Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 4,46 ‑54 - Eine GlaubensheilungJoh 4,46 ‑54 - Eine Glaubensheilung
Vor einem Jahr war Jesus nach Kana gekommen, wo Er das Wasser in den besten Wein verwandelt hatte. Nun kommt Er wieder, aber findet Er Frucht? Wir lesen nichts davon. Doch einer kommt, ein hoher Beamter, die Klasse, die selten zu Jesus kommt (i. Kor. 1, 26). Seine Not trieb ihn zum Herrn. Aus diesem Grunde kommen bis heute viele zu Ihm, aber nicht aus Liebe oder Dankbarkeit. Der Beamte war in hoher Stellung, um die ihn viele beneideten. Viele glauben, daß Ehre oder Geld den Menschen befriedigen. Auch Reiche haben ihre Nöte. Geld bietet ihnen vieles, aber es schützt sie weder vor Tod noch vor Krankheit. Alle, Reiche und Arme, Junge und Alte sind beidem ausgesetzt. In das erste Grab kam ein Jüngling, Abel. Unser Wort führt uns in
Ein geprüftes Heim. Alle sind in Aufregung, weil der
Sohn im Sterben liegt. Ärzte versuchen ihr Bestes. Trotzdem eilt der
Reiter auf schwarzem Pferd daher, um seine Beute zu holen. Plötzlich
hören sie von Jesu Nähe. Vater eile, sagt die Mutter, Er kann helfen. Er
ahnt kaum, was die Begegnung mit Jesus für die ganze Familie bedeuten
wird. Not lehrt oft die Lektion, die wir sonst nicht lernen (
Beim großen Arzt. Viele gehen erst dann zu Jesus, wenn sie am Nullpunkt angelangt sind (Mk 5,26). Die reichsten Segnungen kommen oft in dunkelster Stunde (1. Mose 22,12; Apg 12,7 ff.). Der reiche Beamte geht zu dem armen Zimmermannssohn. Er allein gibt den wahren Reichtum (2Kor 6,10; 8,9).
Seine Bitte: Herr, komm zu mir herab, ehe mein Kind stirbt (
Der Befehl des Herrn. Gehe heim, dein Sohn lebt (V. 50). Der Befehl glitt dem des Elia oder dem an die zehn Aussätzigen (1Kön 17,23; Lk 17,14) oder dem an Naaman (2Kön 5,10). Jesus schlug die Bitte des Beamten ab und ging nicht mit ihm hinab. Er befahl ihm, heimzugehen, weil sein Sohn lebe. Er glaubte und ging heim. Er glaubte, ohne zu fühlen, ohne Zeichen und Wunder, ohne daß Jesus dabei war (Joh 20,29).
So wie der Beamte Jesu Wort glaubte, so muß auch der Sünder glauben. Jesu Worte sind so gewiß wie Seine Person. Der Sünder darf glauben, daß, wer zu Jesus kommt, bei Ihm willkommen ist (Mt 11,28; Joh 6,37). Er darf glauben, daß in Jesus die Vergebung durch Sein Blut ist, das von aller Sünde reinigt (Eph, 1, 7). Er darf wissen „Es ist vollbracht!“
Das Gotteskind darf selbst in Nöten unbesorgt sein, weil der Vater weiß, was es bedarf (Mt 6,8). Es darf auch mit Gottes Bewahrung rechnen (Jud 24). Nur durch Glaubensgehorsam machen wir Erlebnisse. Das erfuhr der Beamte, und nun folgte:
Das große Erlebnis. In der Familie des Beamten lebte
man in größter Besorgnis. Die Mutter sagt am Bett: seht doch, ob Jesus
kommt. Während sie fast die Hoffnung aufgibt, tritt plötzlich die
Genesung ein. Alle atmen tief auf, denn das Kind lebt. Sie befiehlt dem
Diener, dem Vater und Jesus entgegenzugehen. Sag dem Vater, Jesu Kommen
sei nicht mehr nötig. Ist die Not vorbei, so braucht man Ihn nicht mehr.
Freudig ruft der Knecht dem Meister zu: „dein Sohn lebt“. Der Vater
erforscht die Stunde der Genesung und erfährt, daß es gerade. um die
Stunde war, da Jesus zu ihm sagte: dein Sohn lebt. Nun weiß er, daß
Jesus ihn geheilt hat. Solcher Glaube ehrt Gott (Heb 11,1). Der Vater
glaubte wie Noah, Abraham, Petrus (1. Mose 6,9.22; 12,14; Lk 5,5).
Wer Gott und Seinem Wort nicht glaubt, macht Ihn zum Lügner (
Warum ging Jesus nicht hinab mit dem Beamten? Einmal sollte er lernen, dein Herrn restlos zu glauben. Dann aber war es wohl wie bei jenem Weibe in Mt 15,21-28. Jesus war gekommen zu den verlorenen Schafen Israels und nicht zu den Nationen.