Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 2,1 ‑12 - O selig Haus, wo man dich aufgenommenMk 2,1 ‑12 - O selig Haus, wo man dich aufgenommen
So sang der fromme Dichter Ph. Spitta, und wir mit ihm. Aber auch Petrus hätte fröhlich miteingestimmt. Schon zum zweiten Male weilte der Herr in seinem Hause. Beide Male floß Segen die Fülle, zuerst in seiner Familie (Mk 1,21) und dann auf die anderen im Hause. Heben wir einige Segnungen hervor von Häusern, die den Herrn oder Seine Knechte aufnahmen.
Ein Haus, das Jesus aufnimmt, ist hoch geehrt. Man
denke daran wer der Gast war: der Hohe und Erhabene (Jes 57,15). Der
Sohn, der Schöpfer aller Dinge, der Herr der Herren und der Fürst der
Könige der Erde. Hier kehrte Er in eine Fischerhütte ein. Der Herr nimmt
jede Einladung an, geht in jedes Haus ein, das sich Ihm öffnet (
Ein Haus, das Jesus aufnimmt; zieht Fremde an. Es wurde ruchbar, daß Jesus im Hause war. Gotteskinder, die Gott leben, ziehen andere an. In Geschäften, Fabriken, Haushaltungen wird die Gegenwart des Herrn ruchbar durch die Seinen. Hier zog der Herr viele an. Ziehen 'wir an, oder stoßen wir ab? Vielfach versucht man leere Kirchen oder Kapellen mit harmlosen Spielen zu beleben. Nichts als Jesus vermag die Herzen zu befriedigen. Aber wo Jesus im Mittelpunkt ist, fühlen sich viele hingezogen. (Joh 12,32). Wo Er im Hause ist, werden die Räume zu klein (2Kön 6,1-7). In Häusern, da Jesus ruchbar wird, werden viele mit Heiligem Geist erfüllt (Apg 10,44). Aus solchen Häusern fließt Segen und werden Gebundene frei.
Ein Haus, worin der Herr ist, kennt keinen Mangel. Als Obed Edom die Bundeslade in sein Haus aufnahm, segnete Gott sein Haus über die Maßen (2Sam 6,12). Die Bundeslade war der Ausdruck der Gegenwart Gottes in Israel. Wo Er ist, ist die Fülle. Der Herr füllte die Wasserkrüge mit Wein (Joh 2,1-10). Jene Witwe, die Elia aufnahm, wurde versorgt während der langen Hungersnot (1Kön 17,14). In Seiner Nähe leidet keiner Not, da ist Überfluß (Mk 6,43).
In einem Haus, in dem der Herr ist, sind auch
Hinderer. Als jene vier den Gelähmten ins Haus brachten, war selbst der
Eingang besetzt. Niemand machte Raum für den Gelähmten. Jeder begehrte
den besten Platz, man kannte keine Rücksicht. Dort waren noch andere
Hinderer, die Pharisäer, die den Herrn und die Zuhörer störten. Mit
Gewalt hielten sie die Suchenden vom Herrn ab (Mt 23,13). Selbst die
Jünger mußte der Herr einmal tadeln, weil sie Müttern wehrten, ihre
Kindlein zu Ihm zu bringen (Mk 10,13). Viele sind anderen durch ihren
unwürdigen Wandel ein Hindernis zur Bekehrung. Frauen geben ihren
ungläubigen Männern Anstoß so daß diese dem Herrn fern bleiben (1Pet 3,1-6). Oft wehren Eltern den Kindern, die Versammlungen der
Gotteskinder zu besuchen. Wir sind entweder eine Hilfe, oder ein
Hindernis (Phil 1,27). Wer aber aufrichtig den Herrn sucht, läßt sich
durch nichts abhalten, auch wenn es noch so gut gemeint ist (
Ein Haus, in dem man andere zu Christi führen will,
erfordert weise Helfer. Das sehen wir bei den vier Männern, die den
Gelähmten zum Herrn brachten. Der Weise gewinnt Seelen. Seid klug wie
die Schlangen, sagte der Herr zu den Jüngern (Mt 10,16). Diese vier
Männer griffen zu einer neuen Methode. Gehe selbst zu den Unbekehrten
die sonst nicht kommen wollen. Gehe in Spitäler (Joh 5), auf die
Straße, und ziehe sie mit schönen Liedern an wie die Heilsarmee. Einige
können von selbst ins Wasser steigen, wie der Kämmerer (Apg 8,38),
andern muß man hineinhelfen (Joh 5,7). Wieder andere laden, wie Levi,
zu einem Mahl ein, um Seelen zu Jesus zu führen (
Aus einem Haus, da Jesus ist, kehren die Besucher gesegnet heim. Das erlebte die Königin vom Reich Arabien. Sie kam zu Salomo, als er in der Blütezeit seines Glaubenslebens stand und viele anzog, auch diese Königin. Sie kam zum König mit all ihren Problemen und leerte ihm ihr Herz. Was war das Ergebnis? Salomo erklärte ihr nicht nur alles was sie bewegte, sondern er überschüttete sie mit Kostbarkeiten (2Kön 10). Sie verließ Salomo reich beschenkt und nicht nur das, sondern sie zog von Salomo in Frieden zurück in ihr Land.
In einem Haus, in dem der Herr ist, muß auch die Geisel gebraucht werden (Joh 2,15). Der Herr sagte: „Mein Haus ist ein Bethaus.“ Er machte eine Geisel und trieb hinaus, was nicht hineingehörte. Nur da, wo man allen Sauerteig ausfegt, kann der Herr segnen. So macht Josua eine harte Geisel gegen Achan (Josua 7). Gehasi empfand sie schwer, seiner Geldliebe wegen (2Kön 6 26. 27). Petrus brauchte sie schonungslos bei Ananias und Saphira (Apg 5). In vielen Gemeinden in unserer Zeit wäre Ananias mit seinem vielen Gelde sehr willkommen. Hinaus mit allem was dem Herrn mißfällt dann kehrt Segen ein (Off 3 16 ff.). Wo sind die Prediger, die wie Elia oder Johannes der Täufer, selbst mit größter Lebensgefahr, gegen die Sünde zeugen? Laßt uns zu dem Herrn umkehren, dann werden sich unsere Versammlungsstätten wieder füllen und wir werden bauen müssen, wie jene Prophetenschüler in 2Kön 6.