Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 12,1 ‑12 - Die WeingärtnerMk 12,1 ‑12 - Die Weingärtner
Das Gleichnis vom Weingärtner ist erschütternd. Es ist eine offene Gerichtsansage an Israel, das zu retten Jesus gekommen war. Sie mußten Ihm das Recht der Tempelreinigung still zugeben, weil Jesus der Sohn des Hauses ist und darum Macht hat über den Tempel (Heb 3,6). In diesem Gleichnis erkannten die Pharisäer, wen der Herr meinte.
Wen stellt der Weinberg dar? Diese Frage beantwortet Jes 5. Welche Mühe Gott sich um ihn gab, sagt uns Psalm 80,9-20. Gott tat alles an diesem Weinberg, daß Er Frucht erwarten durfte, und was sagt der Prophet? Er brachte Herlinge anstatt Trauben (Jes 5,2).
Wer ist der Besitzer des Weinberges? Der Herr beantwortet es in Joh 15. „Mein Vater ist der Weingärtner“. Israel ist mit vielen schönen Namen benannt. Gott nennt es Seinen Sohn, den Er aus Ägypten geholt hat (Hos 11. 1). Lies all die schönen Einzelheiten über diesen Weinberg, wie sie in Jes 5 genannt werden, so daß sich der Besitzer fragen mußte, was er noch mehr hätte tun können. Gott hatte alles getan, daß Israel ein fruchtbares Volk sei, durch das alle Nationen der Erde gesegnet werden sollten. Gott schützte und bewahrte Sein Volk, rettete es aus der Hand aller seiner Feinde. Wer versagte in der Hauptsache? Die Führer. Ist es nicht so bis heute? Warnte nicht schon Paulas vor reißenden Wölfen? Die Führer vergaßen, daß sie Gott Rechenschaft schulden (2Kor 5,10).
Wer sind die Weingärtner? Israels Führer. Sie waren überaus bevorzugt. Denken wir an die zehn Tatsachen, die Paulus in Röm 9,4.5 nennt. Er redet dort von Israel, seinen Verwandten nach dem Fleisch, und was sagt er von ihnen?
1. Welche Israeliten sind (2. Mose 22). 2. Denen die Sohnschaft ist, 3. und die Herrlichkeit, 4. die Bündnisse, 5. die Gesetzgebung, 6. der Dienst, 7. die Verheißungen, 8. deren die Väter sind, 9. aus welchem dem Fleische nach der Christus ist, 10. welcher über allem ist, Gott gepriesen in Ewigkeit, Amen!
Gott berief Israel, um Sein Sachwalter auf Erden zu sein. Durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet sein (1. Mose 12,3). Die Weinberg‑Pächter verweigerten dem Besitzer die Frucht.
Welches waren die erwarteten Früchte? Israel sollte vor allen Völkern Gottes Eigentum sein. Ihm wollte Gott die Weltherrschaft anvertrauen (Sie wird auch noch kommen im Milleniumszeitalter.). Israel sollte ein Königreich von Priestern sein, der Segensstrom, der alles Tote belebe (Hes 47) Es verscherzte all die Vorrechte. Da gab es selbst Zeiten, da Völker wie Ninive Israel durch ihre Buße beschämten (Jona 3,4.5).
Wenden wir den Text auf uns an. Wozu sind wir bestimmt? Daß wir hingehen und Frucht bringen (Joh 15,16; Eph. I. 3‑5). Bringen wir Frucht für Jesus? Sind wir das Licht und das Salz der Erde, die Stadt auf dem Berge, die weit hinaus ihr Licht ausstrahlt? Paulus sagt: Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige.
Wer sind die Boten, die Frucht einholen sollten?
Zunächst werden sie Knechte genannt und zuletzt der Sohn. Oft sandte der
Herr Seine Boten anstatt daß sich Israel unter ihre Botschaft stellte,
widersetzte es sich und tötete etliche Boten. Stephanus fragte die
Obersten Israels: Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?
(Apg 7,52.) Israel begann mit dem Schlagen der Knechte und endete mit
der Tötung des Sohnes. Einige Stellen sollen es uns zeigen (
Der geliebte Sohn (Mt 3,17; 17,5). Da Er nun noch einen geliebten Sohn hatte, sandte Er diesen, indem Er sprach: sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Der geliebte Sohn kam aus des Vaters Schoß, ausgerüstet mit großen Zeichen und Wundern und mit nie zuvor gehörten gewaltigen Reden. Ja Er kam in Sein Eigentum; aber die Seinen nahmen Ihn nicht nur nicht auf (Joh 1,12), sondern stießen Ihn hinaus und töteten Ihn.
Die gerechte Strafe. Der Herr fragte: was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Die Weingärtner, die so viele umbrachten, werden am Ende selbst gerichtet. Das geschah bald in der Zerstörung Jerusalems. Und doch erwies ihnen Gott nochmals an Pfingsten Seine Langmut und Gnade.
Er wird den Weinberg andern geben. Weil Israel den Sohn von sich stieß, läßt nun Gott den Nationen das Heil verkündigen. Die Gemeinde ist jetzt Zeugin Christi an alle Völker.
Alle merkten, daß das Gleichnis auf sie gerichtet war. Dennoch blieb ihr Herz verstockt. Erneut trachteten die danach, was der Herr eben sagte, den Sohn zu töten.
Der Herr kommt noch mit einem anderen Schriftwort aus