Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
4Mo 10,30 - Ein glattes Nein4Mo 10,30 - Ein glattes Nein
Das gab Hoab der Schwager des Mose, seinem Schwager. Auch Mose, der Vertraute Gottes, mußte Ablehnung erfahren, wie heute viele von uns an unseren Angehörigen erleben müssen. Dem Wort Gottes und dem Einzug in das Land der Verheißung ein Nein zu sagen, ist das folgenschwerste, das ein Mensch je aussprechen kann. Wir wollen aber nicht bei dem schweren Nein des Hoab stehen bleiben. Denken wir an jenen Sohn, der auf die Einladung des Vaters, in seinem Weinberg zu arbeiten, zuerst nein sagte, später aber bereute und doch ging (Mt 21,8 und 29).
Eine große Gelegenheit wurde einem einstigen Feinde Israels angeboten (Röm 5,10; Eph 2,5). Hier war Hobab eingeladen, mit dem einst versklavten Volk Israel die große Erlösung, den Genuß des Landes, da Milch und. Honig fließt, mitzugenießen Ein weit größres Angebot bietet die Schrift noch heute jedem Jasager an, der sich der Liebe Christi ergibt. Bei Hobab war es die Gelegenheit, Mitarbeiter und Ratgeber des größten Gottesmannes zu werden. Man denke, was es bedeutete, das Auge des Volkes zu sein (V. 31), mit Mose zu ziehen, mit dem Gott von Angesicht zu Angesicht sprach und den Gott selbst dreißigmal Knecht Gottes nannte. Das war ein unvergleichlich reiches Angebot.
Die große Einladung enthielt ein besonders großes Vorrecht. Mose sagte zu Hobab: „Du sollst unser Auge sein“ (V. 31). Er sollte also in der unbekannten Wüste das sein, was unser Auge auf dem Wege ist. Wie Mose der Mann war, auf den das ganze Volk blickte und in allem bei ihm Rat und Recht suchte, so hätte auch Hobab an seiner Seite großes Vorrecht genossen. Ist es nicht auch eine Gnade, dem Volke Gottes dienen zu dürfen? Wie Gott Seine Knechte ehrt, sehen wir bei den Aposteln, deren Namen an den Gründen des himmlischen Jerusalem stehen (Off 21,14). Hobab wurde viel Gutes verheißen.
Moses bot ihm an, den Segen Kanaans mit ihm zu teilen. Viel Gutes, welches der Herr Seinen Nachfolgern und Mitarbeitern verheißen hat, ist größer als alle irdischen Schätze. Er gibt Ruhe und Friede (Mt 11,28), Vergebung der Sünden, und was dereinst folgt, vermag niemand zu beschreiben. Was kein Auge gesehen kein Ohr gehört, wartet denen, die Ihn lieben (1Kor 2,9). Das Vaterhaus droben, die Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohn harrt ihrer. Wir sind dann zu dem Berge Zion, der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem und den Myriaden von Engeln gekommen (Heb 12,22).
Die Grunde der Absage. Es sind ihrer manche. Ein verhärtetes Herz (Heb 3,12). Dann wollte Hobab in sein Land zurückkehren, da waren die Härten der heißen Wüstenwanderung. Er hatte es nicht wie Abraham, dem der Herr gebot, sein Land mit all seinen Schätzen zu verlassen und dem Befehl Gottes folgte. Abraham erhielt ein größeres Land (1. M. 15, 18; 2. M. 3, 18. Nun sitzt er mit den andern Erzvätern im Reiche der Himmel. Ein weiteres Hindernis mitzuziehen, waren seine Freunde. Auch sie verließ Abraham willig und erhielt den Höchsten zum Freund (Jak 2,23). Das Land und die Freundschaft zu verlassen fiel ihm gewiß schwer, aber er gehorchte und erhielt Größeres. Hobab zog die Freunde dieser Welt dem Volke Gottes vor. Dasselbe ist auch heute vielen das große Hindernis, zur Jesusnachfolge. Sie vergessen Jak 4,4. Oft gehen die Freundschaften dann in die Brüche, wenn sie am nötigsten wären. Der Herr sagt: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.“ Andere hindert der Reichtum, zu Jesus zu kommen. Man denke an den reichen Jüngling. „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele“.
Die größte Zahl der Neinsager besteht in der Menschenfurcht; sie wollen die Schmach Christi nicht tragen. Viele schauen auf die Meinung ihrer Familie und nicht auf das Ende. Bei Hobab fehlte es am Glauben. Er vergaß dabei, daß, wer nicht glaubt, schon gerichtet ist und der Zorn Gottes auf ihm bleibt (Joh 3,36). Vielen gilt die Ehre bei den Menschen mehr als die bei Gott, die auf Seinem Volk ruht (Ps 16,3). Männer wie Felix, Festus, Agrippa und andere zogen ihre Gesellschaft der der verachteten Gläubigen vor, aber wie endeten sie? (Lk 16,23; Heb 11,24-26).
Viele kennen nicht die Vorzüge, etwas um Jesu willen dranzugeben und vergessen, daß unser Gott ein reicher Belohner ist (Mt 19,29). Sie verlieren das unbeschreiblich herrliche Dereinst, das in der Ewigkeit folgt (1Pet 1,3.4).
Denken wir noch an den Weggang Hobabs. Gewiß zog er
traurig davon wie der reiche Jüngling; und wie Mose sein Nein schmerzte,
das können wir uns denken. Hobab war kein Führer mir in Israel, obwohl
Mose ihn zum Auge des Volkes machen wollte. Der höchste Dienst auf Erden
ist der am Volke Gottes. Den tauschen noch manche für irdischen Gewinn
oder Ansehen ein und vergessen den Lohn (1Pet 5,4). Hobab verlor
durch sein Nein den Genuß des Landes, darinnen Milch und Honig fließt.
Solche verlieren zugleich die Gemeinschaft der Gläubigen (
Das Größte, was Hobab und alle Neinsager verlieren, ist das ewige Leben; darum gib gerade jetzt ein ganzes Ja.