Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Apg 2,14-36 - Die zeugende GemeindeApg 2,14-36 - Die zeugende Gemeinde
„Diesen Jesus hat Gott auferweckt des sind wir alle „Zeugen,“ Vers 32. Eine neubelebte Gemeinde oder Seele räumt Jesus den ersten Platz ein. Der Herr hat gesagt, wenn der hl. Geist komme, werde er Ihn verherrlichen, Joh 16,13-14. Die Gemeinde ‑ oder einzelne Gläubige ‑ die den gekreuzigten und auferstandenen Herrn nicht verherrlicht, ist nicht mit dem Geiste erfüllt. Als Petrus das Wort ergriff, da handelte es sich um diese Tatsachen. Geisterfüllte Männer haben keinen andern Gegenstand vor Augen als Jesus. Wir wollen kurz die hervortretenden Züge dieses Zeugnisses betrachten. Es handelt
1: Von der Umgestaltung seiner Brüder (Vers 15). „Diese sind nicht trunken“. In den Jüngern muß ein sehr aufallender Unterschied eingetreten sein. Sie waren voll, dies ist keine Frage, aber voll hl. Geistes; sie waren nicht erfüllt mit dem Wein dieser Welt, sondern mit dem neuen Wein. Dies kann der natürl. Mensch nicht verstehen, 1Kor 2,14, darum der Spott der Juden.
2: Von der Erfüllung der Verheißung (Vers 16‑21). Petrus bezeugt, daß die eben erlebte Umgestaltung seiner Brüder nur auf die Verheißung zurückzuführen sei Joel hat dies zuvor bezeugt. Es ist als wollte er sagen: schlagt die Stelle auf und eure Verwunderung wird in Bewunderung der göttlichen Verheißung aufgehen. Viele Generationen waren seit Joel dahingegangen, aber die Erfüllung der göttl. Verheißung kann nicht ausbleiben. Zum Zeugnis einer lebendigen Gemeinde gehört auch das der Treue Gottes zur Schrift.
3: Von der göttlichen Anerkennung des Sohnes (Vers
22). Seine Werke, solche die kein andrer tun konnte, Joh 15,24. Seine
Zeichen und Wunder waren ein unwiderlegbarer Beweis Seiner Heiligkeit
und übernatürlichen Kraft und seines Einsseins mit dem Vater,
4: Von ihrer Schuld an seiner Verwerfung (Vers 23). Petrus wußte, daß Jesus das .Lamm Gottes von Grundlegung der Welt an war, aber wie der Herr in Bezug auf Judas Verrat „Doch wehe dem Menschen“ sprach, zeigte nun Petrus in seiner Art auch dieses „Wehe“. Er wollte ihnen sagen, daß nur gottlose Hände solches ausführen konnten. Wenn der Eckstein, den sie verworfen hatten, nicht auf sie fallen sollte, um Sie zu zermalmen, so gab’ nur einen Ausweg aus diesem Gericht, nämlich, ihre große Schuld anzuerkennen und darüber Buße zu tun. Welch großer Segen liegt in einer furchtlosen Predigt. Gottesmänner kennen keine Furcht. Wenn mir nicht klar, wie Petrus oder wie die Propheten, sagen: „So spricht der Herr“, so werden wir auch keine Bekehrungen erleben.
5: Von der Kraft der Auferstehung (Vers 24). Jesus sagte nicht nur „Ich bin die Auferstehung„ Joh 11,25, sondern Er bewies es auch. Mit der Auferstehung war der unleugbare Beweis Seiner Aussagen über ihn selbst gegeben. Im Auferstandenen aber sahen sie dieselbe Person, die sie ans Kreuz genagelt hatten. Furchtbar muß ihnen diese Mordtat gewesen sein!
Gleichzeitig gibt uns dieses Zeugnis die Berechtigung zu der schönsten und herrlichsten Hoffnung. Denn so wenig wie Er, das Haupt, vom Tode festgehalten werden konnte, können es auch die Glieder nicht, Joh 5,24-25; 2Kor 4,14. Nur der, der die Auferstehungskraft an sich erfahren hat, trägt dieses Zeugnis in sich, 1Pet 1,3.
6: Von dem inspirierten Zeugnis Davids (Vers 25, Psalm 16,8.) David sah Ihn schon als den Auferstandenen auf seinem Throne sitzen und diese Weissagung Davids ist vor aller Augen erfüllt worden, Vers 30‑31. Ein geisterfülltes Zeugnis gründet sich auf das Zeugnis der Schrift. Petrus wußte, daß Israel die Psalmen Davids anerkenne, und damit bewies er nun Jesus Gottessohnschaft, Königsherrschaft und Auferstehung. Diesen Gesalbten Gottes haben sie also getötet. Welch niederschmetternde Tatsache !
7: Von der Tatsache der Erhöhung Christi (Vers 33‑36). Die Ausgießung des hl. Geistes war mehr als die Erfüllung der Joelschen Verheißung. Sie war auch der Beweis dafür, daß der Gekreuzigte hoch erhöht sei, denn nur durch Seine Erhöhung, durch Sein Hingehen zum Vater, konnte der Geist gesandt werden, Joh 16.
Wo Jesu Tod und Auferstehung tiefste innere Überzeugung sind, und als solche gepredigt werden, da geschehen heute noch Wunder wie an Pfingsten.