Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Ps 22,23-32 – Christi AuferstehungPs 22,23-32 – Christi Auferstehung
Im 1. Teil dieser überwältigenden Prophetie werden uns in erschütternden Einzelheiten Seine Leiden geschildert, hier aber die Herrlichkeit, die folgte, 1Pet 1,11. Den letzten Gebeten des großen Dulders in den Versen 20‑22 folgt bald eine herrliche Schilderung Seines Sieges auf Golgatha. Bei näherer Betrachtung des ganzen Psalmes möchte man meinen, daß der Schreiber ein Augenzeuge des ganzen Vorgangs sei. Hier im 2. Teil sehen wir Seine siegreiche Auferstehung und all das, was Er für den dargelegten Erlösungspreis erhalten hat.
1. Der große Überwinder. Eben noch hörten wir Ihn rufen aus dem Rachen des Löwen. Vers 14. 1Pet 5,8. Das Unmögliche ist zur Tatsache geworden. Nun hat überwunden der Löwe aus Juda. Die vom Schwert befreite Hirtenseele erscheint als Sieger, Sach 13,7. Der in Vers 16 in den Staub des Todes gelegte ist auferstanden und lebt. Gott legte Ihn hinein, aber derselbe Gott hat Ihn auch auferweckt, Apg 2,24. Dem Löwen, der die Macht des Todes hatte, hat Er nun durch Seinen Tod die Macht genommen, Heb 2,14 ff. In Eph 1,19-23 lesen wir etwas von der großen Macht, die in dem Auferstandenen wirkt, Der zuvor gehorsam war bis zum Tode am Kreuz und von Gott verlassen.
2. Inmitten der Brüder. Allein hing Er am Kreuz, nun aber ist Er nicht mehr allein, sondern inmitten der Brüder. Am Auferstehungstage gab Er den Befehl, die Auferstehungstatsache Seinen Brüdern zu verkündigen, Joh 20,17. Alle, die in die Gemeinschaft des Auferstandenen gekommen sind, nennt Er nun Seine Brüder; sie gehören zur Familie Gottes, in der Er der Erstgeborene ist. Dieser Auferstandene ist laut Seiner Verheißung in ihrer Mitte , Mt 20,18, und in Heb 2, wird diese große Tatsache bestätigt. 2 Dinge tut Er inmitten Seiner Brüder: a) Er verkündet den Namen des Herrn; b) Er preist den Herrn, Vers 23.
Welch ein großer Hinweis auf unsere größten Vorrechte! Möchte Seine hl. Gegenwart in unserer Mitte stets diese 2 Tatsachen wahrnehmen! Diesen Namen zu verkündigen, darf stets unser großes Vorrecht sein, weil er der einzige ist, der Heil bringt, Apg 4,12. Wie einst Israel seine großen Heilstaten rühmte, Ps 105 und 106, so sollen und dürfen wir Seinen Namen für die Erlösung preisen, und wie die Apostel den Auferstanden verkündigen.
3. Die Segnungen der Auferstehung (Vers 27). Die Sanftmütigen werden leben. „Ich lebe und ihr sollt auch leben“, rief der Auferstandene aus. Der Fels war geschlagen worden, und nun floß das Lebenswasser in Strömen. Aus dieser Fülle dürfen wir nun alle nehmen. Noch einige Wochen und Er ging zum Vater, um uns den Beistand, den Sachwalter zu senden. O, wie flossen da die Segnungen durch den Auferstandenen hernieder. Volles Genüge ist allein in Christo. Darum haben auch die Apostel überall mit Macht von der Auferstehung geredet.
4. Die Besitzergreifung der Erde (Vers 28‑30). Dieser Psalm ist heute noch ein prophetischer, denn Er enthält noch viel unerfülltes. Gerade obige Tatsache. Noch immer ist Satan der Fürst dieser Welt, aber bald wird Er den erworbenen Besitz einnehmen, Off 11,15 ff. Bald wird Er Seine Feinde zum Schemel Seiner Füße legen durch große Gerichte. Psalm 2 und 110. Bald wird Er Herr über alles sein, der Fürst der Könige der Erde, und über sie herrschen, Off 19, 11und Micha 4,1 ff. und Jes 11,1-10.
5. In der Erkenntnis Jakobs (Vers 24). Mit der Besitzergreifung der Erde wird auch gleichzeitig Israel Ihn erkennen. Die, die geschrien haben: „kreuzige Ihn, werden den erkennen, den sie durchstochen haben, Sach 12,10. Die Decke wird von ihren Augen fallen. Aller Same Israel wird wieder in seinem Lande sein und die Erkenntnis Jehovas ausbreiten. Israel Sein Erstgeborener wird Seine Befehle ausführen.
6. In der großen Seelenernte, Vers 31. Auch in Jes 53,10 lesen wir von diesem Samen. Das Weizenkorn ist gestorben und in die Erde gefallen. Und nun bringt es viel Frucht. Aus dem Weizenkorn sind Garben geworden; es ist nicht mehr allein, und bald werden diese Garben in die himmlische Scheunen gesammelt.
7. Er hat es getan (Vers 32). So schließt der
Psalmist, so schloß auch Jesus am Kreuz. Das schwere und große Werk auf
Golgatha hat Er getan, aber auch Er wirb alles zum völligen Siege führen
und den endgültigen Triumph davon tragen. Welche Belehrung für uns alle.
Durch Leiden ging Er zur Herrlichkeit. Wer denkt dabei nicht an