erscheinen wird, wird Satan gebunden und schließlich in den Feuersee geworfen (Off 20,10). Jeder Gläubige darf mit der Tatsache rechnen, daß er es mit einem besiegten Feind zu tun hat.
Unsere Schuld ist für immer beseitigt. Wohl ist noch Sünde in uns, aber es ist keine Sünde mehr auf uns (1Pet 2,24). Der Beweis dafür liegt in Christi Auferstehung; denn sie bestätigt, daß Gott Christi Werk angenommen hat (Röm 1,4; 4,25). Erst nachdem Er die Reinigung der Sünde vollbracht, hat Er sich gesetzt zur Rechten der Majestät Gottes (Heb 1,3). Und Pfingsten ist der Beweis, denn an dem Tage und fortan verherrlichte der Heilige Geist das Werk Christi.
Der Weg ins Vaterhaus ist geöffnet. Nun begann etwas
Neues für den Herrn, das Schmecken ewiger Freude (Jes 53,11;