Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 7-8 - Gott gedachte an Noah1Mo 7-8 - Gott gedachte an Noah
Lange währte die Gerichtszeit. Noah war 1 Jahr 1 Mon. und 27 Tage in
der Arche eingeschlossen, 1. Mose 7,6; 8,13-14. Gott hat ein
Gedenkbuch für die Seinen, Mal 3,16. Er gedenkt allezeit der Seinen,
ihrer Treue, Prüfungen und Nöte. So kannte Gott das Sehnen Noahs und der
mit ihm eingeschlossenen Schöpfung, die auf den Tag ihrer Befreiung
warteten. Ähnlich wie es Paulus für die Jetztzeit beschreibt,
1. Die Sehnsucht Noahs. Wohl wußte Noah, daß er in der Arche sicher war und ihm hier nichts zustoßen konnte, aber er wußte auch, daß die Arche nur ein Transportmittel war, das ihn aus der alten in die neue Welt bringen sollte. Wie Noah, so ist sich auch heute der Gläubige seiner Rettung und Sicherheit in Christo bewußt (Joh 10,28), doch er weiß, daß seiner mehr harrt. Noah winkte die neue Erde ‑ uns aber der neue Himmel entgegen. Wir sehnen uns mit Paulus überkleidet zu werden, um in den Bau von Gott bereitet einzugehen. 2Kor 5.
2. Die göttl. Antwort. Der Herr gedachte an Noah. Gott geballte täglich seiner, denn was wäre wohl sonst aus Noah geworden. Gewiß hätte Satan die Arche zu seinem Spielball gemacht und endlich hätte er seinen Zweck, die Vernichtung der Menschheit, erreicht und die Verheißungen Gottes zu durchkreuzen. Wo wären wir, wenn der Herr nicht täglich unserer gedächte, Heb 7,25. Aber dieses „Gedenken Gottes“ hat es mit Noahs Erlösung zu tun. Sieht Gott in uns auch eine so starke Sehnsucht nach unseres Leibes Erlösung, so daß der Herr dessen gedenkt und kommen wird, um uns ins Vaterhaus zu bringen? Wenn einmal Gottes Volk mit gleichgroßer Sehnsucht nach Erlösung erfüllt sein wird, wie einst Noah in der Arche, Dann wird Er gewiß bald kommen. Aber wie Gott dort an Noah gedachte, der ja ein Vorbild Israels in der Drangsalszeit ist, so wird Gott Seines Volkes in der Zeit der kommenden großen Trübsal gedenken. Wir denken dort an das Weib, das vom Drachen in die Wüste verfolgt wird, aber von Gott wunderbar bewahrt und ihren Samen ins neue Reich bringt, Off 12.
Das göttl. Mittel. 8, 1. Der Herr schickte einen Wind, die Erde zu trocknen. Ist nicht ähnliches in der Geschichte der Erlösung geschehen. Alle Wogen und Wellen gingen über Jesus. In Christo hatte Gott alles Fleisch gerichtet und mit ihm begraben. Aber auf Golgatha folgte das göttl. Gedenken. Er weckte Seinen Sohn aus den Toten und schickte an Pfingsten den Wind (Apg 2), der neues Leben über die Totengebeine brachte, Hes 37,9.
4. Das große Neujahr. Am 1. Tage des Monats deckte Noah das Dach der Arche ab. An dem Tage strahlte ihm wieder die Sonne entgegen. Welch ein Neujahrstag! Der Neujahrstag neuer Hoffnung und der Befreiung. So dringt auch die Sonne der Gerechtigkeit Strahlen der Liebe in unsere Herzen hinein und erwärmt uns. Sie bringt neue und zwar lebendige Hoffnung ins menschliche Dasein. Wenn einmal die natürliche Decke (Jes 25,7) abgedeckt wird, dann sieht das Auge des Herzens neues und zwar himmlisches Land.
5. Ein liebliches Kennzeichen des Dieners Gottes. Wir lesen bis dahin nur von Gottes Gedenken, hier aber von Seinem Reden (8, 15). Obwohl die Arche nicht immer angenehm gewesen sein wird mit ihren mannigfaltigen Aufgaben, und auch Stürmen, so eilte Noah nicht sie zu verlassen. Noah bleibt nicht zurück, noch eilt er voraus, sondern handelt wie der wahre Knecht Gottes, auf Befehl. Gehorsam war er dem Befehle Gottes die Arche zu bauen, alles vorzubereiten und in sie einzugehen und ebenso auch jetzt sie zu verlassen. Er sagte sich nicht, nun ist alle Gefahr vorüber, nun kann ich die Arche verlassen. Wie Elias blieb er an dem von Gott bestimmten Orte (1Kön 17), bis Gott andere Weisung gab. Gehorsam ist Gott das liebste.
6. Das Verlassen der Arche. Wie Gott einen Schlüssel zum Schließen hatte, so hatte er auch einen zu öffnen. Noah geht hinaus, aber diesmal nicht umgeben von neugierigen Zuschauern wie beim Eingang. Wo sind sie alle die Nachbarn und Helfer? Sie sind Opfer ihres Ungehorsams geworden. Noah verließ als erster die Arche, ihm folgte seine Familie und zuletzt das Vieh. Alle genießen nun die Freiheit auf der neuen Erde. Welch großer Tag.