Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 1,21.22.27.28 - Die Macht ChristiMk 1,21.22.27.28 - Die Macht Christi
Unser Wort ist laut Markusevangelium die erste öffentliche Rede des
Herrn in Kapernaum. Dort tat Er Sein erstes mächtiges Wunder an einem
Besessenen. Beides, Seine Worte und Wunder, bewirkten höchstes Erstaunen
und hinterließen unaussprechliche Eindrücke. Da hörte man am Schluß
nicht, wie oft bei uns, viel Geschwätz, sondern ein Rühmen des Herrn.
Das alles bewies Seine große Autorität. .Alle, die Macht mit Gott haben,
üben sie auch auf ihre Umgebung aus. Der Herr legte dem Volke keine
unerträglichen Lasten auf, sondern nahm sie ihnen vielmehr ab. Das taten
die Ältesten; aber sie selbst rührten sie mit keinem Finger an (
Mit Macht gebot Er dem Sturm, und er mußte schweigen.
Mit Macht gebot Er Toten aufzuerstehen (Joh 11,43).
Mit Macht drang das Wort in die Herzen (Joh 7,46).
Mit Vollmacht war Er vom Vater ausgerüstet. Beachten wir dreierlei:
1. Die Vollmacht Seines Charakters. Jesus kam aus der Werkstatt, wo Er fleißig mithalf, die zahlreiche Familie zu ernähren (Mk 6,3). Gewiß ist Er viel von Seiner Familie verkannt worden. Obwohl Maria Besseres wissen sollte (Lk 1,32-36), hielt sie Ihn als von Sinnen (Mk 3,21). In Seiner Gegenwart fühlten sich alle durch Seine Heiligkeit gestraft, nur wollten sie sich nicht Ihm unterwerfen, sondern zogen diese Welt vor. Als Jesus vor Seinen Feinden stand, fielen alle auf Sein machtvolles „Ich bin's“ zu Boden (Joh 18,6). Viele wurden von Seinem edlen Charakter gebannt (Joh 8,46). Dieselbe Vollmacht gab Er Seinen Jüngern (Mt 10,8). Man denke an Petrus in Apg 2 und 10, an Paulas vor Königen, die von seinem Edelmut hingerissen wurden.
2. Die Macht der Worte Jesu. Sie ist uns schon von
Seiner Kindheit her bekannt, da Er die Schriftgelehrten in Staunen
versetzte (Lk 2,47). Woher kommt diesem solche Weisheit, da Er nicht
studiert hat? Gewiß saß Jesus in Seiner Jugend in freien Stunden in der
Synagoge und studierte die Schriften. Er nahm zu an Weisheit (
Wie und was sprach der Herr? Die Worte Seines Vaters. Aus Seinen Worten hörte man kein vielleicht, vielmehr das uns bekannte Wort: „ Ich aber sage euch.“ Schon Elia sagte: Der Gott, vor dem ich stehe, daher kam seine Vollmacht. Jesu Worte waren Vaterworte, sie waren darum Geist und Leben. Jesus bedurfte auch niemanden zu fragen. Er wußte, was im Menschen ist Joh 2,25; Ps 139,1-3; Heb 4,13; Joh 6,60-621.
3. Die Macht Seiner Wunder. In .Jesu Gegenwart wurden die unreinen Geister offenbar. Selbst ein Dämon mußte Jesu Gegenwart als Sohn Gottes offenbar machen. Wozu waren .Jesu Wunder? Er selbst beantwortet das: Sie hatten den Zweck, daß die
Menschen an Ihn glauben (Joh 10,38; 2. Mose 4,1-91. Das wurde hei Seinem letztem großen Wunder bestätigt, als Er Lazarus auferweckte (Joh 11,42; 14,11.121.
In einigen wirkten anfangs Seine Zeichen und Wunder Glauben, z.B. bei Nikodemus (Joh 3,2). Oder man denke an jenen Mann, an dem der Herr drei Wunder tat, ihm Rede und Gesicht schenkte und die Dämonen aus ihm trieb (Mt 12,221. Die Volksmenge war überzeugt, daß der, der solche Wunder tat, kein anderer als der Messias sein könne (Jes 35,5.6).
Was war die Wirkung Seines unübertroffenen Charakters, Seiner Worte und Wunder? Etliche glaubten, wie z. B. jener geheilte Blinde in Joh 9. Andere aber gingen trotz der mächtigen Offenbarung und Gnadenwunder nicht nur an Ihm vorüber, sondern beschuldigten Ihn der Lästerung und daß Seine Werke durch Beelzebub geschehen (Mt 12. 21). Das war wohl die furchtbarste Anklage gegen Ihn. Aus allen aber geht hervor, daß die schweren Beschuldigungen den Herrn ihretwegen schmerzte, denn Er will daß allen geholfen werde. Aber einige ihrer Klasse, wie Nikodemus und Joseph von Arimathia, bewiesen ihren Glauben an den Herrn anläßlich Seiner Grablegung (Joh 19,38-42). Nach Pfingsten lesen wir, daß viele Priester Sich bekehrten (Apg 6,7).
Stehen nicht uns allen, die an Ihn glauben und berufen sind Ihm zu dienen, reiche Gaben zur Verfügung? Man lese nur 1Kor 12-11. Wir sollen danach streben, daß durch unsern Dienst der Herr verherrlicht werde. In erster Linie geschieht es durch unseren unantastbaren Wandel (1Tim 3,1-7).