Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 8,51 - Die Macht des WortesJoh 8,51 - Die Macht des Wortes
In V. 48 sprachen die Juden schreckliche Lästerworte gegen den Herrn
aus. Sie sagten, daß Er einen Teufel habe. Achten wir, wie schonend und
mit welch milder Art der Herr antwortet: „Ich habe keinen Teufel, Ich
ehre meinen Vater und ihr verunehret mich. Diesem Beispiel folgte auch
Paulus vor Festus, als der ihn als von Sinnen erklärte. Paulus
antwortete „idi rede Worte der Wahrheit und der Besonnenheit" (
Die Autorität Christi. „Wenn jemand mein Wort hält.“
Wie ein großer Feldherr vor seinem Heer, tritt der verachtete
Zimmermannssohn auf. Der Vater steht hinter Ihm, Er hat Ihn gesandt.
Jesus beginnt mit dem uns bekannten „wahrlich, wahrlich, amen, amen, Ich
sage euch". Ich, der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge (
Das Wort Christi. An welche Worte mag der Herr gedacht haben, als Er sagte „Meine Worte". Einmal an die Schrift als Ganzheit, denn sie zeugt von Ihm (5, 39). Ferner dachte Er an das Evangelium, das Er ihnen verkündigte, ihm sollten sie glauben, daß Er es im Auftrage des Vaters verkündigte, sie vom ewigen Tode zu retten. Gewiß hat Jesus auch an das Gesetz gedacht, das die Juden alle kannten. Es bewirkt Erkenntnis der Sünde. Das Gesetz befiehlt dem Menschen, was er tun soll, und sein Gewissen verklagt ihn wegen seiner Übertretungen. Christus aber ist des Gesetzes Ende (Röm 10,4). Jesus aber verkündigte Gnade (8, 11; Lk 4,18.19). Durch den Glauben an Sein Sühnewerk auf Golgatha muß keiner verlorengehn. Das Wort ist dem Gläubigen alles, denn es ist von Gott eingegeben (2Tim 3,16; Kol 3,16).
Durch das Wort wurden wir gezeugt. Nicht aus verweslichem Samen, sondern durch das lebendige Wort (1Pet 1,3.25).
Durch das Wort wächst der Gläubige (1Pet 2,2).
Durch das Wort wird er gereinigt (15, 3; Eph 5,26).
Durch das Wort wird er geheiligt (17, 17; 1Thes 5,23).
Durch Bleiben im Wort betet er erhörlich (15, 7).
Durch Sein Machtwort werden wir auferstehn (1Thes 4,16).
Durch Sein Wort dürfen wir gegenwärtig siegen (Eph., 6, 11).
Ein großes Vorrecht. Alle, die Sein Wort haben, es in sich aufnehmen, werden den Tod nicht schmecken ewiglich. Verweilen wir kurz bei dem Wort „Tod“.
Der Tod ist eine nüchterne, grausame Wirklichkeit, gefürchtet von Menschen und Tieren. Selbst der Wurm, der merkt, zertreten zu werden, krümmt sich, er will leben. Von Natur. sind alle Knechte der Todesfurcht (Heb 2,15). Christi Tod aber befreit uns davon. Der Mensch, gibt Summen aus, um sein Leben zu verlängern. Hiskia weinte, als Jesaja ihm sagte, daß er bald sterben müsse (Jes 38,3). Plötzlich alles verlassen, was dem Menschen lieb und wert war, ist dem Ungläubigen unerträglich. Dazu kommt das Bewußtsein der Rechenschaft (i. Pet. 4, 5). Anders ist es bei denen, die Jesu Wort halten. Ihnen gibt Er
Eine große Verheißung. Sie lautet: „er wird den Tod nicht sehen‑ ewiglich.“ Will Jesus damit sagen, daß Gläubige nie sterben? Gewiß nicht! In Heb 9,27 lesen wir, daß es dem Menschen gesetzt ist zu sterben. Der Tod ist zu allen Menschen hindurch gedrungen (Röm 5,12). Wir kennen nur zwei Ausnahmen, Henoch und Elia, die nicht gestorben sind, sondern leibhaftig in den Himmel fuhren. Beide gingen ohne zu sterben ms Vaterhaus (1. Mose 5,24; 2Kön 2,11). Ferner wissen wir, daß alle wahrhaft Gläubigen, die im Augenblick der Entrückung leben, nicht sterben, sondern mit dem Herrn ins Vaterhaus gehen werden (1Kor 15,51-57). Das war . es, wonach Paulus verlangte. Er wollte lieber überkleidet als entkleidet werden (2Kor 5,1-9). Wieder andere sind furchtlos als große Sieger über den Tod heimgegangen. Man denke an Stephanus, Polpkarp, Johann Hus und andere. Die letzte Wegstrecke dieser Pilger brannte heiß unter ihren Füßen, aber die Liebe, die sie überwand und droben will kommen hieß, nahm ihnen des Todes Grauen (Heb 11,35-40).
Zweierlei Tod. Die Schrift redet vom leiblichen und vom ewigen Tod, dem Feuersee. In unserem Textwort meint Jesus den zweiten Tod, den Feuersee. Jesus selbst wird als Richter‑ an jenem Tage auf dem weißen Thron sitzen und alle, die nicht im Lebensbuch stehen, werden in den Feuersee gehen (Off 20,8.I5). Vor diesem furchtbaren Ausgang wollte Jesus, Seine Zuhörer bewahren. Seine Retterliebe zu ihnen War so groß, daß Er selbst der schmachvollen Lästerungen nicht achtete, wenn sie' Ihn nur erkennen, zu Ihm kommen und sich retten lassen. Beachten wir:
Die Kraft des Wortes Gottes. Sie rettet vom ewigen Tode. So jemand mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen ewiglich“, gilt allen, die glauben. Keiner Seiner Zuhörer war ausgeschlossen, denn Jesus stößt niemanden hinaus, auch die Lästerer nicht, vielmehr betet Er für sie (Lk.. 23, 34). Alle, die an Jesus glauben, sind aus dem Tode ins Leben hindurchgedrungen.