Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 2,10 Der Bevollmächtigte Gottes auf ErdenMk 2,10 Der Bevollmächtigte Gottes auf Erden
In unserem Abschnitt lesen wir dreimal von der Macht Christi auf Erden. Wir werden ihr aber später noch in einigen anderen Stellen des Markusevangeliums begegnen, die alle eine vielseitige Wirkung hatten. Die einen trieb sie zur Anbetung (Mt 14,33) und andere zu Haß und Neid (Joh 11 45). Streifen wir kurz die verschiedenen Begebenheiten von Christi Macht.
Die Macht des Herrn, Verborgenes aufzudecken (V. 8). Hier zwar kommt nicht das Wort „Macht“ oder „Gewalt“ vor, und doch war sie es. Er deckte das Verborgene der Schriftgelehrten auf. Die Schriftgelehrten kamen nicht, um belehrt zu werden, sondern um Fehler am Herrn zu suchen. Der Herr deckt ihre lästernden Gedanken auf (V. 8). Das ist es, wo Gott meistens bei Menschen anfängt. Er zeigt ihnen ihr Inneres (Mt 15,19; Jes 1,5.6). Er tut es mit der Absicht, Sündenerkenntnis zu wecken, um sie zur Buße zu leiten. Das bewirkt der Herr noch heute an vielen durch Sein Wort (Heb 4,13). Das ist es auch, was wir in unseren Evangelisationen zu erreichen suchen.
Die Macht Christi. Sünden auf Erden zu vergeben. Die dürfen alle erfahren, denen sie der Heilige Geist aufdeckt. Alle, die sie bekennen, erlangen Vergebung. Ein sehr lehrreiches Beispiel bietet Ps 32. Der Herr deckt durch Seinen Diener Nathan die Sünde Davids auf (2Sam 12). Er bekannte sie (V. 5), und der Herr vergab sie ihm. Was war die gesegnete Folge? David lebte wieder auf, jauchzte und jubilierte (V. 11) Wir haben ermunternde Beispiele von Sündenvergebung in der Apostelgeschichte. Man denke besonders an jene Tausende am Pfingsttage, die durch das Wort der Apostel überführt wurden (Apg 2,37), ihre Schuld am Herrn bekannten, Vergebung ja mehr, den Heiligen Geist empfingen (Apg 2,38).
Die Macht des Herrn, Kranke zu heilen. «Auf daß ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht hat (V. 10. il), heilte Er den Gelähmten. Auf Jesu Befehl hin stand dieser auf und trug selbst sein Bett nach Hause, zum Erstaunen aller. Wie der Herr unablässig Kranke heilte, wissen wir zusammenfassend aus Joh 21,25.
Bei der Aussendung der Zwölf gab Jesus den Jüngern große Vollmacht (Mk 6,7; Mt 10), die sie auch ausübten (Mk 6 13) und sichert sie ihnen zu (Mk 16,17.18). Ähnliches geschah in der Apostelgeschichte Kap. 3. Bis heute bekennt sich der Herr in vielen Fällen zum Gebet des Glaubens (Jak 5,15). Er hat nach 1Kor 12 den Seinen Gaben verliehen, und Paulus ermuntert uns, sie zu wecken (2Tim 1,6). Der Herr selbst ermuntert uns in Mk 16,17, davon Gebrauch zu machen.
Die Macht des Herrn, Dämonen auszutreiben. Die hat Jesus bewiesen nach Kp. 1, 23. Der Besessene kam in die Synagoge. Seine Gegenwart machte den Dämon nicht nur offenbar, sondern Er trieb ihn aus. Die Schrift zeigt noch schlimmere Fälle dieser Art. Man denke an den Gadarener, aus dem der Herr eine ganze Legion austrieb (Kp. 5). Was der Besessene litt, kann niemand beschreiben. Mit der Vollmacht Dämonen auszutreiben rüstete Jesus auch Seine Jünger aus (Mt 10). Begeistert kehrten sie zurück und sagten daß ihnen selbst die Teufel untertan waren (Lk 10,17). Vergessen wir dabei nicht, daß der Herr vor solchen warnt die es in Seinem Namen tun die Er aber nicht kennt (Mt 7,22,23; Apg 19,13-16). Das geschieht noch heute.
Die Macht des Herrn Tiber Naturgewalten. Das sehen wir auffallend in Mk 4,39. Jesus bedrohte den See, und eine große Stille trat ein. Ähnliches lesen wir in Mk 6,51: „Der Wind legte sich.“ Zugleich lernen wir, daß das, was dem Menschen unmöglich ist, auf dem Wasser zu wandeln, bei Gott möglich ist. Schauen wir in unserem Dienst nie auf das Unmögliche, vielmehr auf den, dem alle Dinge möglich sind (Mt 14,29; Lk 1,37). Großes lesen wir darüber in Josua 10,12, ebenso in 1Kön 18,36-40, und anderen. Man denke auch, was in Jesu Todesstunde geschah (Mt 27,52).
Die Macht des Herrn über den Tod. Dafür haben wir
drei Beispiele (Mk 5,41; Lk 7,11-17; und Joh 11,43). Dieselbe
Macht gab der Herr den Aposteln (Apg 9,34; 20,10). Der Herr hat dem
Tode die Macht genommen und befreite alles vor dessen Furcht (
Die Macht des Herrn ist auch den Seinen verheißen (Apg 1,8). Ihm ist alle Gewalt gegeben (Mt 28,20), und die gab Er den Seinen (Mk 6,7). Wir wissen aus der Apostelgeschichte, wie diese Macht offenbar wurde. Der Herr sagte in Joh 14,12 ein höchst erstaunliches Wort, und wir finden es in Apg 2, an Pfingsten, erfüllt. Da geschah das Große durch Petrus, daß 3000 Seelen bekehrt wurden (Apg 2,41). Und später lesen wir von 5000, die gläubig wurden. Es scheint uns daß der Herr mit Joh 14,12 dieses Größere meinte, was die Jünger tun werden. Schon nach der Auferstehung hauchte Er sie an und sagte: „Nehmet hin den Heiligen Geist“ (Joh 20,22). An Pfingsten erlangen sie die volle Ausrüstung. Diese steht uns allen zur Verfügung. Ist sie auch uns so unerläßlich, daß wir, wie die Jünger, Tage im Gebet verharren? (Apg 1,13-14.)
Die Macht des Herrn über alles Fleisch (Joh 17,2). Ich möchte uns alle ermuntern, gerade darüber nachzudenken, was uns der Herr darunter zu sagen hat.